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MacAllister 6 Die schottische Wildkatze

MacAllister 6 Die schottische Wildkatze

Titel: MacAllister 6 Die schottische Wildkatze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kinley MacGregor
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Ehre zurückzuerlangen.« Er zog seinen Bruder mit sich von der Menge fort. »Heute Nacht holen wir uns das Mädchen, während es schläft.«
    Sean lachte. »Und morgen früh wird Lochlan MacAllister hängen.«
    9
    Als Lochlan schließlich Julia zum Zelt zurückgebracht hatte, das sie sich mit Catarina teilte, verstand er nur zu gut, warum Bryce eine Pause gebraucht hatte. Sie war tatsächlich zu jeder einzelnen Verkaufsbude gegangen, hatte alles - wirklich alles - angefasst und unter Ohs und Ahs bestaunt. Manchmal hatte sie sogar entzückt aufgeschrien. Aber es hatte ihm Spaß gemacht, ihr zuzusehen. Sie freute sich selbst über Kleinigkeiten. Das erinnerte ihn an Catarina, was seine Sehnsucht nach ihr verstärkte.
    Seit dem Augenblick, da er sie gerettet hatte, spukte sie ständig in seinem Kopf herum, ob er das wollte oder nicht. Und der Geschmack ihrer Lippen lag immer noch auf seinen.
    Um seine Gedanken in eine andere Richtung zu lenken, lieferte er Julia in ihrem Zelt ab, dann ging er zu seinem, um in Ruhe nachzudenken. Er musste sich etwas einfallen lassen, ehe er den Verstand verlor.
    Beinahe hatte er schon sein Zelt erreicht, als jemand ihm etwas zurief.
    Lochlan blieb stehen und drehte sich um, er sah einen Mann, der alt genug war, sein Vater zu sein, auf sich zukommen. Er trug ein pelzbesetztes rotes Wams und starrte ihn an, als sähe er ein Gespenst. Um nichts in der Welt konnte er sich erinnern, den Mann jemals zuvor getroffen zu haben.
    "Kann ich Euch behilflich sein?«
    »Ihr seht aus wie ein Mann, den ich mal kannte. Giles MacAllister.
    «
    Das erklärte alles. »Das war mein Vater.«
    Der Mann kräuselte verächtlich die Lippen. »Ihr gebt das einfach so zu? Was für eine Sorte Bastard seid Ihr?«
    Ehe er darauf antworten konnte, schlug ihm der Ältere so kräftig ins Gesicht, dass ihm die Lippe aufplatzte.
    Lochlans Geduldsfaden riss. Egal ob älter oder nicht, niemand durfte ihn so schlagen. Niemand. Für ihn war die Zeit ein für alle Mal vorbei, sein Blut zu schmecken, ohne zu reagieren.
    Mit einem Laut, der fast wie ein Knurren klang, stürzte er sich auf den Mann, doch er wurde zurückgehalten.
    »Ruhig Blut, Lochlan«, mahnte Bracken dicht an seinem Ohr. »Das ist König Henrys Cousin, den du da angreifen willst. Denk nach.«
    Zum Teufel damit. Er wollte Blut sehen.
    Dennoch war in den Augen des älteren Mannes keine Reue zu sehen, vielmehr betrachtete er ihn wie einen Aussätzigen. »Ich sollte Euch verhaften lassen.«
    »Aufgrund welcher Vorwürfe, Mylord?«, fragte Bracken und festigte seinen Griff um Lochlan, der sich beherrschen musste, sich nicht ernsthaft gegen ihn zu wehren.
    »Sein Vater hat meine Schwester vergewaltigt.«
    Lochlan verzog abschätzig den Mund. »Ich bin nicht mein Vater.«
    Dennoch änderte sich an dem Ausdruck in den Augen des Mannes nichts. »Das bleibt abzuwarten. Solche Bosheit zeugt wieder Bosheit. Ich sorge dafür, dass Lord Reginald von Eurer Gegenwart hier unverzüglich unterrichtet wird. Ich an Eurer Stelle würde vorher aufbrechen.«
    Bracken ließ ihn endlich los. »Vergebt mir meine Begriffsstutzigkeit, Mylord, aber ich verstehe Euren Zorn auf meinen Freund nicht. Wenn sein Vater das getan hat, was Ihr sagt, warum ist er dann nicht verhaftet worden?«
    Wut loderte in den Augen des anderen auf. »Der Hund hat ihr die Zunge abgeschnitten und die Arme gebrochen. Als sie sich endlich genug erholt hatte, den Namen des Mannes niederzuschreiben, der sie überfallen hatte, war er längst nach Schottland geflohen, wohin wir ihm nicht folgen konnten.« Er spuckte vor Lochlans Füße auf die Erde. »Ich kann Euch versichern, niemand hier wird Euch willkommen heißen, wenn ich allen erzählt habe, wer Ihr seid.«
    Lochlan musterte ihn aus schmalen Augen. »Tut, was Ihr nicht lassen könnt!«
    »Das sind wahrlich unbedachte Worte aus dem Munde von jemandem Eures Schlages.« Damit drehte der Mann sich um und ging.
    Lochlan stand stumm da, während er langsam begriff, was der andere behauptet hatte. Er wusste, sein Vater war rücksichtslos, aber das konnte er selbst ihm kaum Zutrauen. Sein Vater hatte nicht viel davon gehalten, seine Fäuste bei sich zu behalten, aber das ...
    Das überstieg dann doch schlichte Grausamkeit, und wenn sein Vater das getan hatte, dann wäre er der Erste, der ihn dafür hängen würde.
    Bracken erwiderte seinen Blick offen. »Stimmt das, was er sagt?«
    »Das weiß ich nicht. Mein Vater hat nie so eine scheußliche Tat erwähnt, und

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