Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

MacBest

Titel: MacBest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
Vom Netzwerk:
Gardisten gesehen. Es sind nicht mehr die alten Wächter. Sie gehören zur sturen und zähen Sorte.«
    »Wenn wir unserem Jason und den anderen ein wenig unter die Arme greifen …«
    »Nein. Mit solchen Dingen müssen die Leute allein fertig werden.«
    »Wenn du das meinst, Esme …«
    »Das meine ich, ja. Magie darf nicht herrschen, sondern muß beherrscht werden.«
    Nanny Ogg nickte, erinnerte sich dann an ein Versprechen und nahm einen losen Stein vom Boden.
    »Ich dachte schon, du hättest es vergessen«, sagte der Geist des Königs neben ihr.
    Weiter hinten im Gang hüpfte der Narr und folgte Magrat.
    »Wann sehen wir uns wieder?« fragte er.
    »Tja … Ich weiß nicht«, antwortete Magrat während ihr Herz ein selbstzufriedenes Lied sang.
    »Heute abend?« fügte der Narr hoffnungsvoll hinzu.
    »O nein.« Magrat schüttelte den Kopf. »Heute abend bin ich sehr beschäftigt.« Sie beabsichtigte, es sich mit warmer Milch gemütlich zu machen und in Gütchen Wempers Büchern über experimentelle Astrologie zu lesen. Aber der weibliche Instinkt teilte ihr mit, daß man einem Freier Hindernisse in den Weg legen mußte, um seine Entschlossenheit zu stärken.
    »Und morgen abend?« beharrte der Narr.
    »Ich glaube, da wasche ich mir das Haar.«
    »Ich könnte mir den Freitagabend freinehmen.«
    »Weißt du, abends haben Hexen immer viel zu tun …«
    »Am Nachmittag?«
    Magrat zögerte. Vielleicht irrte sich ihr Instinkt. »Nun …«
    »Um zwei Uhr. Auf der Wiese am kleinen See, in Ordnung?«
    »Dort treffen wir uns, einverstanden?« fragte der Narr verzweifelt.
    »Narr!« Die Stimme der Herzogin hallte durch den Flur, und Entsetzen huschte über die Züge des jungen Mannes.
    »Ich muß jetzt gehen«, sagte er. »Auf der Wiese, ja? Ich trage etwas, damit du mich erkennst. Ja?«
    »Na schön«, erwiderte Magrat, von der enormen Hartnäckigkeit des Narren wie hypnotisiert. Sie lief los, um zu den beiden anderen Hexen aufzuschließen.
    Vor dem Schloß herrschte ziemliche Aufregung. Jene Menge, die Oma Wetterwachs’ Ankunft beobachtet hatte, war inzwischen noch größer geworden. Sie strömte durch das jetzt unbewachte Tor und erreichte den Innenhof. Ziviler Ungehorsam galt als völlig neu in Lancre, aber die Bürger hatten bereits einige der elementaren Formen dieses Konzepts gelernt. Mit anderen Worten: in einem beständigen Rhythmus hoben und senkten sie Harken, Sicheln und andere landwirtschaftliche Werkzeuge, riefen dabei immer wieder »Grrgh!« Einige andere Untertanen schienen noch nicht ganz zu begreifen, worum es ging – sie winkten mit Fähnchen und jubelten. Fortgeschrittene Schüler hielten bereits nach brennbaren Komponenten des Schlosses Ausschau. Mehrere Verkäufer von Frikadellen und heißen Würstchen waren aus dem Nichts 13 erschienen und machten gute Geschäfte.
    Die drei Hexen standen am oberen Ende der Treppe, die zum Haupttor des Bergfrieds führte. Interessiert beobachteten sie das Meer aus Gesichtern.
    »Da ist unser Jason«, sagte Nanny fröhlich. »Und Wane und Darron und Kev und Trev und Nev …«
    »Ich werde mich an sie erinnern«, versicherte Lord Felmet. Er trat zwischen die Hexen und legte ihnen die Hände auf die Schultern. »Seht ihr auch meine Bogenschützen auf den Wehrwällen?«
    »Ich sehe sie«, erwiderte Oma Wetterwachs grimmig.
    »Dann solltest du lächeln und winken«, schlug der Herzog vor. »Damit die Leute wissen, daß alles in Ordnung ist. Immerhin: Du hast mich doch besucht, um dringende Staatsgeschäfte mit mir zu besprechen, nicht wahr?«
    Er beugte sich näher zu Oma.
    »Ja, hundert oder mehr Möglichkeiten stehen dir offen«, fuhr Lord Felmet fort. »Aber es käme in jedem Fall zum gleichen Ergebnis.« Er wich wieder zurück.
    »Ich hoffe, ich bin kein unvernünftiger Mann«, fügte er in einem heiteren Tonfall hinzu. »Wenn du die Leute dazu bringst, ruhig zu bleiben, bin ich vielleicht bereit, meine Herrschaft etwas liberaler zu gestalten. Natürlich verspreche ich nichts.«
    Oma Wetterwachs schwieg.
    »Lächeln und winken«, erinnerte sie der Herzog.
    Oma hob eine Hand und bewegte sie in einem kurzen, krampfartigen Bogen, der nichts mit irgendeiner Art von Frohsinn zu tun, hatte. Dann schnitt sie eine finstere Miene und stieß Nanny Ogg an, die mit beiden Armen ruderte und wie eine Verrückte grinste.
    »Übertreib es nicht!« zischte sie.
    »Aber dort unten stehen unsere Reet und unsere Sharleen und ihre kleinen Kinder«, erwiderte Nanny. »Hall oho !«
    »Halt

Weitere Kostenlose Bücher