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MacAllister 6 Die schottische Wildkatze

MacAllister 6 Die schottische Wildkatze

Titel: MacAllister 6 Die schottische Wildkatze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kinley MacGregor
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schaute sie skeptisch an. »Ich hin mir nicht sicher, wie er dieses Geschenk aufnehmen wird.«
    Da erging es ihr nicht anders. »Ich nehme an, das werden wir gleich sehen, was?«
    »Vermutlich.«
    Sie dankte dem Händler, als er mit ihrem Päckchen zurückkam. Sie nahm es von ihm entgegen und machte sich auf den Rückweg zu ihrem Zelt.
    Lochlan blieb in der Menge stehen, weil er wieder das Gefühl hatte, beobachtet zu werden. Er sah sich um, entdeckte aber niemanden, der auch nur das geringste bisschen an ihm interessiert schien. Dennoch war das Gefühl da, es kribbelte ihm im Nacken und verlangte von ihm, so lange zu suchen, bis er die Ursache fand.
    »Lochlan?«
    Er drehte sich um und sah Julia auf sich zukommen, Bryce wenige Schritte hinter ihr im Schlepptau. »Ja?«
    »Würdet Ihr mich bitte begleiten, damit Bryce Zeit hat, jemand anderen zu ärgern? Die Heiligen können bezeugen, wenn ich nicht bald Ruhe vor ihm habe, werde ich ihn am Ende noch erschlagen.«
    Lochlan musste sich ein Lächeln verkneifen.
    Bryce schnaubte angewidert. »Ich habe keine andere Wahl. Bracken bringt mich um, wenn ich nicht aufpasse. Denkst du, es macht mir Spaß zuzusehen, wie du dumme Weibersachen bewunderst? Oooh, aaah«, machte er mit verstellter hoher Stimme. »Wie niedlich! Wie schön. Daraus ließe sich ein herrliches Kleid schneidern ... Um Himmels willen, es ist ja bloß ein Stück Stoff. Wen kümmert es, wie es sich anfühlt?«
    Erbittert antwortete Julia: »Du bist ein typischer Junge.«
    »Und darüber bin ich froh. Besonders, wenn es mich vor dem unwiderstehlichen Drang bewahrt, jedes Stückchen Stoff auf dem Markt zu streicheln. Warum kannst du nicht wie jeder andere vernünftige Mensch gehen und dir die Zweikämpfe ansehen?«
    »Da hört Ihr es«, rief seine Schwester empört und zeigte anklagend auf Bryce.
    Lochlan räusperte sich; er empfand Mitgefühl für den Jungen und Dankbarkeit für den Umstand, dass er nur Brüder hatte. »Ja, ich denke, ich begreife es. Bryce, ab mit dir zu den Zweikämpfen. Ich übernehme an deiner Stelle das Aufpassen auf deine Schwester.
    Man hätte meinen können, dem Burschen sei gerade die Königskrone angetragen worden, so erfreut und erleichtert sah er ihn an. »Vergelts Gott, Lord Lochlan. Eure Freundlichkeit kennt keine Grenzen, ich bin sicher, der Herr wird stets voll Gnade auf Euch blicken. Ehrlich, Ihr habt Euch soeben das Anrecht auf Heiligsprechung erworben.«
    Dann war der Junge so schnell verschwunden, dass Lochlan gar nicht die Gelegenheit erhielt, darauf zu antworten.
    Julia atmete erleichtert auf, ehe sie zu ihm trat und seinen Arm nahm. »Danke, Mylord. Damit habt Ihr für heute meine geistige Gesundheit gerettet und vermutlich auch das Leben meines Bruders. Denn der nächste Stand, den ich aufgesucht hätte, hätte ich Euch nicht gefunden, wäre der eines Waffenschmieds gewesen, um einen Dolch zu erstehen, mit dem ich ihn ersteche.«
    »Dann bin ich auch froh, dass Ihr mich gefunden habt.«
    Lachend ließ sie seinen Arm los und ging beschwingt ein paar Schritte vor ihm, sodass sie immer wieder stehen bleiben und Stoff anschauen konnte.
    Rasch trat Graham MacKaid in die Schatten zurück, als er Lochlan vorübergehen sah, und stieß dabei gegen seinen Bruder Sean, der direkt hinter ihm stand.
    »Also haben wir zwei Frauen, von denen wir uns eine aussuchen können«, flüsterte Sean. »Welche sollen wir nehmen?«
    »Die ohne Bruder, der zusätzlich auf sie aufpasst.«
    Sean wollte losgehen, aber Graham fasste ihn am Arm. »Noch nicht. Wir sind ihm doch nicht die ganze Zeit gefolgt, um jetzt überstürzt zu handeln und alles zu riskieren. Lass uns erst mehr über die Frau herausfinden, die bei ihm ist, dann schnappen wir sie uns.«
    Graham blieb stehen, als ihm ein neuer Gedanke kam. Er war so böse und gemein, dass er lächeln musste. »Oder noch besser. Lass uns doch den Bruder benutzen.«
    »Wie denn?«
    »Erinnerst du dich, dass der MacAllister angeklagt war, seine Geliebte in England getötet zu haben?«
    »Aye.«
    »Was, wenn eine andere junge Frau vergewaltigt und erschlagen aufgefunden wird, die ein Stückchen MacAllister-Plaid in der Hand hält?«
    Sean lachte. »Dann hängen sie Lochlan mit Sicherheit.«
    Graham nickte. »Und dann wird der Clan über kurz oder lang über die Frage zerstritten sein, wer die MacAllisters führen soll. Lass seine Brüder das auskämpfen. Das ist die perfekte Gelegenheit, der Krone zu zeigen, woraus sie gemacht sind, und hilft uns, unsere

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