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Macabros 125: Das Zauber-Pergament

Macabros 125: Das Zauber-Pergament

Titel: Macabros 125: Das Zauber-Pergament Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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dieses
Paar imstande war, den Bann auszulösen, kam voll zum Tragen.
    Wo die schwarzen, furchteinflößenden Vögel durch
die Luft flatterten, tauchten in der gleichen Sekunde die
Katzenköpfe auf.
    Wie Geister aus dem Nichts erschienen sie.
    Mit aufgerissenen Mäulern, die zuschnappten. Da flogen die
Federn, da verstärkt sich das Kreischen aus den Kehlen der
Dämonenvögel. Und wie durch Zauberei war in der
nächsten Sekunde alles vorbei…
    Keiner konnte es fassen.
    Die Vögel waren verschwunden. Ebenso die Katzenköpfe,
die genau auf die Allegorie gepaßt hatten.
    Björn, Carminia und Rani kamen aber nicht dazu, sich zu
besinnen.
    Nur ein Teil des riesigen, in mehrere Abschnitte sich
aufspaltenden Körpers der unfaßbaren Rha-Ta-N’my war
ausgelöscht.
    Da erfolgte die zweite Angriffswelle.
    Aus dem pulsierenden Schattenkörper, der etwa die Hälfte
seines Volumens verloren hatte, schnellten pfeilschnell armdicke
Schlangen.
    Wie Geschosse jagten sie mit aufgerissenen Mäulern auf die
drei Menschen zu.
    Die Giftzähne waren groß wie der Daumen eines
ausgewachsenen Mannes.
    Es genügte, wenn nur eine einzige Schlange in der Lage war,
sie zu erreichen.
    Und Rha-Ta-N’my schickte – Hunderte!
     
    *
     
    »Was das Wasser für das Feuer, ist der Absatz, der den
Kopf der Schlange in den Staub wirft und zertritt!«
    Klar und deutlich war das Bild, das Björn und Carminia
wiederum zur gleichen Zeit fanden.
    Diese Übereinstimmung, auf die es in diesen alles
entscheidenden Sekunden ankam, zeugte von einer langen Gemeinsamkeit,
die ihnen erst jetzt wieder bewußt wurde.
    Das Bild stimmte, und die Magie wurde wirksam.
    Björn, Carminia, Rani und all die anderen, die in der sich
verändernden Höhle anwesend waren, wurden zu Zeugen und
Zuschauern eines Ereignisses, das sich wie auf einer Leinwand vor
ihnen abspielte.
    Wo die Schlangenköpfe waren, tauchten die Füße
auf. Füße, die blitzschnell und knallhart zustießen.
Nicht einer verfehlte sein Ziel.
    Die Magie Mokbars, die Wirksamkeit des magischen Bildes waren
eindeutig.
    Wieder verpuffte der Angriff der Dämonengöttin.
    Die Magie Mokbars war stärker.
    Er hatte den Weg gefunden, und seine erste verborgene Andeutung,
daß auch ein Geschöpf wie die Dämonengöttin
Rha-Ta-N’my zu besiegen war, schien sich zu bestätigen.
    Die Schlangen starben vor ihnen im Staub unter ebenso vielen
Absätzen wie Schlangenköpfe vorhanden waren.
    Doch noch immer gab es einen Teil des Wesens aus dem Reich der
Finsternis.
    Der Schatten stieg in die Höhe – und wurde zu einer
brausenden, brüllenden Wasserwand, einer Flutwelle, die die
Größe eines zehnstöckigen Hauses hatte und die
Dimensionen dieser Höhle sprengte.
    Eine Wasserwand von dieser Höhe würde sie
zerschmettern.
    Rha-Ta-N’my bediente sich der Gestalt eines Elementes.
    »Was das Wasser für das Feuer, ist das Feuer für
das Wasser!«
    Es bedurfte nur einer Umkehrung dieser Begriffe.
    Der Kreis schloß sich.
    Instinktiv duckten sich die Menschen, die mit ihnen in diesem
verzauberten Waldstück vereint waren.
    Einige begannen zu rennen und fürchteten, daß die
Flutwelle ihr gerade wiederentdecktes und wiedergefundenes Leben
auslöschen würde wie ein Flämmchen, das sich zaghaft
entwickelte.
    Auch Jim und Pepe lösten sich von der Seite, wo vorhin noch
die dunkle Wand die Höhle begrenzt hatte. Aber mit dem Vergehen
des gnomenhaften Dämons waren auch die Konturen des Traumlandes,
das er geschaffen und als Falle benutzt hatte, in Auflösung
begriffen.
    Pepe lief dabei auf das Mädchen mit den blonden Zöpfen,
Verena, zu, die mit weitaufgerissenen Augen auf die riesige Flutwelle
starrte, die jetzt nach vorn stürzte.
    Aber da war auch schon der Gegenzauber ausgesprochen und wirkte
sich prompt und gewaltig aus.
    Eine steile Feuerwand stand mitten zwischen ihnen, den Menschen
und der Flutwelle.
    Es zischte und dampfte, es gurgelte und brodelte, und es schien,
als würde aus Feuer und Wasser eine neue Welt entstehen.
    Gegensätzlicher konnten Elemente, die mit Wucht
aufeinanderprallten, nicht sein.
    In dem Moment, als Björn und Carminia das Sinnbild
beschworen, fuhren sie gleichzeitig zusammen.
    Hatten sie einen Fehler begangen?
    Hieß es nicht, daß Wasser Feuer löschte?
    Hatten sie in der Eile zu schnell reagiert, und war es
Rha-Ta-N’my, die aus den bisherigen Niederlagen gelernt
hatte?
    Wäre es nicht besser gewesen, eine Kältewelle
hervorzurufen, die das aufsteigende Wasser blitzartig hätte
erstarren

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