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MacAllister 6 Die schottische Wildkatze

MacAllister 6 Die schottische Wildkatze

Titel: MacAllister 6 Die schottische Wildkatze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kinley MacGregor
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An diese Hoffnung klammerte sie sich verzweifelt.
    Sie weigerte sich, sich mit weniger zufriedenzugeben.
    »Also, Lochlan, kannst du mir etwas verraten?«, fragte sie in dem Versuch, das unbehagliche Schweigen zwischen ihnen zu brechen, »Hast du deine Braut schon geheiratet?«
    Diese Frage schien ihn unvorbereitet zu treffen. »Wie bitte?«
    »Ewan hat mir erzählt, dass du gerade einen Ehevertrag mit einem anderen Clan aushandeltest. Ich habe mich gefragt, ob du sie schon geheiratet hast.«
    Seine Miene wurde kalt. »Ihr Vater wünscht das.«
    »Aber du nicht?«
    »Es wäre sicher sinnvoll, unsere Clans zu vereinen. Ihrer verfügt über weitläufige Ländereien, Äcker und Wiesen, und die Männer sind berühmte Krieger. Es würde beiden nützen, unsere Anzahl würde steigen und unsere Grenze im Süden gestärkt.«
    Sie schnalzte tadelnd mit der Zunge. »Oh, Lochlan ... deine Braut tut mir leid. Ist es das, was du ihr sagen willst, wenn ihr in eurer Hochzeitsnacht endlich alleine seid? Meine Leute danken Euch für die Hochzeit, Mylady. Unsere Verbindung bringt uns Äcker und Wiesen?«
    Er sah sie unter zusammengezogenen Brauen an. »Man kann doch nicht sein ganzes Leben ungezügelt und völlig frei von aller Verantwortung leben, Catarina. Früher oder später muss man erwachsen werden und einsehen, dass die Freiheit nicht folgenlos bleibt.«
    »Ja. Lachen, Spaß - das sind allerdings schwerwiegende Folgen.«
    Er schüttelte den Kopf. »Du bist genau wie Braden. Auf seiner Suche nach Freiheit blieben einhundert gebrochene Herzen zurück, die niemals darüber hinwegkommen, dass er sie achtlos verließ. Denkst du gar nicht an die, die du vielleicht dabei verletzt?«
    »Natürlich. Ich habe nie jemanden absichtlich verletzt.«
    »Und was ist mit dem Biss in meine Schulter?«
    Sie hob kühn ihr Kinn. »Du hast mich unterdrückt und bedroht, ich habe mich nur verteidigt. Mein Lachen und Tanzen haben nie jemanden gekränkt oder verletzt.«
    Seine blauen Augen wurden eiskalt. »Ach, glaubst du? Hast du eine Vorstellung, wie viele Männer dich vielleicht tanzen gesehen und gedacht haben, du fühltest dich zu ihnen hingezogen? Wenn du ihnen dann einen Korb gibst, tut es weh, ob du das nun willst oder nicht.«
    Sein aufgebrachter Tonfall lockte Falten auf ihre Stirn. »Meine Güte, wie oft musst du verletzt worden sein, um so zu empfinden?«
    »Nie. Ich gestatte mir den Luxus solcher Empfindungen schlicht nicht, aber ich habe genug Tränen von Frauen getrocknet, die unter dem achtlosen Verhalten von Menschen leiden, die mit ihren Gefühle spielen. Es ist grausam, leichtfertig Hoffnung in anderen zu wecken.«
    Nun, immerhin musste sie sich keine Sorgen machen, er könnte versuchen, sie zu verführen — nicht dass sie je dafür empfänglich wäre. Er war schlicht unerträglich.
    Catarina schwieg, während sie weitergingen. Es gab wirklich nicht viel zu sagen, wenn jemand so ganz anders war als man selbst. Es war offenkundig, dass er es zufrieden war, verhalten zu leben; und sie war sich ziemlich sicher, dass ihre Ansichten zu den meisten Themen diametral entgegengesetzt waren. Anders als sie schien Lochlan Meinungsverschiedenheiten nicht zu mögen. Er zog wohl friedliches Schweigen vor - und das Letzte, was sie wollte, war ihre beste Hoffnung, sich den Plänen ihres Vaters zu entziehen, ihn gegen sich aufzubringen.
    Nach etwa einer Stunde half Lochlan ihr wieder aufs Pferd, gemeinsam ritten sie schweigend weiter, bis sie an eine kleine Siedlung kamen. Inzwischen war es beinahe Abend, und auf den Straßen herrschte fast so etwas wie geschäftiges Treiben, weil die Leute sich beeilten, ihre Arbeit zu Ende zu bringen, ehe die Nacht anbrach.
    Lochlan glitt vor dem Mietstall im Dorf aus dem Sattel, dann drehte er sich um, um ihr beim Absitzen behilflich zu sein. Mehrere Dorfbewohner schauten sich nach ihnen um und musterten sie. Offenbar gab es hier nicht viele Fremde.
    Ein älterer Mann trat aus dem Stall und kam zu ihnen, er kratzte sich den Nacken. Er schien zwischen fünfzig und sechzig Jahre alt zu sein, hatte schütteres graues Haar und dichte Augenbrauen.
    Lochlan reichte ihm die Zügel seines Pferdes. »Könntet Ihr ihnen eine Extraportion Hafer geben?«
    Der Mann betrachtete Lochlan stirnrunzelnd. »Was?«
    Lochlan hielt ihm das Geld hin. »Gebt den Pferden bitte eine besonders große Portion Hafer, ja?«
    Der Mann verzog angewidert sein Gesicht. »Was sprecht Ihr da? Englisch?«
    Lochlan hätte nicht beleidigter wirken

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