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Macabros 125: Das Zauber-Pergament

Macabros 125: Das Zauber-Pergament

Titel: Macabros 125: Das Zauber-Pergament Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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Gefühl, von einer Kanonenkugel getroffen zu
werden, die in seinen Körper sackte und ihn zu Boden zog.
    Rha-Ta-N’my, die Dämonengöttin, war in ihm.
     
    *
     
    Wie das Wasser das Feuer löscht.!
    Der Bannspruch vom Zauber-Pergament stand als leuchtendes Fanal
vor seinem geistigem Auge.
    Noch handelte Hellmark instinktiv, in dem er sein Schwert
emporriß und gleichzeitig auch seinen Doppelkörper
entstehen ließ.
    In Macabros’ Hand materialisierte gleichzeitig auch das
Schwert des Toten Gottes. Die Erfahrung hatte gezeigt, daß
alles, was Hellmark in der Hand hielt, sich auf Wunsch auch in den
Händen seines Zweitkörpers verdoppelte. Für dieses
einmalige Phänomen hatte er nie eine Erklärung
gefunden.
    Sie kämpften beide umgehend, und auch Rani Mahay setzte
sofort die Dämonenmaske ein.
    Das wie ein abgeschnittener Damenstrumpf aussehende Gebilde wurde
auf seinem Gesicht zu einer fahlen, furchteinflößenden
Totenkopfmaske, in deren Höhlen ein grünes Licht funkelte.
Das Antlitz des Todes nahmen menschliche Augen wahr. Was ein
Dämon aus dem Reich der Schatten darin sah, konnten sie nur
vermuten. Es mußte unbeschreibliche Harmonie und Liebe sein,
die ihn zugrunde richtete, vielleicht das Gesicht eines engelgleichen
Wesens, in das er nicht zu schauen vermochte, ohne daß sein
satanischer Geist dabei auf der Strecke blieb.
    Rha-Ta-N’my war die »große Mutter«, die
Dämonengöttin mit den tausend Masken und Gesichtern. Und
– Körpern, wie sie jetzt bewies.
    Nicht in der Gestalt eines Vogels trat sie auf, sondern in
hunderten, tausenden Exemplaren gleichzeitig.
    Die Dämonengöttin setzte ihre ganze Macht ein, um einen
Strich unter eine seit Jahrtausenden währende Feindschaft zu
ziehen.
    Die Waffen, mit denen Björn und seine Freunde bisher zu Felde
gezogen waren, hatten mehr oder weniger große Erfolge bei der
Vernichtung niederer Dämonen und dämonischer Schergen
gebracht. Bei Rha-Ta-N’my erwiesen sie sich in dieser von einem
Gnom Drudans geschaffenen Traumwelt fast als wirkungslos.
    Nicht wirkungslos allerdings waren sie, was den Gnom betraf.
    Offenbar hatte er nicht damit gerechnet, daß Mittel dieser
Art zum Einsatz kommen würden, oder er hatte es in der
allgemeinen Aufregung und dem Durcheinander einfach vergessen.
    Als die Dämonenmaske auf Mahays Kopf saß, schrie der
Gnom gellend auf. Er wollte sich noch abwenden und riß sogar
das große Buch empor, um es vor seine Augen zu halten.
    Die Abwehrbewegungen erfolgten jedoch zu langsam und zu
spät.
    Der Gnom verfärbte sich, und sein Äußeres
blähte sich auf. Eine gelbe Wolke stieg aus seinem Schädel
und hüllte ihn in Sekundenschnelle ein. Die dürren, sich
auflösenden Finger stießen noch das »Buch der
Träume« ab und warfen es dem Inder entgegen.
    Da zuckte Macabros’ Schwertklinge herum.
    Es sah fast aus wie eine zufällige Bewegung.
    Im Flug schien das Buch gegen eine unsichtbare Mauer zu prallen.
Es veränderte seine Struktur, wurde rissig und brüchig und
rieselte in Form hunderttausender von Staubkörnern zu Boden.
    Das alles war das Werk weniger Sekunden und war erledigt, noch ehe
die unheimlichen schwarzen Vögel auf sie herabstießen.
    Mit einigen Handstreichen ließ sich zwar der eine oder
andere Angreifer zurückschlagen. Zwei oder drei Teile aus dem
Schattenkörper der Dämonengöttin lösten sich auch
auf, weil sie nicht widerstandsfähig genug waren. Diese
Vögel vergingen in einer schwefelgelben Wolke wie der Gnom aus
dem Traumbuch.
    Aber die Übermacht war so nicht zu besiegen.
    Während Björn und Macabros noch instinktiv die ersten
Streiche ausführten und sich zur Wehr setzten, reagierten
Björn Hellmark und Carminia Brado gleichzeitig mit dem
Bannspruch des Zauber-Pergaments.
    Mokbars Worte und sein Vermächtnis waren eine Lehre für
sie gewesen.
    Der Bannspruch war eine Allegorie, anwendbar auf jede denkbare
Situation.
    »Was das Wasser für das Feuer«, riefen Björn
und die Frau an seiner Seite wie aus einem Mund, »ist die Katze
für den Vogel!«
    Der Bannspruch war auf jede persönliche Situation oder
persönliche Notlage eingerichtet.
    Das Sinnbildliche wurde in Magie umgewandelt.
    Denken und Handeln waren für das Paar, das diese einmalige
Chance erhalten hatte, eines.
    Die Wirkung kam der Explosion einer Bombe gleich. Die magische
Kraft, die in diesem kurzgefaßten Satz steckte, wurde
schlagartig freigesetzt.
    Die von Mokbar gefundene und überlieferte
Gesetzmäßigkeit und die Tatsache, daß nur

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