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Macabros 120: Giftstachel des Skorpion-Dämons

Macabros 120: Giftstachel des Skorpion-Dämons

Titel: Macabros 120: Giftstachel des Skorpion-Dämons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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Mizu sah das Todeszeichen.
     
    *
     
    Der untersetzte Mann mit dem feinen Nadelstreifen-Anzug fuhr in
die oberste Etage des Bürohochhauses in New York.
    Richard Patrick war früher dran als sonst, obwohl er meistens
zu den ersten gehörte, die das Office betraten.
    Es gab immer noch etwas aufzuarbeiten, und da er notorischer
Frühaufsteher war, nutzte er die Morgenstunden.
    Der passionierte Junggeselle besaß mehrere Häuser in
verschiedenen Ländern der Erde und reiste leidenschaftlich gern.
Mit dem Geld, das ihm sein Verlag einbrachte, unterstützte er
unter anderem Institutionen, die sich mit der Erforschung
übersinnlicher Phänomene befaßten.
    Patrick schloß die Tür auf. Spätestens in einer
Viertelstunde würde seine Sekretärin erscheinen.
    Der Mann durchquerte die Vorräume und betrat sein
Büro.
    Der Briefbogen mitten auf der Tischplatte fiel Patrick sofort ins
Auge.
    Auf der Kopfleiste war eine Bemerkung auffällig groß
geschrieben und unterstrichen.
    Die Schrift kannte er.
    Björn war hier… oder dessen Zweitkörper. Aber das
blieb sich im Endeffekt gleich.
    Der Ankömmling schaltete die Schreibtischlampe ein. Der helle
Lichthof leuchtete das Papier schattenlos aus, und mühelos
konnte Patrick jedes Wort lesen.
    Was sein Freund, den er nach besten Kräften im Kampf gegen
bösartige Geister und Dämonen dieser Welt
unterstützte, da ausgegraben hatte, war Dynamit.
    Wie sehr, merkte er erst, als er vorsichtig – wie erbeten
– den Umschlag öffnete und die beiden merkwürdigen
Pfeile freilegte.
    Da lagen sie nun vor ihm, die Geschosse, deren vorderes Ende
eindeutig die Schwanzspitze eines Skorpions war.
    Patrick musterte einige Sekunden intensiv Hellmarks Fund und griff
dann zum Telefonhörer, um das Police Headquarters in New York
anzurufen.
    Seine Verbindungen reichten bis in die höchsten
Polizeidienststellen. Durch seine freie Betätigung, auch im
kriminellen Bereich, hatte er hervorragende Kontakte. Seine Arbeit
und die der Polizei ergänzten sich.
    Darauf baute Björn Hellmark.
    Richard Patrick wollte ihm diese Hilfe, die er offensichtlich
brauchte, so schnell wie möglich zukommen lassen.
    Es würde für die Fachleute im Labor kein großes
Problem sein, die Art des Giftes an den Pfeilen festzustellen.
    Patrick hatte erst vier Nummern in sein Tasten-Telefon
eingedrückt, als er auf ein seltsames grünliches Schimmern
aufmerksam wurde.
    Es kam von den beiden Pfeilen.
    Sie nahmen ein fluoreszierendes Leuchten an, das immer
stärker wurde. Der Schein pulsierte und zwang ihn in seinen
Bann.
    Zwischen den auf dem Tisch liegenden Pfeilen und den Augen des
Mannes baute sich eine Lichtbrücke auf, die wie leuchtender Atem
seine Haut berührte.
    Richard Patrick wählte nicht mehr weiter und legte den
Hörer auf die Gabel zurück.
    Die vergifteten Pfeile erhoben sich. Die Spitzen richteten sich
auf ihn wie kleine Speere, die seine Augen durchbohren wollten.
    Nur eine zehntel Sekunde blieb ihm, die tödliche Gefahr zu
begreifen – und zu handeln.
    Sich aus der Schußbahn werfen konnte er nicht mehr.
    Marlos!
    Der Gedanke war wie ein Schrei, kurz und heftig.
    Ebenso schnell wie sein Gedankenblitz war die Aktion, die er damit
in die Wege leitete.
    Seine Umgebung verschwamm.
    Er sah das Licht, und die beiden Pfeile vor sich, die sich in
dieser Lichtbahn bewegten.
    Jetzt waren Tisch und Wände des mahagonigetäfelten
Chefzimmers nicht mehr zu erkennen.
    Sonnenlicht umhüllte ihn, vertrieb die zerfließenden
Schemen und auch den gespenstischen Schein, der von den Pfeilen
ausging.
    Palmen, makellos weißer Sandstrand und blaues Meer, das an
der Horizontlinie mit dem Himmel verschmolz.
    Patrick taumelte. Da erst kam die Nachwirkung der instinktiven
Abwehrbewegung, die er gemacht hatte, um den tödlichen
Geschossen auszuweichen.
    Das fremde, geisterhafte Licht, das mit den Pfeilen direkt zu tun
hatte, erlosch und die Pfeile, die wie eingefroren vor seinen Augen
hingen, verzischten wie ein Wassertropfen in der Glut eines
Hochofens.
    Geschafft!
    Die Atmosphäre der unsichtbaren Insel, auf die er in
Todesgefahr geflohen war, bewirkte die Zerstörung der
Kräfte und auch der Gegenstände, die offensichtlich
dämonischer Herkunft waren.
    Keine zehntel Sekunde später hätte er sich für den
› Sprung ‹ nach Marlos entscheiden dürfen. Dann
wäre es auch schon aus gewesen.
    Wie gut, daß es diese Insel gab – und wie gut,
daß er schon längere Zeit dort verweilte, um in den vollen
Genuß der Fähigkeit zu

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