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Mach doch - Roman

Mach doch - Roman

Titel: Mach doch - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carly Phillips
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Mund und trank erneut einen großen Schluck.
    »Ich auch, keine Frage.« Jason war ehrgeizig und engagiert, aber grundehrlich.
    Sharon leerte lachend ihr Glas.
    Lauren griff zur Flasche. »Willst du noch?«
    Ihre Freundin nickte, und Lauren schenkte ihnen nach und starrte dann nachdenklich in die goldgelbe Flüssigkeit, während sie Sharon ihr Problem darlegte. »Er ist der Einzige, der den Auftrag übernehmen kann«, schloss sie.
    »Wenn ich mir deinen verträumten Gesichtsausdruck so ansehe, nehme ich an, dass er noch immer sehr geschickt mit seinen Händen ist?« Sharon erhob sich und streckte die Glieder, wobei sie ein wenig schwankte. Sie hatte wohl etwas zu rasch getrunken, doch das war Lauren nur recht.
    »Und wie. Genau deshalb bezweifle ich ernsthaft, dass wir die Arbeiten rechtzeitig abschließen werden.«
    »Und jetzt willst du vermutlich von mir hören, dass schon alles gutgehen wird, oder?« Sharon ließ sich wieder auf das Sofa plumpsen und starrte an die Decke. »Gut, dass Richard mich nachher abholt. Ich könnte unmöglich noch fahren.«
    »Geht mir genauso.« Lauren war ebenfalls schon ganz schwummrig, was einerseits am Wein lag, andererseits an der Tatsache, dass sie die Renovierung des Hauses ausgerechnet dem Mann anvertrauen musste,
mit dem sie am besten keine fünf Minuten im selben Zimmer verbringen sollte. »Aber du hast Recht. Bitte sag mir, dass ich das durchziehen kann, ohne mich wieder in ihn zu verknallen.«
    »Du schaffst das.« Sharon klang wie eine Cheerleaderin, allerdings wie eine beschwipste Cheerleaderin. Lauren wusste bereits, was geschehen würde, und ihr ganzer Körper kribbelte allein bei dem Gedanken an Jason. Sie begehrte ihn nach wie vor. Und sie war bereits im Begriff, ihm ihr Herz zu öffnen.
    Im Grunde wusste Lauren, dass es völlig einerlei war, was Sharon ihr sagte. Die Arbeit mit Jason war ein Risiko, aber ihr blieb gar nichts anderes übrig, als dieses Risiko einzugehen.
    Die Arbeit auf dem Bau war für Jason stets nur dazu da gewesen, sich sein Hobby zu finanzieren und seinem Traum von den Olympischen Spielen näher zu kommen. Nachdem er seine Karriere als Profisportler hatte beenden müssen, hatte er sich wieder auf seine handwerklichen Fähigkeiten besonnen, um sich damit seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Doch das Streichen von Wänden und Renovieren von Häusern stellte für ihn weder eine kreative Herausforderung dar, noch bot sie ihm ein langfristiges Ziel, auf das er hinarbeiten konnte.
    Seit der Rückkehr in seine Heimatstadt war sein Leben stagniert. Doch seit Lauren aufgetaucht war, sah er plötzlich einen neuen Sinn in seinem Leben. Sein neues Ziel war: Er wollte für sie arbeiten. Sogar
einen lukrativen Auftrag hatte er abgegeben, damit er Zeit für sie hatte – doch sie hatte nicht angerufen.
    Drei Tage war das nun schon her, und sie hatte sich noch immer nicht gemeldet, dabei hatten sowohl Mark als auch Greg ihr einen Korb gegeben, wie er wusste. Er spielte mit dem Gedanken, am Nachmittag auf gut Glück bei ihr vorbeizuschauen, aber sie hatte sich so gegen die Zusammenarbeit mit ihm gewehrt, dass er es für klüger hielt, abzuwarten, bis sie zu ihm kam.
    Um die Zeit totzuschlagen, hatte er sich daran gemacht, sein eigenes Heim etwas zu verschönern. Bislang hatte er ohnehin keine Zeit gefunden, dem Haus seinen Stempel aufzudrücken. Also hatte er die vergangenen zwei Tage damit verbracht, die Wände im Erdgeschoss zu grundieren, um sie anschließend hell zu streichen. Die Sonne schien erst am späten Nachmittag herein, und der graue Anstrich, den sein Onkel gewählt hatte, ließ das Innere des Hauses für seinen Geschmack etwas düster wirken.
    Seine Schwestern Ruthie und Allison, die mit ihren Ehemännern und Kindern in New York wohnten, waren beide Einrichtungsberaterinnen und hatten miteinander eine Firma gegründet. Ihr Vorschlag war Marineblau oder Flaschengrün gewesen, mit einem weiß abgesetzten Streifen zur Decke hin. Doch da dies das erste Heim war, in dem er voraussichtlich länger bleiben würde – er hatte einen Großteil seines bisherigen Lebens in Hotelzimmern und vorübergehend gemieteten Wohnungen verbracht –, hatte Jason beschlossen,
die Wände ganz einfach weiß zu tünchen. Schneeweiß. Quasi als ständige Erinnerung daran, dass er nicht mehr vor seiner Vergangenheit davonlaufen wollte. Und so kam es, dass er nun auf einer Leiter stand und seinen vier Wänden einen neuen Look verpasste, während er auf Laurens Anruf

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