MacAllister 6 Die schottische Wildkatze
Arme schließen und in der Familie willkommen heißen.«
Er verzog das Gesicht. »Ja, aber der Drang, ihn zu würgen, wird nicht leicht zu bezähmen sein.«
»Aber du wirst ihn zügeln.«
Er nahm ihre Hand von seinem Arm und begann müßig mit ihren Fingern zu spielen. Das Gefühl seiner Hand auf ihrer Haut sandte wohlige Schauer durch ihren Körper.
»Du hast großes Vertrauen in mich, Kleines.«
Sie krauste die Nase und erwiderte: »Stimmt, und ich kenne dich gut, Tugendbold, der du bist.«
Lochlan schüttelte den Kopf. Wenn jemand anders das zu ihm gesagt hätte, wäre er beleidigt gewesen. Aber von ihr wirkten die Beleidigungen für ihn fast wie Koseworte.
Etwas war mit ihm überhaupt nicht in Ordnung.
Dann kehrten seine Gedanken zu Kieran zurück. Sein Magen war schmerzlich verkrampft, doch ihre Nähe spendete ihm Trost. Solange sie bei ihm war, konnte er glauben, dass alles gut würde. Es war das erste Mal in seinem Leben, dass er so empfand.
Catarina war ein Schatz.
Er schaute über ihren Kopf hinweg zu Kestrel. »Könntet Ihr uns einen Moment allein lassen?«
Eine Sekunde lang rührte sich der Angesprochene nicht. Es war fast, als bräuchte er Zeit, um zu merken, dass jemand etwas zu ihm gesagt hatte. »Ja.« Bevor Lochlan auch nur blinzeln konnte, war er aus der Kabine verschwunden.
Lochlan konnte nicht umhin, sich über ihn zu wundern. »Der Mann bewegt sich eindeutig zu schnell und lautlos.«
Catarina nickte. »Manchmal ist er direkt unheimlich.«
Aber das wollte Lochlan jetzt nicht mit ihr besprechen; da gab es wesentlich Wichtigeres. Er nahm Catarinas Hand in seine, hielt sie fest und drehte sich zu ihr um. Die Neugier in ihren dunklen Augen schien ihn zu versengen, und einen Moment lang ließ ihn sein Mut im Stich.
Aber die Hitze ihrer Hände in seinen brachte ihn tausendfach stärker wieder zurück, sodass ihm auch seine Zunge wieder gehorchte. »Ich möchte mit dir zusammen sein, Catarina.«
Sie runzelte die Stirn. »Du bist doch mit mir zusammen.«
»Nein ... Das meine ich nicht.« Er schluckte, dann zwang er sich, klar und deutlich auszusprechen, was er meinte. »Ich möchte dich zur Frau nehmen.«
Cat bekam einen Moment keine Luft, als sie die Worte von ihm hörte, die sie sich nie aus seinem Munde zu hören hätte träumen lassen. Ein Teil von ihr war sich immer noch nicht ganz sicher, ob sie nicht nur träumte oder sich verhört hatte.
Lochlan wollte sie heiraten?
Das war schwer vorstellbar, und dennoch war es ein Traum, der wahr geworden war. Aber sie begriff auch, was für ein Opfer damit verbunden war. Er auch? »Lochlan ... Ich ... Weißt du, was du da sagst?«
Sein Blick bohrte sich mit der Leidenschaft seiner Überzeugung in ihren. »Mehr als alles andere.«
Sie war sich immer noch nicht ganz sicher. »Weißt du, was mein Vater tun wird, wenn er davon erfährt?«
»Das ist mir egal.«
Tränen wallten in ihren Augen auf. »Dein Clan ...«
»Mein Bruder kann ihn übernehmen. Braden wäre ein ...« Er zögerte, als verbesserte er sich im Geiste. »... recht ordentlicher Laird.«
Sie lachte, sie konnte kaum glauben, dass er wirklich seine Leute für sie aufgeben würde. »Mein Vater wird nicht aufhören, uns zu verfolgen, Lochlan. Er hat mich einem anderen versprochen und nimmt es nicht gut auf, wenn er unterliegt.«
»Das tut ein Schotte auch nicht«, wandte Lochlan ein. »Vergiss nicht, wir sind das einzige Volk, das die Römer nicht bezwingen konnten. Sie mussten sogar einen Wall errichten, um sich vor uns zu schützen.«
Sie lachte bei dieser Anspielung auf den Hadrianswall, der tatsächlich aus diesem Grund entstanden war.
»Wenn du mich nimmst, Catarina, kann ich dir nicht versprechen, wie viel Zeit wir zusammen haben werden, aber ich kann dir eines versprechen: Ob es nur diese eine Stunde sein wird oder eine Million mehr, ich werde dich in jeder lieben.«
Ihr entwich ein leises Schluchzen bei den Worten, die sie bis ins Herz trafen. Kein Mann hatte so etwas schon einmal zu ihr gesagt, und keiner hatte je mit solcher Aufrichtigkeit gesprochen. Sie warf sich in seine Arme und hielt ihn an sich gedrückt, während ihre Gefühle sie überwältigten. Sie konnte nicht sprechen. Alles, was sie konnte, war spüren, wie sehr sie ihn liebte. Wie sehr sie den Rest ihres Lebens mit diesem Mann verbringen wollte.
»Catarina?«
Sie hörte das Zögern in seiner Stimme. »Ich will auch mit dir zusammen sein, Lochlan«, sagte sie leise, halb erstickt. »Wirklich, aber ich
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