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Macabros 114: Kaphoons Grab

Macabros 114: Kaphoons Grab

Titel: Macabros 114: Kaphoons Grab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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stillen Platz am Strand erreichte,
schlüpfte Pamela von oben in ihren Rock und stand einen Moment
mit entblößtem Oberkörper, ehe sie auch die Bluse
überzog.
    Dann war Alan Kennan heran.
    »Ich habe dich schon gesucht«, sagte er und legte den
Arm um ihre Schultern. »Alles okay?«
    Er hatte von alledem nichts mitbekommen.
    Blobb-Blobb hockte winzig und verloren auf einem Palmwedel und
schaukelte sanft im Wind.
    Pamela nickte. »Ich fühle mich sehr wohl hier. Aber das
wird wohl bald ein Ende haben.«
    »Und weshalb sollte es das?«
    »Ich kann nicht ewig hier bleiben.«
    »Niemand verbietet es dir.«
    Sie lächelte gedankenversunken und ging an seiner Seite am
Strand entlang. »Danke, aber es gibt in London noch einiges zu
tun, Alan…«
    »Ich komme gerade von dort.« Und jetzt sah sie,
daß er in der anderen Hand eine zusammengefaltete Zeitung trug.
»Dein Verschwinden aus der Nervenheilanstalt hat einigen Staub
aufgewirbelt. Man sucht dich wie die berühmte Stecknadel im
Heuhaufen. Hier ist sogar ein Bild von dir in der Zeitung.«
    Er blieb stehen und entfaltete das Blatt. »Die Polizei bittet
jeden, der dich sieht, sofort zu melden. Man bezeichnet dich als
gemeingefährlich und nimmt an, daß du wieder bewaffnet
bist. Sich in London sehen zu lassen, wäre das Verkehrteste, was
du machen könntest, Pam…«
    »Ich muß in meiner Wohnung einiges erledigen, in Billys
Wohnung… im Büro… am Grab… es gibt so viel zu
tun…«
    »Das alles hat Zeit. Laß’ erst Gras über
deine ›Flucht‹ wachsen. Dann kannst du dich noch immer um
diese Dinge kümmern… Falls du hier weg möchtest, steht
dem natürlich nichts im Weg. Ein Wort genügt, und ich
bringe dich nach Rio, Paris, Wien oder New York. Dort kannst du einen
Bummel unternehmen, so lange du willst. Wenn du genug hast, sag’
mir Bescheid, und ich bringe dich wieder nach Marlos zurück. Und
wenn du erst einige Wochen hier bist, kannst du selbst kommen und
gehen, wie es dir beliebt. Die Insel wird dich verwandeln, wie sie
uns alle verwandelt hat.«
    Pamela Kilian setzte zum Sprechen an, als sie plötzlich
stutzte. »Alan…«, rief sie entsetzt aus.
    »Was ist denn?«
    Sie hatte zwei Spalten weiter unten einen Artikel entdeckt, der
die folgende Überschrift trug:
    »Mysteriöser Mord auf dem North-Cemetery.
Friedhofsverwalter die Kehle durchgebissen. Grab eines
Privatdetektivs leer!«
    Sie las es vor mit tonloser Stimme.
    »Alan«, wisperte sie entsetzt und wurde weiß wie
ein Leintuch. »Hast du das auch schon gelesen?«
    »Ich habe die Zeitung gekauft und mit hierher gebracht,
Pam… Nein, das habe ich noch nicht gelesen. Ich hätte es
nachher noch getan. Gerade nach den Vorfällen mit dir war damit
zu rechnen, daß noch einiges nachkommt.«
    Er las den Artikel Zeile für Zeile. Sein Gesichtsausdruck
wurde hart.
    »Das kann mit dir zu tun haben, Pam«, sagte er dann.
»Die Dämonen quälten dich in deinem Zimmer in der
Anstalt, ließen dich nicht in Ruhe… nun haben sie sich
offensichtlich mit dem Grab deines Partners beschäftigt. Ich
gehe der Sache sofort auf den Grund.«
    »Ich komme mit, Alan…«
     
    *
     
    Die Stadt der tausend Türme war ein einziges großes
Labyrinth.
    Alle Gebäude und Türme waren durch Verbindungstunnel,
Gänge, Korridore oder Brücken miteinander verbunden.
    Danielle de Barteaulieé und Rani Mahay liefen durch den
Palast und riefen immer wieder den Namen des Freundes.
    Dabei warfen sie hin und wieder einen Blick durch die Fenster,
hinter denen sich grauer Nebel ausbreitete, so weit das Auge
reichte.
    »Mit der Stadt stimmt etwas nicht… sie scheint einen
Defekt zu haben«, murmelte der Inder. »Und wir sind darauf
reingefallen… wir haben uns benommen wie Anfänger,
Danielle.«
    Sie mußte ihm im stillen recht geben.
    Immerhin war mit dem Auftauchen der Wahnsinns-Kugeln etwas
eingetreten, was ihre Situation von Grund auf plötzlich
änderte. Wie lange sie sich in den Kugeln aufgehalten hatten,
wußte keiner von ihnen.
    Gerade in dieser Zeit, als auch Björn sich nicht in
Gigantopolis aufhielt, konnte etwas geschehen sein, von dem niemand
etwas mitbekam.
    Hatte die Psyche der Stadt sich selbständig gemacht? War sie
eingetaucht in einen anderen Raum, in eine andere Zeit?
    Es gab unzählige Möglichkeiten.
    »Das Amaltalgonn«, sagte der glatzköpfige Inder,
während er der Französin vorauseilte. »Das ist die
Schaltzentrale… Vielleicht geht es von dort aus. Dort erhielt
Björn seine ersten Informationen, dort wird über

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