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MacAllister 6 Die schottische Wildkatze

MacAllister 6 Die schottische Wildkatze

Titel: MacAllister 6 Die schottische Wildkatze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kinley MacGregor
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einsperren lasse.«
    Der Junge zog den Kopf ein und drehte sich um, aber Lochlan hielt ihn auf. Er kniete sich vor das Kind. »Lass mich deine Münzen sehen.«
    Tränen standen dem Jungen in den Augen, als er seine Hand öffnete und eine einzelne Kupfermünze zum Vorschein kam.
    »Wie viel mehr solltest du haben?«
    »Einen Franken, Mylord.«
    Lochlan lockerte die Bänder an seiner Börse, dann reichte er dem Kind zwei Franken.
    Der Junge schaute ihn ungläubig an. »Danke. Vergelts Gott.«
    Lochlan nickte kurz, dann war der Junge auf die Straße gelaufen. Er drehte sich zu dem Gerber um, der zwei Schritte nach hinten machte. Er warf dem Mann mehrere Münzen zu. »Danke für Eure Mildtätigkeit, aber hütet Eure Hand besser. Vergesst nicht, ein Hund lässt sich nur eine gewisse Anzahl Tritte gefallen, ehe er bösartig wird. Der Junge, den Ihr heute misshandelt, wird zu einem Mann heranwachsen, der sich gegen Euch wendet, wenn er erwachsen ist.«
    Cat trat zur Seite, als Lochlan an ihr vorüberging. Sie fing den Blick des Gerbers auf und sah die Angst darin. Es war unwahrscheinlich, dass er noch einmal ein Kind schlagen würde. Dankbar folgte sie Lochlan nach draußen.
    »Das war sehr freundlich von dir.«
    »Behandele mich bitte nicht so herablassend, Catarina.«
    Sie zwang ihn, stehen zu bleiben. »Ich bin niemals herablassend. Was du getan hast, war außerordentlich gut. Ich bin sicher, du hast keine Ahnung, was dein Einschreiten für den Jungen bedeutet.«
    »Doch, glaube mir, das weiß ich.«
    Die Überzeugung in seiner Stimme weckte den Drang in ihr, ihn zu umarmen. Wenn sie es nicht besser wüsste, würde sie glauben, dass er aus erster Hand wusste, wie sich ein misshandeltes Kind fühlte. Aber sie hatte selbst die Liebe gesehen, die seine Familie für ihn empfand. Sie standen sich alle so nahe, dass es ausgeschlossen war, dass er das Elend dieses Kindes aus eigener Erfahrung kennen konnte.
    Dennoch, er erinnerte sie sehr an einen verwundeten Löwen, auch wenn sie nicht genau begriff, warum. Er war so streng und verbiestert, so mächtig und stark, dass der Gedanke, er könne von irgendetwas getroffen sein, unvorstellbar war. Obwohl Ewan Lochlan in Bezug auf die Körpergröße um einiges übertraf, fehlte ihm die Gefährlichkeit, die diesem MacAllister in die Wiege gelegt schien.
    Lochlan war jetzt noch verbissener als vorhin.
    Bei dem Gedanken seufzend, führte sie ihn zu dem Gasthof. Sobald sie eintraten, drehten sich die meisten Gäste um und musterten sie misstrauisch. Cat ging zu dem Mann mit der Schürze, der gerade einer der Schankmägde etwas auftrug.
    »Entschuldigung, Herr Wirt? Wir benötigen ein Zimmer für die Nacht.«
    Sein Blick richtete sich auf Lochlan. »Lasst Ihr immer Eure Frau für Euch sprechen?«
    Lochlans Nasenflügel blähten sich, dann machte er einen drohenden Schritt auf den Mann zu, der mit einem erschreckten Quietschen zurückfuhr und größtmögliche Entfernung zwischen sich und ihn brachte.
    Cat legte Lochlan beschwichtigend eine Hand auf den Arm, um ihn aufzuhalten.
    Der Wirt schnappte nach Luft, nickte in Richtung der Treppe. »Da ist ein Zimmer oben, die dritte Tür links.«
    Sie schenkte ihm ein herzliches Lächeln. »Danke. Wir benötigen auch etwas zu essen.«
    »Es ist gleich fertig.«
    Sie nickte, dann nahm sie Lochlans Hand und führte ihn zur Treppe.
    Lochlans Verärgerung schmolz dahin, als er ihre Hand in seiner spürte. Nur seine Schwägerinnen und seine Mutter hatten ihn jemals so angefasst. Es war eine vertraute Berührung, aber sie erschütterte ihn doch bis ins Mark. Sie erhitzte sein Blut und rief ihm ins Gedächtnis, dass sie ihn zu einem Zimmer mit einem Bett brachte.
    Sein Geschlecht wurde bei dem Gedanken hart.
    Sie führte ihn zu dem Zimmer, zog ihn hinein und schloss die Tür.
    Die Hitze in seinem Schritt war mittlerweile unerträglich, dann fiel sein Blick auf ein Bett, das viel zu klein für zwei war. »Wir hätten uns zwei Zimmer nehmen sollen. Das hier ist in höchstem Maße unpassend.«
    »Vielleicht, aber was halten sie wohl von einem Mann und einer Frau, die gemeinsam reisen? Es ist viel sicherer, wenn man uns für ein Ehepaar hält.«
    Da hatte sie natürlich recht, aber das half nicht, den heißen Schmerz in seinen Lenden zu lindern. Er weckte in ihm den Wunsch, sich nie mit ihr eingelassen zu haben.
    Er ließ seine Satteltaschen am Fenster auf die Holzdielen fallen. »Ich schlafe auf dem Boden.«
    Cat amüsierte sich über diese Erklärung,

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