Mace Windu und die Armee der Klone
durchfluteten ihn, die Bewusstlosigkeit drohte ihn zu überwältigen; die Macht zu Hilfe zu rufen hieß, auch die Wut wieder zu wecken. Er klammerte sich an das Dach des Kriechers und presste das Gesicht auf die heiße, von Einschüssen vernarbte Panzerung. Jede Sekunde, die er stillhalten konnte, bedeutete für diese Männer und Frauen eine weitere Sekunde Leben.
In ihm baute sich ein Geheul auf: ein Gebrüll dunkler Rage, das bis zur Ekstase anschwoll. Er biss die Zähne aufeinander, dennoch ertönte es in seinen Ohren und hallte über den Hang hinweg wider, wie Akks, die mit der Stimme des Blutfiebers rufen.
Mace stockte der Atem in der Kehle. Eine Stimme in seinem Inneren - wie konnte sie außen widerhallen? Er hob den Kopf.
Das Heulen stammte tatsächlich von Akks.
Sie kamen aus dem Dschungel und kletterten die steilen Lavawände des Vorsprungs hinauf, wobei die massigen Klauen sich in Risse im Stein krallten. Fünf, acht, ein Dutzend: riesig, gepanzert, die Stachelhauben bedrohlich gespreizt, mit weißen Geiferfäden in den Winkeln der Mäuler, in denen dolchartige Zähne glitzerten.
Die schwer bewaffneten Balawai wichen vor ihnen zurück. Die Akks bewegten sich mit der selbstbewussten Geschwindigkeit von Kreaturen, die sich vor nichts fürchten müssen. Dampfkriechergeschütze deckten sie mit Flammen ein; das ignorierten sie. Die kleinen Stiche der Blaster taten sie mit einem Schulterzucken ab. Als sie die Kante des Vorsprungs erreichten, schritten sie den Rand des Außenpostens ab und umkreisten die zerstörten Hütten; ihr Schritt wurde zum Trab, dann zum Galopp: ein Ring gepanzerter Raubtiere, der sich immer enger zog.
Mace erkannte darin das Hüteverhalten der Akks: Obwohl die Balawai widerspenstige Graser abgaben, drängten die Akks sie im zentralen Gemeinschaftsbereich der Siedlung wie in einem Pferch zusammen und arbeiteten dabei allein mit dem Mittel der Einschüchterung. Jeder Balawai, der aus dem Ring fliehen wollte, wurde mit einem Stoß der massiven Schulter oder dem Hieb des gepanzerten Schwanzes zurückgetrieben. Kein Akk biss nach den Menschen; sogar einer der Dschups, der sein Gewehr aus kürzester Entfernung auf die Kehle eines Akks abfeuerte - vergeblich -, erhielt nur einen Stoß, obwohl der Akk ihn ohne Mühe in zwei Teile hätte reißen können.
Mace spürte den dunklen Donner, der sich in der Macht aufbaute, und er wusste: Die Siedlung war nicht zu einem Pferch geworden. Sondern zu einem Schlachthof.
Einem Schlachtfeld.
Und dann spürte er den Schatten des Schlachters. Mace blickte den Hang hinauf: Da stand er auf dem Felsen oberhalb der Bunkertür. Ein Korun.
In der Macht brannte er vor Kraft.
Riesig: Seine schweißglänzende Brust hätte aus Granitfelsen gemacht sein können. Sein rasierter Schädel glänzte zwei Meter über seinen nackten Füßen. Seine Hose war aus dem Pelz einer Dschungelkatze grob zusammengenäht. Er reckte die Arme über dem Kopf in die Höhe wie ein Raumkratzer seine Strebepfeiler.
An jedem Unterarm war eine Art Schild befestigt: längliche Tränen aus einem spiegelblank polierten Metall. Die weit ausladenden Enden bogen sich um die großen Fäuste und verjüngten sich eine Handspanne hinter den Ellbogen zu spitzen Nadeln.
Die Adern traten an den Unterarmen hervor, als er die Fäuste ballte. Die Kanten der Schilde verschwammen, und ein hohes, böses Klagen ließ Mace' Zähne erzittern.
Die Akk-Hunde wandten sich dem Mann zu. als hätte er ihnen damit ein Signal gegeben. Gemeinsam hoben Hunde und Mann die Köpfe zu den verhüllten Sternen und stießen erneut dieses dunkle Blutfiebergeheul aus. Es summte in Mace' Brust, er spürte das Echo der Antwort, die sich aus seiner eigenen Wut speiste, und jetzt endlich begriff er.
Die Wut war gar nicht seine eigene.
Sein Blutfieber war die Antwort, die sein Herz auf den Ruf des Dschungels gab. Auf das Heulen der Akks. Auf die Kraft dieses Mannes.
Die Balawai waren nicht freiwillig in diese Siedlung geflohen; sie waren hierher getrieben worden, zu einem Ort, dessen Erde erst vor wenigen Tagen mit Gewalt und wildem Blutfieber getränkt worden war. Was hier stattgefunden hatte, war bewusst begangen worden, es war der dunkle Spiegel einer religiösen Weihe. Das Massaker diente nur der Vorbereitung, um den Dschungel für den dunklen Ritus zu präparieren.
Mace erkannte ihn nun: Dies musste der lor pelek sein.
Dies war Kar Vastor.
Er zog die Arme nach unten, und hinter den Akks sprangen sechs Korunnai hervor,
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