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Macabros 125: Das Zauber-Pergament

Macabros 125: Das Zauber-Pergament

Titel: Macabros 125: Das Zauber-Pergament Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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Ein
mysteriöser Kontrakt, den ihr Vater einst den Mächten der
Finsternis abgetrotzt hatte, erfüllte sich unablässig. Er
konnte nicht mehr gebrochen werden, obwohl Danielle de
Barteaulieé ihrerseits die Bedingungen nicht mehr
erfüllte… Als Gegengabe für Jugend und Schönheit
sollte sie ursprünglich eine Priesterin der
Dämonengöttin sein und deren Absichten und Vorstellungen in
die Tat umsetzen. Doch ein Abenteuer an der Seite Björn
Hellmarks, damals in einer anderen Dimension, hatte sie
verändert. »Dann nehme ich meinen Beobachtungsplatz weiter
vorn wieder ein. Halte weiter gut die Augen offen…«
    »Dafür, Danielle, sind wir schließlich hier«,
entgegnete der Junge. »Gibt’s irgend welche Beobachtungen
in unmittelbarer Nähe des Spiegels?«
    »Nein, keine.«
    Sie entfernte sich von dem Baum, in dessen Schatten Pepe stand,
passierte die Stelle, wo Jim sich aufhielt, und registrierte nicht,
daß mit dem Guuf im gleichen Augenblick etwas geschah.
    Sie sah ihn noch unverändert und ungefährdet zwischen
den Baumstämmen auf und ab gehen.
    Aber das war ein Trugbild.
    In Wirklichkeit geschah etwas ganz anderes.
    Auch Jim kam zu keiner Gegenwehr mehr und konnte sich weder durch
Gesten noch durch Schreien bemerkbar machen.
    Er nahm seine Umgebung nicht mehr so wahr, wie die ganze Zeit
über.
    Die Dunkelheit hatte schlagartig zugenommen, Bäume und
Büsche wirkten bizarr, fremdartig und – unheimlich.
    Jim hatte plötzlich das Gefühl, von einem Atemzug zum
anderen in eine andere Welt versetzt worden zu sein: Mitten hinein in
einen Zauberwald, der voller Geheimnisse, Gefahren und gespenstischem
Leben war…
    Raunen und Wispern erfüllte die Luft, und ein Baum schlug
seine weichen, schmierigen Zweige um den Körper von Jim, dem
Guuf, der vergebens versuchte, sich mit einem Gedankensprung auf die
Unsichtbare Insel Marlos zu versetzen.
    Er konnte sein Zuhause nicht erreichen!
    Wie bei Pepe wenige Minuten zuvor, so mußte er die gleiche,
tragische Erfahrung machen, daß eine Flucht mittels
Teleportation ausgeschlossen war.
    Jim wurde Opfer des Baumes und davongeschleppt.
    Von Danielle war weit und breit nichts mehr zu sehen.
    Sie schien sich in einem ganz anderen Wald aufzuhalten.
    Jim wurde durch die enge, düstere Allee geschleppt. Links und
rechts wuchsen Bäume, die schrecklich und gespenstisch aussahen,
die raunten, sich bewegten und furchterregende Grimassen
schnitten.
    Dann lag die riesige, wie ein aufgerissenes Maul aussehende
Öffnung vor ihm. In sie wurde auch er entführt.
    Jim sah die fahlen, runden Gesichter, die wie Monde in der
Dunkelheit über ihm schwebten.
    Es waren mindestens achtzig oder hundert solcher mondartiger
Scheiben, wenn nicht gar mehr.
    Das letzte Gesicht in der Unken-Reihe war das Pepes.
    Jim wurde losgelassen und fühlte festen Boden unter den
Füßen. Der Baum, der ihn hierher verschleppt hatte, ging
den Weg zurück, den er gekommen war, ohne sich noch weiter um
sein Opfer zu kümmern.
    »Pepe!« entfuhr es Jim, und seine großen runden
Augen schienen noch größer zu werden. »Was haben sie
mit dir gemacht? Was geht hier vor?«
    »Flieh, Jim!« entgegnete das Gesicht des Freundes.
»Gib ihnen keine Chance… du mußt die anderen
warnen… Dies ist eine Falle Rha-Ta-N’mys… sie
fängt hier in diesem Traumland die Menschen, die ihr in
irgendeiner Form gefährlich oder lästig werden können.
Hüte dich vor dem Tod, Jim!«
    Da war es auch schon zu spät.
    Aus dem gespenstischen Dunkel vor ihm tauchte die groteske,
furchteinflößende Gestalt mit der Schnabel-Sense auf.
    Jim fühlte noch den Hieb und sah im gleichen Augenblick
seinen Körper stürzen.
    Es war dem Guuf noch gelungen, das Auge des Schwarzen Manja so zu
halten, daß der leibhaftige Tod dieses Geisterreiches es sehen
mußte.
    Aber er war davon völlig unbeeindruckt.
    Die dämonische Kraft, die sich hier auswirkte, war derart
massiv, daß mit diesen Abwehrmitteln allein ihr nicht mehr
beizukommen war.
    Der faustgroße, rubinrote Stein entfiel seiner Hand.
    Dies alles erblickte Jim bereits aus der Höhe, in die sein
Kopf und sein Geist entwichen.
    Er sah auch noch, was aus seinem Körper wurde.
    Der kopflose Leib erhob sich und ging davon in die Dunkelheit, aus
der der Tod gekommen war.
    Die Gestalt tauchte ein in eine dunkle Nebelwand, die sich wie ein
Schleier herabsenkte und unter leichtem Windhauch bewegte.
    Jims fahl werdendes Mondgesicht schwebte auf der Höhe neben
Pepes Gesicht. Er bemühte sich vergebens zu

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