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Macabros 120: Giftstachel des Skorpion-Dämons

Macabros 120: Giftstachel des Skorpion-Dämons

Titel: Macabros 120: Giftstachel des Skorpion-Dämons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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allgemeinen
Straßenverkehr, zwischen brummenden und hupenden Autos kam ihr
das, was sie erlebt hatte, alles unwirklich und traumhaft vor.
    Sie wußte nicht, was sie von allem halten sollte.
    Madame Calet hatte begütigend und beruhigend auf sie
eingesprochen. Sicher sei an an allem, was sie glaubte, erlebt zu
haben, nichts dran. Wahrscheinlich sei sie eingeschlafen und
hätte sich dabei zu sehr unter die Bettdecke gewühlt, so
daß der Alptraum ausgelöst worden sei. Solange sie, Madame
Calet, in diesem Haus wohne, sei ihr noch hie etwas Merkwürdiges
aus der Wohnung des Selbstmörders Fernand Metier bekannt
geworden. Immerhin hätten vor Desirée Mallon dort
jahrelang drei andere Mieter gewohnt, die sich nie über etwas
beklagt hätten.
    Die junge Französin hätte selbst gern an einen Traum
geglaubt, aber alles stand so lebhaft und beängstigend vor ihr,
daß ein Zweifel an der Wirklichkeit für sie kaum noch
möglich war.
    Sie hatte die Todesangst durchlebt.
    Dann war auch die Botschaft, die Sie in ihrem Geist vernommen
hatte. Jemand wollte etwas ganz Bestimmtes von ihr. Der zweite Teil
der Nachricht stand noch aus. Da kam noch etwas nach.
    Wann?
    Heute nacht? Morgen früh?
    Ihr graute schon jetzt vorm Nachhausegehen. Die kleine,
gemütlich eingerichtete Dachwohnung, in der sie gern lebte, war
ihr mit einem Mal verleidet.
    Es war dort etwas geschehen, was sie verstandesmäßig
nicht begriff. Sie war schon so weit, sich zu fragen, ob vielleicht
mit ihrem Verstand etwas nicht stimmte.
    Aber das konnte nicht sein. Sie fühlte sich gesund und voller
Elan…, sie war so wie immer.
    Das, was heute in der Wohnung geschehen war, mußte
allerdings noch genauer untersucht werden. Auf keinen Fall würde
sie das auf sich beruhen lassen.
    Ihr kam der Gedanke, Monsieur Gerard von der Wochenzeitschrift
›Martina‹ anzurufen. Gerard pflegte dort eine Kolumne, in
der er auf Spukfälle und außergewöhnliche
Geschehnisse im Alltag einging. Desirée las die Zeitschrift
gern und beschäftigte sich mit ihnen. Gab es das – Spuk?
Bisher hatte sie solche Sachen mehr aus Neugier und als Nervenkitzel
gelesen. Und im stillen hatte sie sich immer gewünscht, selbst
mal mit einem übersinnlichen oder außergewöhnlichen
Phänomen konfrontiert zu werden, mit einem Spuk, um so etwas
glauben zu können.
    Und nun war so etwas passiert – und trotzdem wollte sie nicht
so recht daran glauben.
    Sie war noch drei Schritte von dem Bistro an der Ecke
entfernt.
    Zwei ältere Männer saßen an den einfachen runden
Tischen, tranken ihren Kaffee und blätterten in Zeitungen.
    Durch die Scheibe, die die gegenüberliegende Straßen-
und Häuserseite spiegelte, sah Desirée Mallon ihre
Freundin hinter der Theke stehen und hantieren.
    Als Desirée das Bistro betrat, blickte Jeanne auf.
    Sie war superschlank, schwarzhaarig und trug eine jugendliche
Pferdeschwanzfrisur.
    »Hallo, Desirée!«
    »Hallo, Jeanne!«
    Desirée Mallon beugte sich über die niedrige Theke,
umarmte die Freundin und tauschte einen Wangenkuß mit ihr.
    »Du bist heute früher als sonst«, meinte Jeanne,
während sie eine riesige  Schale mit Kaffee füllte und
die Besucherin sich unmittelbar an den Tisch neben der Theke setzte.
»Hat das einen besonderen Grund?«
    Sie stellte die Tasse ab und wollte noch ein Brot zubereiten, doch
Desirée winkte dankend ab.
    »Ich hab schon etwas gegessen.«
    »Bei der Konkurrenz?«
    Jeanne, eingepackt in knackige Blue Jeans und hautengen Pullover,
rückte einen Stuhl zurecht und schlug die langen Beine
übereinander.
    »Nein. Bei meiner Hauswirtin… Madame Calet… Mir ist
heute morgen etwas Unheimliches passiert.«
    Sie sprach mit ihrer besten Freundin darüber, die ihr ohne
sie zu unterbrechen zuhörte.
    »Das ist wirklich unheimlich«, sagte die
Bistro-Inhaberin dann leise und schüttelte den Kopf. »Und
du bist ganz sicher, daß du nicht geschlafen und geträumt
hast?«
    »Ganz sicher. In der Wohnung spukt es, und es würde mich
nicht wundern, wenn da noch einiges nachkommt.«
    Jeanne hob fröstelnd die Schultern. »Also wenn du mich
fragst – ich würde mich da nicht mehr hintrauen. Wen ich
mir das bildlich vorstelle, läuft es mir eiskalt den Rücken
’runter… Was willst du tun?«
    »Keine Ahnung«, zuckte Desirée die Achseln und
seufzte. Sie nippte an dem dampfenden Kaffee. »Vielleicht kann
ich heute nacht mal bei dir schlafen. Vorausgesetzt, daß du
allein bist, selbstverständlich… Es könnte ja sein,
daß Louis heute seinen freien

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