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MacBest

Titel: MacBest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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Idee, die Schenke zu verlassen«, erwiderte der Zwerg fest. »Bevor sich, äh, Schwierigkeiten ergeben.«
    Es krachte, als jemand auf den Tisch über ihnen fiel. Ein Glas zerbrach.
    »Handelt es sich um echtes Krakeelen, oder ist es nur einfaches Herumtollen?« fragte Tomjon und lächelte.
    »Wenn wir noch eine Minute warten, beginnt die Haut-sie-alle-inStücke-Phase, Junge!«
    Tomjon nickte und kroch ins allgemeine Getümmel zurück. Hwel hörte, wie er mit etwas auf die Theke klopfte und um Ruhe bat.
    Panikerfüllt hob der Zwerg die Arme über den Kopf.
    »Ich wollte nicht …«, begann er.
    Es geschah nur sehr selten, daß jemand während einer ausgewachsenen Prügelei in der Geflickten Trommel um Ruhe bat, und deshalb schwiegen die Gäste, um Tomjon verwundert anzustarren. Praktisch von einem Augenblick zum anderen herrschte Stille.
    Hwel zuckte unwillkürlich zusammen, als er die Stimme des jungen Mannes hörte. Voller Zuversicht begann Tomjon mit einem erstklassigen Vortrag.
    »Brüder! Und doch möchte ich alle Menschen Brüder nennen, denn in dieser Nacht …«
    Der Zwerg reckte den Hals und sah, daß Tomjon auf einem Stuhl stand und die Hand in der vorgeschriebenen deklamatorischen Weise gehoben hatte. Um ihn herum warteten Dutzende von Männern, die Fäuste mitten im Zuschlagen erstarrt. Alle sahen den Jungen an.
    Unten in Tischhöhe bewegten sich Hwels Lippen in perfekter Synchronisation mit den Worten, als Tomjon den vertrauten Vortrag hielt. Er riskierte einen neuerlichen Blick.
    Die Kämpfer richteten sich auf, klopften Hosen ab, rückten Jacken zurecht und wechselten entschuldigende Blicke. Mehrere von ihnen nahmen Haltung an.
    Selbst Hwel spürte ein Prickeln in seinem Blut – obwohl die Worte von ihm stammten. Eine halbe Nacht lang hatte er über ihnen gebrütet, nachdem Vitoller erklärte, sie brauchten zusätzliche fünf Minuten im dritten Akt des Stücks Der König von Ankh.
    »Schreib uns was mit Leidenschaft«, erinnerte sich Hwel an die Hinweise des Direktors. »Etwas mit Schmiß und Schwung, du weißt schon. Etwas Ergreifendes, das unseren Freunden auf den Halben-Taler-Sitzen ans Herz geht. Und es sollte lang genug sein, um uns einen Szenenwechsel zu erlauben.«
    Damals hatte sich Hwel über das Stück geschämt. Die berühmte Schlacht von Morpork, so argwöhnte er, bestand aus zweitausend Soldaten, die an einem kalten regnerischen Tag durch den Sumpf stapften und mit rostigen Schwertern aufeinander einschlugen. Welche Worte mochte der letzte König von Ankh an einen Haufen müder, zerlumpter Krieger gerichtet haben, die ganz genau wußten, daß sie in der Minderzahl und umzingelt waren – und daß der feindliche Oberbefehlshaber ein weitaus besseres taktisch-strategisches Talent hatte als ihr Anführer? Etwas mit Biß, etwas Scharfes, wie der letzte Brandy für einen Sterbenden. Keine Logik, keine Erklärungen, nur Worte, die direkt im Hirn eines müden Kämpfers erklangen und ihn an den Hoden auf die Beine zogen.
    Jetzt sah Hwel die Wirkung.
    Er glaubte zu spüren, wie sich die Wände verflüchtigten. Kalter Wind wehte über den Sumpf, und in der erstickenden Stille ertönten die ungeduldigen Schreie hungriger Aasvögel.
    Und die Stimme …
    Der Zwerg hatte diese Worte geschrieben; sie waren das Produkt seiner Phantasie. Kein König, ob übergeschnappt oder nicht, hatte jemals auf diese Weise gesprochen. Der Monolog diente nur dazu, einen Szenenwechsel zu ermöglichen, um ein Schloß aus bemaltem, über Holzlatten gespanntem Sackleinen hinter den Vorhang zu schieben. Die Stimme nahm nun den Kohlenstaub dieser Worte und füllte den Raum mit Diamanten.
    Ich habe sie formuliert, dachte Hwel. Aber sie gehören mir nicht. Sie gehören ihm.
    Man sehe sich nur die Leute an. Kein einziger Patriot ist unter ihnen. Aber wenn Tomjon den Haufen von Trunkenbolden auffordern würde, mit ihm den Palast des Patriziers zu stürmen, so würden sie sofort aufbrechen. Und wahrscheinlich hätten sie Erfolg.
    Ich hoffe, Tomjons Mund fällt nie in die falschen Hände …
    Als die letzten Silben verklangen, als ihre heißen Echos über die Seelen aller Anwesenden sengten, schüttelte sich Hwel, kroch aus seinem Versteck und stieß den Jungen ans Knie.
    »Komm jetzt, du Narr!« brachte er hervor. »Bevor der Bann nachläßt.«
    Er packte Tomjon am Arm, reichte dem verblüfften Wirt einige Freikarten und eilte die Stufen hoch. Erst eine Straße weiter blieb er stehen.
    »Ich glaube, ich habe die Leute ziemlich

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