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MacBest

Titel: MacBest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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genistet; und der Lidschatten war nicht zerlaufen, sondern zerrannt. Hinzu kamen: ein an mehreren Stellen zerrissenes Kleid, zerkratzte Beine und blaue Flecken am einen Arm. Dennoch fühlte sie sich wundervoll.
    »Du solltest jetzt besser zurücktreten, Verence«, sagte sie. »Ich bin nicht sicher, was gleich passieren wird.«
    Jemand schnappte zischend nach Luft.
    »Woher kennst du meinen Namen?«
    Magrat beobachtete die Tür und sah jahrhundertealtes Eichenholz. Doch unter der Oberfläche, die im Lauf der Jahre fast steinhart geworden war, spürte sie einen Rest von Saft. Normalerweise mußte sie sich mindestens einen Tag lang auf das vorbereiten, was sie nun beabsichtigte, und außerdem brauchte sie dazu einen ganzen Sack voller exotischer Ingredienzen. Das hatte sie jedenfalls immer geglaubt. Jetzt zweifelte sie allmählich daran. Wenn man Dämonen aus Waschtrögen beschwören konnte, gab es überhaupt keine Grenzen für die Anwendung praktischer Magie.
    Ihr Gedächtnis erinnerte sie an die Frage des Narren.
    »Oh«, antwortete sie unbestimmt, »ich habe ihn irgendwo gehört.«
    »Das bezweifle ich«, sagte der Narr. »Ich benutze ihn nie. Es war meine Mutter, weißt du. Vermutlich mögen es Eltern, ihren Kindern den Namen von Königen zu geben. Mein Großvater sagte, ein solcher Name passe überhaupt nicht zu mir. Außerdem sagte er, ich solle nicht herumlaufen und ihn allen Leuten …«
    Magrat nickte und blickte fachmännisch durch den dunklen Flur.
    Es handelte sich nicht gerade um einen vielversprechenden Ort. Die alten Eichenbohlen befanden sich schon seit vielen Jahren in der Dunkelheit. Vielleicht hatten sie den Wechsel der Jahreszeiten längst vergessen.
    Andererseits … Oma Wetterwachs meinte, alle Bäume seien ein Baum oder etwas in der Art. Magrat glaubte, das zu verstehen, obwohl sie nicht wußte, was damit gemeint war. Jenseits des Schlosses hatte längst der Frühling begonnen. Vielleicht ahnte das auch der Geist des Lebens, der noch im Holz verharrte. Und wenn nicht, so mußte man ihn daran erinnern.
    Erneut preßte sie die Handflächen ans Portal, schloß die Augen und versuchte, sich durch den Stein zu denken, durch die Mauern des Schlosses, in den dünnen schwarzen Boden der Berge, in die Luft, ins Sonnenlicht …
    Der Narr merkte nur, daß Magrat völlig still stand. Schließlich richtete sich langsam ihr Haar auf, und es roch nach Laubkompost.
    Und dann, ganz plötzlich, geschah es: Jener Hammer, der einen schwammweichen Pilz durch fünfzehn Zentimeter dicken Asphalt treibt oder einen Aal veranlaßt, tausend Meilen weit durch einen feindlichen Ozean zu schwimmen, um einen ganz bestimmten Hochlandteich zu erreichen – dieser Hammer zuckte aus Magrat heraus und traf die Tür.
    Sie trat verwirrt zurück und kämpfte gegen das verzweifelte Verlangen an, die Zehen in Steinplatten zu bohren und Blätter zu entwickeln. Der Narr stützte sie und spürte einen Schock, der ihn fast von den Beinen riß.
    Magrat lehnte sich an den vertraut klimpernden Körper und triumphierte. Sie hatte es geschafft! Ohne irgendwelche Hilfsmittel! Wenn die anderen Hexen sie jetzt sehen könnten …
    »Komm der Tür nicht zu nahe!« murmelte sie. »Ich schätze, ich habe ihr ziemlich viel – gegeben.« Der Narr schlang die Arme um ihren toastständerartigen Leib und war viel zu verblüfft, um einen Ton hervorzubringen, aber Magrat bekam trotzdem Antwort.
    »Das glaube ich auch«, sagte Oma Wetterwachs und trat aus den Schatten. »Diese Möglichkeit wäre mir nie in den Sinn gekommen.«
    Magrat sah sie an.
    »Du bist die ganze Zeit über hiergewesen?«
    »Seit einigen Minuten.« Oma blickte zur Tür. »Eine interessante Methode. Aber es ist altes Holz. Ich nehme an, es war auch im Feuer. Viele Eisennägel stecken drin. Wahrscheinlich klappt’s nicht, ich hätte es mit den Steinen versucht, aber …«
    Ein leises Plopp unterbrach sie.
    Es wiederholte sich, und dann folgte eine ganz Serie von Plopps. Es klang so, als ginge ein Schauer aus Meringen nieder.
    Hinter Oma Wetterwachs wuchsen Blätter aus der Tür. Sie starrte einige Sekunden lang darauf und begegnete dann Magrats erschrockenem Blick.
    »Weg von hier!« rief sie.
    Die beiden Hexen packten den Narren, stürmten durch den Flur und duckten sich hinter einen geeigneten Strebepfeiler.
    Die Tür knackte warnend. Mehrere Bohlen erzitterten und krümmten sich in pflanzlichen Krämpfen. Festes Gestein splitterte, als einige Nägel wie Dornen aus Wunden gestoßen wurden

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