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MacAllister 6 Die schottische Wildkatze

MacAllister 6 Die schottische Wildkatze

Titel: MacAllister 6 Die schottische Wildkatze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kinley MacGregor
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kann es nicht, wenn es bedeutet, dass du dein Leben verlierst.« Sie beugte sich nach hinten, um ihn anzusehen. »Und ich weiß sicher, dass es das bedeuten würde. Ich bin nicht selbstlos genug, mich mit einer Stunde zufriedenzugeben. Ich bin gieriger, und ich möchte immer bei dir sein.«
    »Dann lass uns durchbrennen.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Das würde dich unglücklich machen, das wissen wir beide. Du bist kein Feigling, Lochlan MacAllister. Ich habe selbst gesehen, dass du fest und stolz beharrst, wenn ein anderer längst um Gnade gefleht hätte. Du bist, was du bist, deswegen liebe ich dich so. Ich möchte nicht, dass du zu werden versuchst, was du nicht bist, nur um mir zu Gefallen zu sein. Das würde keinen von uns beiden auf Dauer glücklich machen.« Sie wollte noch sagen, dass es ihr reichte, dass er bereit war, es für sie zu tun.
    Die Wahrheit lautete jedoch ganz anders. Es war nicht genug. Sie wollte mit ihm zusammen sein, und sie war wütend, dass es ihnen verwehrt sein sollte. Es war weder gerecht noch richtig.
    Lochlan küsste sie zärtlich auf den Scheitel und hielt sie in seinen Armen. Er schloss die Augen und erwartete, die Stimme seines Vaters zu hören, die ihn verspottete, aber da war nur Stille. Wie seltsam, dass Catarina die Grausamkeiten und Beleidigungen der Vergangenheit vertreiben konnte.
    Sie war sein Friede.
    Es klopfte leise, dann öffnete Kestrel die Tür und trat ein. »Wenn ich da draußen stehe, starren die Matrosen mich so merkwürdig an.«
    Catarina löste sich von Lochlan, als Kestrel wieder Platz nahm.
    Unbehagliches Schweigen breitete sich aus, Cat wollte reden, aber sie wollte andererseits auch ihre Befürchtungen nicht vor einem Fremden aussprechen.
    Die Zeit verstrich nur langsam, bis Kestrel schließlich etwas sagte. »Übrigens«, er machte eine Pause und schaute sie an, »ich weiß, es geht mich nichts an. Aber mir kommt es so vor, als ob man meistens das mehr bereut, was man nicht tut, als das, was man trotz aller Bedenken doch tut.«
    Er wandte den Kopf ab und starrte mit einer so schmerzerfüllten Miene aufs Meer, dass sie sein Leid in ihrem eigenen Herzen spüren konnte. »Es gab einmal ein Mädchen, das ich mehr liebte als mein Leben, das mich anflehte, nicht nach Palästina zu gehen, sondern stattdessen bei ihr zu bleiben.« Müde seufzte er. »Ich habe auf ihr Flehen nicht gehört. Ich wollte gehen und reich werden, damit ich für uns Land erwerben und meine Liebste wie die Königin behandeln konnte, die sie in meinen Augen war. Aber ich blieb so lange weg, dass sie mich für tot hielt und einen anderen geheiratet hat.«
    Mit traurigem Gesicht schwieg er eine Weile, ehe er weitersprach. »Jeden Augenblick meines Lebens bedauere ich, dass ich an jenem letzten Tag nicht einfach bei ihr geblieben bin, so wie sie mich angefleht hat. Ich glaubte, wir hätten keine Chance, dass es zu viele Hindernisse für uns gäbe. Aber indem ich wild entschlossen war, alleine eine Zukunft für uns zu schaffen, habe ich dafür gesorgt, dass wir überhaupt gar keine hatten.«
    Kestrel drehte sich um, um ihnen beiden einen warnenden Blick zuzuwerfen. »Ich denke, Stryder hat recht. Wir alle sind verdammt oder gerettet von den Entscheidungen, die wir fällen. Passt auf, dass nicht Angst für euch die Entscheidung trifft. Es gab zwei Dinge, die ich begriffen habe, als ich in der Hölle war. Erstens: Es ist viel einfacher, sich dem Teufel zu stellen und gegen ihn zu kämpfen, wenn man nicht allein ist. Und zweitens: Was man sich in der Dunkelheit der eigenen Phantasie ausmalt, ist meist viel furchteinflößender, als es dann wirklich kommt. Der Teufel blinzelt immer als Erster. Bleibt standhaft und fürchtet nichts.«
    Cat wischte sich die einzelne Träne fort, die ihr über die Wange rann - wegen seines Schmerzes, der in seinen Worten mitschwang, den er aber meist so sorgfältig verbarg. Für sie, für ihre Zukunft war er bereit, ihnen seine Narben zu zeigen. Das verriet viel über den Mann, und die Frau tat ihr leid, die ihn unglücklich hatte gehen lassen müssen. »Danke, Kestrel.«
    Er nickte ihr zu. »Ich möchte nicht sehen, dass jemand meine Fehler wiederholt. Wenn ihr beide willens seid durchzubrennen, dann lauft, bis sie euch fassen, und schaut nicht zurück. Niemals. Glaubt mir, die Welt ist groß, und es gibt Orte, an denen ihr leben könnt, ohne dass ihr je gefunden werdet.«
    Lochlan musste an Kieran denken, an all die Jahre, die er verschwunden war. Kestrel hatte

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