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Macabros Neu 01 - Der Leichenorden von Itaron

Macabros Neu 01 - Der Leichenorden von Itaron

Titel: Macabros Neu 01 - Der Leichenorden von Itaron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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so schwach, dass es nicht unangenehm war.
    Gleichzeitig durchzuckten ihn Empfindungen – Angst, Grauen, mörderische Wut … Er glaubte Worte zu hören, so schnell gesprochen, dass er sie nicht verstehen konnte. Sie rasten förmlich durch seinen Verstand, als huschten sie schneller durch die Zeit als gewohnt.
    Schneller durch die Zeit, dachte Björn.
    War dies womöglich eine Antwort?
    Angeblich war Itaron in einem ganz speziellen Augenblick der Vergangenheit gefangen. Hieß das nicht, dass dort die Zeit anders verlief als überall sonst? Und dass es irgendetwas in oder um diese Welt geben musste, das diese Veränderung der Zeit bewirkte?
    »Björn …«, hörte er in diesem Moment schwach Al Nafuurs bekannte Stimme. »Das ist es … bist … Zeitfeld …«
    Nur bruchstückhaft verstand er, was sein Geistführer ihm mitteilen wollte. Nicht alle Worte drangen bis zu ihm durch, zumal noch immer jene rasend schnellen Fetzen durch seine Gedanken huschten.
    »Geh … andere Ende der Zeit …«
    »Ich kann dich nicht hören«, rief Björn in den Nebel hinein.
    Vor ihm kreuzten sich wieder einige der Farbschlieren. Diesmal wollte er sich von ihnen nicht berühren lassen. Er konzentrierte sich, begann zu laufen. Obwohl er keinen festen Boden unter den Füßen spürte, hatte er plötzlich das Gefühl, vorwärts zu kommen.
    »Es gibt … Ausgang aus dem Zeitfeld … Itaron!«
    »Al Nafuur! Was willst du mir sagen?«
    Doch es kam keine Antwort mehr. Offenbar war der Kontakt, der ohnehin nur schwach gewesen war, wieder vollständig abgebrochen. Hellmark blieb allein zurück, von dem Wallen umgeben. Unbeeindruckt von allem trieben die bunten Fäden darin.
    Er ließ sich noch einmal durch den Kopf gehen, was sein Geistführer ihm mitgeteilt hatte. Der Begriff Zeitfeld war gefallen. Und hatte er nicht sagen wollen, dass es am anderen Ende dieses Zeitfeldes einen Ausgang nach Itaron gab?
    Oder bildete Björn sich diesen Zusammenhang nur ein? Vielleicht war Al Nafuurs eigentliche Botschaft eine ganz andere gewesen. Es deckte sich allerdings exakt mit Björns ursprünglicher Überlegung. Ein Zeitfeld konnte genau das sein, was Itaron in diesem verhängnisvollen Augenblick gefangen hielt, wenn Björn Hellmark auch nicht die geringste Ahnung hatte, wie das funktionieren konnte.
    Die Antworten, davon war er überzeugt, lagen in Itaron. Nur musste er erst dorthin gelangen, indem er das Zeitfeld durchdrang und den Ausgang fand.
    Mit einem Mal bemerkte er, dass sich etwas veränderte.
    Die Farbschlieren streunten nicht mehr ziellos und zufällig umher, sondern änderten ihre Richtung. Die Mehrzahl von ihnen – strebte ihm entgegen, als wollten sie bewusst mit ihm kollidieren!
    Björns Herzschlag beschleunigte sich.
    Instinktiv versuchte er wegzurennen, doch auch dieses Mal fand er nicht den notwendigen Halt und Widerstand für seine Füße. Seine Bewegung glich eher einem Kriechen, er kam viel langsamer vorwärts als die bunten Fäden im Nebel. Unaufhaltsam näherten sie sich, verdrängten das Weiß zu einem farbigen Reigen.
    Als die ersten heran waren, ließ sich Björn fallen, streckte die Arme aus und trieb durch den Nebel wie durch Wasser, machte hilflose Schwimmbewegungen – vergeblich.
    Hinter sich hörte er den charakteristischen Knall … dann prasselten zahlreiche Funken auf ihn ein. Wieder dieser Rausch der Emotionen, wieder die rasend schnellen Worte und Sätze, die durch seinen Kopf sausten.
    Völlig verwirrt drehte sich Björn um und sah eine ganze Armada dieser Fäden auf sich zukommen.
    Endlich fand er den rettenden Gedanken.
    Macabros!
    Wieso war er nicht gleich darauf gekommen?
    Er ließ seinen Doppelkörper entstehen, einige Meter seitlich von ihm. Macabros wedelte wie wild mit den Armen, um auf sich aufmerksam zu machen, lenkte die Farbschlieren von seinem Originalkörper ab.
    Es funktionierte! Die Fäden änderten spontan die Richtung, sausten nun auf Macabros zu.
    Hellmark löste seinen Doppelkörper auf, gerade ehe die Schlieren ihn erreichten, und ließ ihn fünfzig Meter entfernt erneut entstehen. Die bunten Erscheinungen folgten ihm.
    Björn atmete erleichtert durch. Ob diese Schlieren Leben in sich trugen? War das, was er in seinem Kopf wahrgenommen hatte, nichts weiter gewesen als die »Emotionen« dieser Schlieren? Der Gedanke erschien auf den ersten Blick ungeheuerlich, aber Björn hatte gelernt, das Ungeheuerliche in seine Überlegungen mit einzubeziehen. Wenn diese Schlieren tatsächlich eine Form von Leben

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