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Macabros 125: Das Zauber-Pergament

Macabros 125: Das Zauber-Pergament

Titel: Macabros 125: Das Zauber-Pergament Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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Unbegreiflich
erscheint auch, daß Menschen, ohne Hand anzulegen, Dinge in
Bewegung setzen können – oder daß sie eine geistige
Vorausschau besitzen, den Tod eines anderen voraussehen
können… solche Menschen sind hier… wahrscheinlich,
weil sie eine Gefahr sind… und die böse Kraft, die sie
gefangen hält, tut dies auf ihre ganz spezielle Weise… Wie
die anderen hier in dieser Höhle, von der ich nicht weiß,
wo sie liegt und wie groß sie ist, erdulde ich meine Strafe
für – mein Wissen und mein Können.«
    In Pepes Hirn begann es zu fiebern: Menschen mit besonderen
Fähigkeiten wurden hier festgehalten. Aus einem besonderen
Grund.
    Sie konnten einer Kraft, die das Chaos und den Untergang der
Menschheit wollte, gefährlich werden.
    Rha-Ta-N’my und ihre Schergen vertrugen nicht, daß sie
von Außenstehenden erkannt und registriert werden konnten.
    Jene Helfer, die Björn seit jeher suchte, wurden systematisch
aus dem Verkehr gezogen. Entweder landeten sie in Nerven-Sanatorien,
weil keiner sie für voll nahm, oder sie zogen sich zurück
und verbrachten ihr Leben in der Einsamkeit, weil sie sich davor
fürchteten, anderen mitzuteilen, daß sie Kräfte und
Fähigkeiten besaßen, die leicht als »teuflisch«
oder »gefährlich« apostrophiert werden konnten.
    Unverstandene, Irregeleitete, die nicht ahnten, wie wichtig gerade
sie als Träger besonderer Anlagen waren und das Schicksal der
Erde in einem Maß verändern konnten wie kein anderer!
    Das waren die Leute, in deren Adern das Blut der Alten Rasse
floß, die sich über ihr Anderssein wunderten, ohne zu
ahnen, welche Ursachen es hatte.
    Die meisten Menschen dieser Erde hatten schon mal gelebt.
    Geist und Seele und oft auch die gleiche Gestalt existierten vor
rund zwanzigtausend Jahren auf einem Urkontinent namens
»Xantilon«.
    Als die Insel versank, wurden Zig-Tausende in die Fluten gerissen.
Einige wenige konnten entkommen. Diese Überlebenden zerstreuten
sich in alle Himmelsrichtungen und vermischten sich mit den Bewohnern
anderer Kontinente.
    Ihre Herkunft wurde im Lauf der Jahrtausende vergessen.
    Die Art ihres Blutes aber blieb unverwechselbar, auch wenn es
keiner wußte, keiner spürte.
    Und jetzt – in der Gegenwart – wo viele Menschen
begannen, sich an frühere Existenzen zu entsinnen oder bei sich
Fähigkeiten entdeckten, folgten sie in Wirklichkeit der Stimme
ihres Blutes.
    Das Blut der Alten Rasse strömte in Björn Hellmarks
Adern ebenso wie in denen Carminias, Ranis und Danielles… es
strömte in den Adern von Marga und Ulrich Koster und in dem
Mädchen Verena… in Hunderttausenden von Menschen, deren
wirkliche Herkunft auf den Urkontinent Xantilon zurückging. Dort
stand die Wiege eines großen Teils der Menschen, die heute
lebten und begannen, sich neu zu formieren. Aber dieses neue
Formieren gerade war es, das die Mächte der Finsternis – an
ihrer Spitze die Dämonengöttin – nicht gern sahen.
    Wer Dinge durchschaute, war für sie gefährlich und wurde
entweder auf ihre Seite gelockt und mißbraucht, oder auf
tausend verschiedene Arten gefoltert.
    Der Ort hier war eine der Höllen, die die Mächte der
Finsternis denen bereitete, die ihnen gefährlich werden
konnten.
    Rha-Ta-N’my konnte in tausend Masken und Gestalten auftreten,
auch wenn sie selbst noch nicht körperlich wieder in ihrer
wirklichen Erscheinung auf der Erde weilte.
    Sie konnte auf tausend verschiedene Weisen das Grauen
verbreiten.
    Sie hatte auch einen Weg gefunden, Pepe in ihre Abhängigkeit
zu zwingen.
    Er war in eine Falle gelaufen, ohne sie überhaupt
wahrzunehmen, aber ganz so hilflos wie Verena und die anderen war er
noch nicht.
    Er nickte.
    »Ich sehe mich um… vielleicht gibt’s wirklich einen
anderen Ausweg. Ich werde ihn suchen, und wenn ich ihn gefunden habe,
komme ich zurück… nicht allein. Einer, der euch helfen
kann…«
    Er griff in die Tasche und fühlte den faustgroßen,
kantigen Stein.
    Ein versteinertes Manja-Auge.
    Es schützte stets gegen dämonische Angriffe.
    Aber obwohl er es in seiner Hosentasche bei sich trug, hatte es
ein dämonisches Geschehen nicht verhindern können.
    Das bedeutete: ein Mensch hatte das Ereignis in die Wege geleitet
und ausgeführt.
    Pepe ging den schmalen Weg entlang, der auf beiden Seiten von
dunklen strunk- und wurzelartigen Gebilden flankiert wurde. Die
Gebilde ragten teilweise bis zu zwei Metern in die Höhe,
verästelten und verzweigten sich dann und erzeugten ein
unüberschaubares Durcheinander.
    Die

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