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Mach doch - Roman

Mach doch - Roman

Titel: Mach doch - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carly Phillips
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es zunächst, seine Konkurrenz auszuschalten. Es sollte ihm niemand vorwerfen, dass er nicht aus der Geschichte gelernt hatte. Das Leben in einer Kleinstadt hatte so manchen Vorteil, genau wie die Tatsache, dass seine beiden Onkel im Baugewerbe tätig waren. Jason hatte genügend Freunde und Bekannte, die ihm noch etwas schuldig waren, und im Notfall konnte er den einen oder anderen um einen Gefallen bitten und sich später dafür revanchieren.
    Nach dem Einkauf in der Eisenwarenhandlung
machte er sich schnurstracks auf den Weg zu einer Baustelle, in der Hoffnung, dort einen der beiden Firmeninhaber anzutreffen, deren Namen er für Lauren aufgeschrieben hatte. Gegen Greg Charlton von Charlton Construction hatte sich Jason erst kürzlich bei einer Projektausschreibung durchgesetzt. Ihre Kostenvoranschläge waren nur knapp auseinandergelegen, und der Auftraggeber hatte signalisiert, dass es ihm im Grunde egal war, wer die Renovierung seiner Villa übernahm. Jason hätte das Geld zwar gut gebrauchen können, aber manchmal gab es eben wichtigere Dinge im Leben. Nach einer kurzen Unterredung mit Greg und dem Auftraggeber war die Sache geritzt, und Charlton willigte ein, das Projekt von Jason zu übernehmen. Dafür würde er, wenn ihn Lauren Perkins anrief, sagen, dass er in den kommenden vier Wochen leider keine Zeit hatte, um das Haus ihrer Großmutter zu renovieren.
    Zufrieden fuhr Jason nach Hause. Er wohnte in einem ehemaligen Wirtschaftsgebäude auf dem Grundstück seines Onkels Hank, das man zum Wohnhaus umfunktioniert hatte. Dort befand sich auch sein Büro. Hanks einzige Bedingung war gewesen, dass sich Jason um seinen schwerfälligen, alten Basset namens Fred kümmerte, der sich hier wie zu Hause fühlte, seit Cousin Derek mit seiner Tochter Holly in diesem Haus gewohnt hatte.
    Jason hatte eingewilligt, für den »Dicken«, wie er den Hund nannte, zu sorgen, ohne zu ahnen, dass dieser die unangenehme Angewohnheit hatte, in die
Schuhe seiner Mitbewohner zu pinkeln. Gleich am Anfang hatte Fred Jasons nagelneue Arbeitsstiefel unter Wasser gesetzt.
    Jason begab sich in sein Büro, legte die Beine hoch, während sich Fred unter dem Schreibtisch auf den Boden plumpsen ließ, und rief Mark Miller, seinen zweiten Konkurrenten an. Sie kannten sich von der Highschool und gingen nach der Arbeit gelegentlich miteinander ein Bier trinken.
    Er erreichte Mark auf dem Handy und erklärte ihm, dass ihn schon bald eine Frau kontaktieren würde, die kurzfristig einen umfangreicheren Auftrag zu vergeben hatte.
    »Kein Problem, ich hab Zeit«, versicherte ihm Mark.
    »Nein, hast du nicht. Du bist total ausgebucht.«
    »Versteh ich nicht. Warum?«
    »Weil ich den Auftrag will.«
    »Und warum hat sie nicht einfach dich engagiert?«, wollte Mark wissen.
    Jason rieb sich den Nasenrücken und lehnte sich auf seinem Drehstuhl zurück. Mark war schon immer sehr neugierig gewesen. Nie konnte man ihn um einen Gefallen bitten, ohne ihm die Hintergründe zu erklären.
    »Ach, sie zieht es vor, mir aus dem Weg zu gehen, weil wir mal was miteinander hatten.«
    Er stellte sich Laurens Gesichtsausdruck vor, wenn ihr klarwurde, dass der Weg aus ihrem Renovierungs-Dilemma über ihn führte, und musste ein Lachen
unterdrücken. Sie fühlten sich so stark zueinander hingezogen, dass man förmlich die Funken sprühen sah, und das jagte Lauren offensichtlich Angst ein. Aber sie würde die Stadt in einem Monat verlassen. Warum sollten sie die Zeit bis dahin nicht genießen?
    »Ich fass’ es nicht, Corwin, du interessierst dich endlich wieder für Frauen? Ich hatte mich schon gefragt, ob du womöglich ein Keuschheitsgelübde abgelegt hast.«
    »Du bist ein Spaßvogel, Miller. Also, tust du mir den Gefallen?«
    »Warum nicht. Wie heißt deine Angebetete noch gleich?«
    »Lauren Perkins.«
    »Verflucht noch eins, du hast ja echt ein Händchen für komplizierte Beziehungen.« Mark lachte. »Hast du keine Angst, dass dir der Fluch zum Verhängnis werden könnte?«
    Jason verdrehte die Augen. Mark war beileibe nicht der Erste, der darüber seine Scherze machte. Er tat, als hätte er die Bemerkung nicht gehört. »Danke, Mark, ich schulde dir was.« Damit legte er zufrieden auf. Auf Mark war Verlass.
    Nach dem Telefonat starrte er noch eine Weile an die Decke und sann über Marks Frage nach. Machte es ihm zu schaffen, dass Lauren eine Perkins war?
    Die Antwort war dieselbe wie schon vor zehn Jahren: nein. Überhaupt nicht. Er war nicht so dämlich, sich

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