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Macabros 119: Flieh, wenn der Schattenmann kommt

Macabros 119: Flieh, wenn der Schattenmann kommt

Titel: Macabros 119: Flieh, wenn der Schattenmann kommt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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rollte langsam an, und mit geringer Geschwindigkeit fuhr
er über den ausgetrockneten Salzsee. Außer dem
Scheinwerferpaar des Cadillac gab es im Umkreis von hundert Meilen
keine andere Lichtquelle.
    Björn konzentrierte sich auf die Straße, auf der sie
gefahren waren, und versetzte in Gedankenschnelle seinen
Zweitkörper an die Stelle, wo der Cadillac sich zuletzt befand,
als die Ereignisse sich überstürzten.
    Es wäre sträflicher Leichtsinn gewesen, ohne Not den
Wagen mitsamt Insassen wieder auf den Broadway zu versetzen. Die
Wahrscheinlichkeit, daß der Cadillac an einer Stelle ankam, wo
sich im selben Moment ein anderes Fahrzeug befand, war
groß.
    Mit seinem Zweitkörper ergründete Björn Hellmark,
ob die Luft rein war.
    Macabros materialisierte rund tausend Meilen weiter östlich
– auf dem Broadway.
    Hellmark steuerte seinen Ätherkörper so, daß er
nicht auf der Straße ankam, sondern gut eineinhalb Meter
darüber.
    Macabros wurde sofort mitgerissen. Ein Auto passierte gerade die
Stelle, und Hellmarks Zweitkörper lag auf dem Dach.
    Aber hinter dem Wagen war die Straße wieder frei.
    Die Scheinwerfer des folgenden Fahrzeuges waren
schätzungsweise vier- bis fünfhundert Meter entfernt. Auf
diesem Abschnitt war der Broadway in diesen Minuten erstaunlich wenig
befahren.
    Die Wahrnehmungen, die er mit seinem Zweitkörper machte,
wurden augenblicklich Bewußtseinsinhalt Björn Hellmarks,
und er konnte seine Entscheidung treffen.
    Worauf er in der Eile nicht achtete, war die Art des Fahrzeuges,
auf dem Macabros für drei, vier Sekunden die Umgebung beobachtet
hatte.
    Es war der Streifenwagen mit den beiden Polizisten, die den
weißen Cadillac verfolgt hatten.
    Schnell wie ein Gedanke erfolgten die nächsten Aktionen.
    Hellmark löste seinen Zweitkörper auf und versetzte ihn
zurück in das Fahrzeug, in dem sie warteten. Macabros
materialisierte auf dem Rücksitz hinter Björn und griff
über dessen Schultern hinweg ins Lenkrad.
    Und dann erfolgte auch schon wieder der starke Gedankenbefehl, sie
alle mitsamt dem Wagen an die freie Stelle hinter das Fahrzeug zu
versetzen, auf dem Macabros seine Beobachtungen gemacht hatte.
    Auf dem Salzsee schon hatte Hellmark den Cadillac auf fünfzig
Meilen pro Stunde beschleunigt, und mit dieser Geschwindigkeit kehrte
der Wagen auf die Straße mitten in den fließenden Verkehr
zurück.
    Der Übergang erfolgte nahtlos und ohne Schwierigkeiten. Kein
anderes Fahrzeug wurde bei diesem Manöver dank Hellmarks kluger
Handlungsweise gefährdet.
    In der Dunkelheit fiel der zusätzlich im Verkehrsstrom
mitrollende Wagen niemand auf.
    Niemand?
    Der kleine dicke Polizist auf dem Beifahrersitz zuckte
plötzlich zusammen.
    »Nanu?« wunderte sich der Fahrer und warf einen
schnellen Blick auf seinen Kollegen. »Hast du dich verschluckt?
Kein Wunder! Ich hab’ dir schon tausendmal gesagt, daß du
während der Fahrt keine Bananen essen sollst. Ich hab’
manchmal das Gefühl neben mir sitzt ein Affe, und ich bin ein
Zoowärter…«
    Dem dicken Fred blieb der Happen im Mund stecken.
    »In den Rückspiegel… wirf einen Blick in den
Rückspiegel«, hüstelte er. »Er ist hinter
uns…«
    »Wer ist hinter uns, Fred?«
    »Der… weiße Cadillac!« schnappte der kleine
Dicke.
    Die Linien um den Mund des Fahrers wurden hart.
    »Damned«, er fuhr ein wenig weiter rechts, damit der
hinter ihnen fahrende Wagen etwas seitlich versetzt und damit besser
im Rückspiegel zu sehen war. Damit wurde das Nummernschild
– spiegelverkehrt – erkennbar.
    Der kleine dicke Polizist mit der Knollennase wuchtete sich mit
einer erstaunlich schnellen Bewegung herum.
    Das polizeiliche Kennzeichen hatte er im Kopf.
    Das war der Cadillac!
    »Aber das gibt’s doch nicht«, überschlug sich
fast die Stimme des Sergeants. »Er ist’s! Er ist’s
tatsächlich! Er ist hinter uns gelandet…«
    Der Fahrer verringerte die Geschwindigkeit. Das Tempo des
weißen Cadillac blieb gleich.
    Der hinter ihnen Fahrende betätigte den Blinker und setzte
zum Überholen an.
    Zwei Männer saßen in dem Cadillac. Der Fahrer hielt
sich an die vorgegebene Geschwindigkeitsbeschränkung.
    Die beiden Polizisten fuhren eine Zeitlang hinter dem Cadillac
her. Auf der Höhe der 18. Straße gab der Sergeant dem
Cadillac-Fahrer das Zeichen, rechts heranzufahren.
    »Die Papiere sehen wir uns auf alle Fälle mal an«,
meinte er.
    »Die kannst du in Augenschein nehmen. Ich nehm’ den Cadi
mal gründlich unter die Lupe. Etwas ist mit der Karosse

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