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Macabros Neu 01 - Der Leichenorden von Itaron

Macabros Neu 01 - Der Leichenorden von Itaron

Titel: Macabros Neu 01 - Der Leichenorden von Itaron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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dann holen wir auch dich … denn wir brauchen dich! Der Leichenorden braucht dein Leben!«
    Anna konnte den Blick nicht von dem sich windenden Wirell abwenden. Alles war voller Blut.
    »Beeil dich, Flakasir!«, rief das Skelett.
    Das musste der Name des großen Monstrums sein. Dieses riss erneut die Knochenkiefer auf, packte den Verstümmelten. Diesmal jedoch nicht, um ihn zu beißen. Mit einer ruckartigen Bewegung des Skelettkopfes schleuderte es Wirell nach oben, sodass er wie eine Puppe durch die Luft flog und auf dem Rücken des Knochenmonstrums landete. Dann setzte es sich langsam in Bewegung.
    »So ist es richtig«, schrie der Knochenmann dem Monstrum hinterher. »Bring ihn zu den anderen, ehe er stirbt!«
    Anna schluchzte. Sie sah, wie sich der Knochenmann entfernte, ohne sie noch eines Blickes zu würdigen. Ihr Rettungsversuch war fehlgeschlagen. Im Gegenteil, er hatte Wirell den rechten Arm gekostet.
    Noch schlimmer aber war für Anna die Erkenntnis, dass der Knochenmann offenbar bereits von ihrer Existenz gewusst hatte. Die Annahme, dass sie in ihrem Versteck vorläufig sicher gewesen war, hatte sich als fataler Irrtum entpuppt. Der einzige Grund, weshalb sie noch lebte, war, dass der Knochenmann und sein handzahmes Monster es so wollten!
    Anna sank auf die Knie. Hoffnungslosigkeit machte sie in ihr breit. Ihr Blick irrte umher. Überall nur die knorrigen, grau-braunen Bäume und das ebenso graue Gestein. Den einzigen Farbklecks bildete das Blut, das aus Alexander Wirells Schulterwunde geströmt war …
    Doch auch mit dem Blut ging auf einmal eine seltsame Veränderung vor!
    Anna stöhnte fassungslos auf, als sie sah, wie es im pulvertrockenen Boden versickerte, als sauge dieser es in sich auf. Sie glaubte sogar ein schmatzendes Geräusch zu hören. Zurück blieb nicht einmal ein Farbfleck – sondern nur trockene, eintönige Erde …
    Weißes Wallen, durchmischt mit feinen Schlieren in allen nur denkbaren Farbvariationen – das war alles, das Björn Hellmark sah.
    Er schwebte in diesem diffusen Nichts, oder besser gesagt, er fiel. Er stürzte in einen bodenlosen Abgrund, rasend schnell, tiefer und immer tiefer. Und bewegte sich doch nicht. Denn ebenso wie er fiel – stand er auch starr.
    Manchmal glaubte er Geräusche zu hören, langgezogen und dumpf, dann wieder schrill und von unglaublicher Hektik. Er atmete, doch seine Lungen füllten sich nicht mit Luft. Björn Hellmark fragte sich, ob er wachte oder träumte. So etwas hatte er noch nie erlebt! Wo war er? Wieso hatte der Weg durch den Spiegel der Kiuna Macgullygosh, verstärkt durch Al Nafuurs ungewöhnliche Vorbereitungen, ihn nicht nach Itaron gebracht, sondern an diesen mehr als nur seltsamen Ort?
    Oder – der Gedanke erschreckte ihn bis ins Mark – war dies etwa Itaron? War diese Welt tatsächlich fremdartiger als alles, was Björn Hellmark in seinem Leben jemals gesehen hatte? Konnte er sich mit seinen Sinnen nicht darin orientieren?
    Immer mehr Fragen stiegen in ihm auf, doch Antworten fand er keine. Al Nafuur hatte angekündigt, dass er in Itaron wahrscheinlich keinen Kontakt zu Björn Hellmark aufnehmen konnte. Hier jedoch – wo immer dieses Hier sein mochte – war es vielleicht noch möglich. Zumindest, falls seine Befürchtung nicht zutraf und dieses wesenlose Wallen tatsächlich seinen Zielort darstellte.
    Er suchte in Gedanken nach dem Meister der Weißen Magie, doch er erhielt keine Antwort. Nur ganz schwach glaubte er Al Nafuurs Gegenwart zu bemerken, als versuche dieser verzweifelt, zu ihm durchzudringen.
    Hatte Al Nafuur und mit ihm die Weißen Priester einen Fehler gemacht? Waren ihre Berechnungen falsch gewesen? Hatten sie Hellmark auf einen Irrweg geschickt?
    Björn gab die Hoffnung nicht auf, dass es seinem Geistführer früher oder später gelingen könnte, zu ihm durchzudringen. Bis dahin aber musste er sich selbst helfen. Er konzentrierte sich auf seine Umgebung, suchte nach einem Fixpunkt in dem Wallen, der seinen Blicken Halt bot.
    Irgendeinen Sinn musste dieser Nebel, wenn er ihn denn so nennen wollte, schließlich haben. Nichts existierte ohne Grund. Björn dachte nach – und bemerkte erst im letzten Augenblick, dass einige der Farbschlieren, die durch das weiße Wallen zogen, auf ihn zukamen.
    Es schillerte blau und rot und gelb. Dicht vor ihm kreuzten sich die Fäden. Es knallte, und dann sprühten Funken in allen Regenbogenfarben. Einige der Funken prasselten auf ihn ein. Er spürte es als ein Prickeln, gerade noch

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