Macabros Neu 02 - Athkrala - Seuchengezuecht des Molochos
schillernden Leiber der unverhofft aufgetauchten Nahrung entgegen …
3. Kapitel
Die Reptilien schlängelten sich über den Boden. Ihre Leiber glänzten und hinterließen eine feuchte, schleimige Spur.
»Seltsam«, murmelte Björn. »Sieh dir das an.«
»Seltsam?« In Annas Stimme lag eine ganze Welt voller Ekel. »Erst diese riesigen spinnenartigen Kreaturen, jetzt fette Schlangen … ich hasse solche Viecher! Ich frage mich schon die ganze Zeit über, ob ich in meinem ganz persönlichen Albtraum gelandet bin, und du nennst es seltsam? Du hast vielleicht Nerven!«
Björn war zuversichtlich, dass er den Schlangen mit Hilfe des Schwerts den Garaus machen konnte – auch falls es sich um nicht-dämonische Kreaturen handelte. Notfalls würde er Macabros entstehen lassen – dann konnte er den Biestern an zwei Fronten gleichzeitig Paroli bieten.
Was er als seltsam bezeichnet hatte, waren die Spuren, die die Schlangen hinterließen. Offenbar sonderten sie irgendeine schleimige Substanz ab, denn der Boden an den Stellen, über die sie geglitten waren, glänzte schleimig. Von Schlangen auf der Erde war ihm dieses Phänomen nicht bekannt. Auch wenn Schlangen in der Vorstellung vieler Menschen eklig und schleimig waren, sonderten sie normalerweise keine Feuchtigkeit ab, sondern verfügten über eine völlig trockene, raue Hautoberfläche. Offenbar durfte er in diesem Fall nicht in den Maßstäben denken, die er von der Erde gewohnt war. Hatte er es hier mit einer völlig normalen Eigenart dieser Tiere in einer ihm noch immer fremden Welt zu tun? Sein Gefühl sagte ihm, dass es mit diesen Schlangenwesen noch etwas anderes auf sich hatte, das er im Augenblick noch nicht zu benennen wusste.
Die vorderste der Schlangen glitt auf ihn zu. Ihr Leib zuckte vor, doch Hellmark war auf der Hut. Er hieb den Leib einfach mitten entzwei. Beide Teile zuckten, gebärdeten sich wie wild und lagen erst nach Sekunden still.
Etwas an dem Anblick befremdete Björn, doch er konnte es nicht festmachen. Erst Anna stieß ihn darauf, als sie mit erstickter Stimme ausstieß: »Kein Blut, Björn … du hast die Schlange in zwei Teile geschlagen, aber es kommt kein Blut!«
Was hatte das zu bedeuten?
War dieses vermeintliche Reptil doch eine dämonische Kreatur? Es war noch nicht lange her, dass Björn die leuchtenden Wesen fälschlich für Tiere gehalten hatte … hatte er sich nun wieder getäuscht?
Aber das konnte nicht sein – die Wunde war mit dem Schwert des Toten Gottes geschlagen worden. Wäre die Schlange dämonischen Ursprungs, würde ihr Leib längst zu Staub zerfallen.
Aber wieso trug das Reptil dann kein Blut in sich?
Da die anderen Tiere noch weit genug entfernt waren, nahm Björn die getötete Schlange genauer in Augenschein. Und traute seinen Augen nicht. Der Leib fiel auf fingerlangen Spannen förmlich in sich zusammen … und nun, da er es aus der Nähe sah, entdeckte er doch Staub. Doch das Tier zerfiel nicht etwa, sondern der Staub rieselte aus dem Inneren des Leibes.
Björn blieb keine Zeit, über diese erstaunliche Entdeckung nachzudenken.
Die anderen Schlangen waren heran. Er hieb mit dem Schwert um sich wie ein Berserker, zerschnitt mit einem Schlag oft mehrere Reptilien. Einige verspritzten Blut, andere nicht, was nicht gerade dazu beitrug, das Rätsel leichter zu lösen. Auch hinterließen nicht alle eine schleimige Spur.
Oder … keines von ihnen? In einem Moment der Ruhe versuchte Björn die Lage zu analysieren – und entdeckte nirgends eine solche Hinterlassenschaft. Das war seltsam – nichts passte zusammen, je mehr er sah, umso mehr verwirrte es ihn. Jedes Detail widersprach dem anderen. Oder hatte er sich die Spuren vorhin nur eingebildet?
Er schlug weiter um sich.
Eine weitere Schlange zuckte auf ihn zu, das Maul weit aufgerissen. Zwei lange Zähne blitzten, von ihnen tropfte eine farblose Flüssigkeit. Gift? So wäre es wohl bei irdischen Schlangen gewesen. Das Schwert des Toten Gottes setzte auch der Existenz dieses Reptils ein Ende.
Bald waren Björns Füße völlig verschmiert von Blut und schleimigen Innereien.
Anna stand inzwischen einige Meter entfernt. In der Hitze des Kampfes war Björn von ihr getrennt worden.
Um ihn zischelte es. Die Leiber schoben sich mit schabendem Geräusch umher. Doch dann, als würden sie einem geheimen Befehl folgen, krochen alle gleichzeitig blitzartig davon.
Björn atmete erleichtert auf. »Da haben wir den eigentlichen Dschungel noch nicht einmal betreten,
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