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Macabros 116: Die Droge der Götter

Macabros 116: Die Droge der Götter

Titel: Macabros 116: Die Droge der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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der Empfangschef
pflichtbewußt.
    »Beschaffen Sie mir einen Platz, ein günstig gelegenes
Separee, von dem aus man die Bar und die Bühne sowie die
vorderen Tischreihen gut im Blickfeld hat. Ich bin mit meinem
Geschäftsfreund, Peter Dunning, heute abend hier und für
niemand sonst zu sprechen…«
    Eine knisternde Pfundnote wechselte den Besitzer. Der Empfangschef
ließ den Schein mit unbeweglichem Gesicht in seiner Brusttasche
verschwinden. Er hatte offensichtlich Erfahrung in solchen
Transaktionen.
    »Für Sie, Sir, haben wir immer den richtigen Platz.
Kabine B dürfte genau Ihren Vorstellungen entsprechen. Bitte,
folgen Sie mir. Ich werde Sie dorthin fuhren…«
    Er bog einen schweren roten Samtvorhang zur Seite.
    Dahinter stand die breite Mahagoni-Tür zum Zuschauerraum weit
offen.
    Es roch nach Puder, Parfüm und Schminke.
    Die Tische im halbdunklen Raum standen eng beisammen.
    Man sah die silhouettenhaften Umrisse einiger Personen.
    »Tom«, sagte Lorington unvermittelt, während sein
Begleiter wortlos an seiner Seite blieb und so tat, als wisse er
nicht, wohin er sich zu begeben habe. Dabei kannte er hier jeden
Winkel, jeden Fußbreit Boden.
    »Ja, Sir?« fragte der Empfangschef dienstbeflissen.
    »Haben Sie heute abend Mister Myers schon gesehen?«
    »Nein, Sir. Er ist noch nicht da.«
    »Und Senor Santelli?«
    »Auch noch nicht, Sir.«
    Lorington und ›Peter Dunning‹ wechselten unmerklich
einen schnellen Blick.
    »Wunderbar«, sagte Lorington nur.
    »Soll ich Senor Santelli sagen, daß Sie heute abend in
einem anderen Separée sind und…«
    Lorington schüttelte den Kopf. »Kein Wort zu
niemandem!«
    »Verstehe, Sir.«
    Die kleine Bühne vorn war mit gedämpftem Licht
angestrahlt. Rot und violett.
    In dem fensterlosen Raum waren eben die Umrisse der Tische, der
Nischen, Bühne und Bar zu erkennen.
    Die Bar befand sich in einer Nische. Hinter dem Tresen bediente
eine stramme Blondine in tiefausgeschnittenem Kleid, das wie eine
zweite ihren Körper umschloß.
    In ihrem Haar steckte ein mit glitzernden Steinen besetzter
Zierkram. An der Bar saßen drei Männer, die sich angeregt
mit Antonia unterhielten.
    Über versteckte Lautsprecher ertönte leise Musik. Musik
zum Träumen und Schmusen.
    Der Empfangschef ging an den äußersten Tischreihen
entlang, schlug dann einen Vorhang beiseite und öffnete eine
schmale Tür: Ein Separee mit Tisch und kleiner Couch.
    Die Vorhänge zum Zuschauerraum waren halb geschlossen.
    Von der Nische aus konnte man den größten Teil des
Raumes, die komplette Bar und die Bühne übersehen.
    »Ich hoffe, Sir, der Platz entspricht Ihren
Erwartungen?«
    »Ihr Service, Tom, ist wie immer tadellos. Vielen
Dank!«
    »Antonia wird sofort vorbeikommen und sich nach Ihren
Wünschen erkundigen.«
    Die gepolsterte Tür schnappte lautlos ins Schloß.
    »Nun, zufrieden?« grinste Lorington und lehnte sich in
den weichen Sessel zurück.
    Sein Begleiter atmete tief durch.
    »Ich muß mich dran gewöhnen, wie ich wirklich
heiße. Ich bin Ronald Myers, sehe aus wie Marvin Cooner, aber
ab sofort heiße ich Peter Dunning… das alles ist ein
bißchen viel, mein Lieber! Das muß ich erst verdauen.
Gibt es sonst noch irgendwelche Überraschungen?«
    »Von meiner Seite vorerst nicht, Ron.«
    »Bleib’ bei Peter.«
    »Okay, Peter. Wenn mir – spontan – etwas Wichtiges
zur Situation einfallen sollte, wirst du das schon merken. Aber die
Hauptsache muß von denen kommen, derentwegen wir hier sind. Von
dem fälschen Myers und dem eifersüchtigen Santelli…
Ich bin übrigens erstaunt, daß heute nichts von dem in der
Zeitung gestanden hat, was wir eigentlich erwartet hatten.
Unangenehme Nachrichten aus der Luxus-Villa des
Transport-Unternehmers Ronald Myers. Es wurde kein Überfall
gemeldet, kein besonderer Zwischenfall dort.«
    »Ob Santelli auf unseren Tip nicht eingegangen ist?«
    »Kann ich mir nicht denken. Santelli gerät in Rage, wenn
es um Clarissa geht. Vielleicht gibt die Polizei einen eventuellen
nächtlichen Zwischenfall bekannt. Vielleicht ist was passiert.
Aber das alles wirst du sicher noch erfahren. Du hast einen
Privatdetektiv mit der Beobachtung Myers’ beauftragt. Da wirst
du ständig auf dem laufenden gehalten werden.«
    »Auf deine Kosten.«
    »Das ist nur vorübergehend, Ron, eh, Peter… Ich
nehme an, daß es bald zurückkommt. Und da ich stets nur
Geschäfte mache, die auch Gewinn bringen, habe ich die Zinsen
schon einkalkuliert«, antwortete Lorington

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