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Macabros 120: Giftstachel des Skorpion-Dämons

Macabros 120: Giftstachel des Skorpion-Dämons

Titel: Macabros 120: Giftstachel des Skorpion-Dämons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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hier stand, den Strand und
das Meer entlangblickte, hatte man das Gefühl, daß Insel
und Fliegende Stadt von niedrig fliegenden Flugzeugen oder
Ozeanriesen, die die Insel passierten, geortet werden mußten.
Aber das war nicht der Fall, solange jedenfalls nicht, bis Dampfer
unter Umständen diesem Terrain mal so nahe kamen, daß sie
Marlos praktisch rammten. Aber die Untiefen der Clarion-Graben-Zone
wurden wegen der unterseeischen Strudel und Mahlströme gemieden,
so daß die Wahrscheinlichkeit, ein Schiff könne die Insel
mal streifen, eins zu einer Million stand…
    Mahay sagte Marga und Ulrich Koster, die mit häuslichen
Arbeiten beschäftigt waren, Bescheid. Für den Fall,
daß Danielle de Barteaulieé zurückkam, sollte die
wenigstens informiert sein über seinen Abstecher nach
Bangkok.
    »Ideal wäre es, wenn wir Whiss mitnehmen
könnten«, bemerkte Rani halblaut, als er wieder an den
Strand zurückkehrte. »Der Bursche wäre unser richtiger
Begleiter. Mit seinen Antennen könnte er uns Björn und
Carminia ausfindig machen, für den Fall, daß sie nicht in
Mizus Haus sind und niemand uns Auskunft über ihren derzeitigen
Aufenthaltsort geben kann. Die Sache mit den Skorpion-Pfeilen
interessiert mich. Da scheint doch einiges anders zu liegen, als wir
anfangs alle geglaubt haben.«
    Er warf einen Blick auf die höchste Palme, die am Strand
stand.
    Das kleine Baumhaus aus Blättern und Holz war zwischen den
riesigen Palmwedeln kaum auszumachen. Dort oben hauste Whiss im
Wipfel des Baumes wie Tarzan im Dschungel.
    An der Tür hing ein kleines Holzschild, in dem mit
glühendem Draht zwei Wörter eingegraben waren.
    ›Bin ausgeflogen…‹
    Unwillkürlich streifte Mahays Blick auch den Wipfel der
Palme, die der Wohn-Palme Whiss’ genau gegenüber lag.
    Da hing auch ein winziges Baumhaus zwischen den großen,
breitflächigen Blattern. Das Holz war angemalt, so daß es
aussah, als hätte jemand einen Farbkasten ausgeleert.
    Bei Jims und Pepes Streicharbeiten schien sich für seine
eigenen Zwecke noch jemand beteiligt zu haben: Blobb-Blobb,
Whiss’ Nachwuchs.
    Er war seinem Vater oder seiner Mutter – so genau wußte
man bei diesen Geschöpfen aus dem Mikrokosmos nicht, ob sie
weiblichen oder männlichen Geschlechts waren – aus dem
Gesicht geschnitten.
    Und dieses Geschöpf schaute zwischen zwei Blättern
hervor, die es spielerisch mit großen Hibiskusblüten
dekoriert hatte, um in ihnen herumzuturnen und außerdem bei
Bedarf den Nektar auszusaugen.
    »Hallo, alte Naschkatze!« rief der Inder fröhlich
nach oben, als er die Bewegung zwischen den Blättern mehr ahnte
als sah. Was sich dort zeigte, war in der Tat wirklich sehr winzig.
Keine drei Zentimeter groß, aber mit allem ausgestattet, was
typisch war für einen Vertretet seiner Rasse.
    Es hatte einen kahlen Kopf, auf dem elf winzige dunkle, erhabene
Punkte zu erkennen waren. Die dicken runden Augen quollen hervor wie
bei einer Schildkröte. Blobb-Blobbs winzige Arme und Beine waren
Miniaturausgaben wie bei einem Gartenzwerg, und das Gesicht war
sowohl menschlich als auch vogelähnlich und
schildkrötenhaft zu bezeichnen. Daß er außerdem
zwischen den Schultern noch ein wunderschönes, seidiges und in
allen Regenbogenfarben schimmerndes Flügelpaar besaß,
rundete das Bild ab.
    »Heh, Glatzkopf!« dröhnte es respektlos aus der
Höhe, und der Spalt zwischen den Blättern verbreiterte
sich. »Hab’ da gerade etwas von meinem Erzeuger
vernommen… Könnt ihr nicht mit mir vorlieb nehmen? Ich
könnte euch sicher auch helfen…«
    »Wenn du mal größer bist, Blobb-Blobb!«
    »Das krieg’ ich immer wieder zu hören«, maulte
der Winzling.
    »Du bist ein prima Kerl, aber noch zu verspielt. Wer
weiß, was du in Bangkok alles anrichten würdest. Besser,
du bleibst hier und nimmst noch ein bißchen zu – an
körperlicher und geistiger Reife…«
    Blobb-Blobb murmelte etwas in seinen Bart, das keiner
verstand.
    Rani Mahay wandte sich dem Freund aus New York zu.
    »Okay. Wir können… Ziel Bangkok, Rajawong Road,
Mizus Spezial-Restaurant…«
    Blobb-Blobb entgingen die leise gesprochenen Worte nicht. Er hatte
ein gutes Gehör.
    »Na, warte…«, knurrte er leise, und keiner unten
konnte es hören.
    Der Winzling ließ sich einfach zwischen den Spalt rutschen
und fiel in die Tiefe, breitete seine buntschillernden
Schmetterlingsflügel aus und schwebte lautlos und unbemerkt
hinter den Rücken Richard Patricks, griff nach dem Umschlag der
linken Jackett-Tasche und

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