Mach doch - Roman
ihr damit ermöglicht, ihn von sich zu stoßen.
»Ich Idiot!«, fluchte er und stampfte mit dem Fuß auf.
Fred fuhr auf und gab ein träges Jaulen von sich, dann legte er den Kopf wieder ab. Onkel Hank hatte den alten Basset wieder bei Jason abgeliefert, kaum dass er seinen Wagen in die Einfahrt hatte biegen sehen.
Jason wusste, er steckte in der Klemme, als er feststellte, dass er sich in seinen eigenen vier Wänden weniger daheim fühlte als im Hause Perkins. Statt mit Lauren und ihrer schnarchenden Katze verbrachte er die Nacht mit dem an Blähungen leidenden Fred; und am nächsten Morgen erwachte er mit übelster Laune.
Als es klingelte, schloss er auf, ohne erst nachzusehen, wer draußen stand. Eisig kalte Novemberluft blies ihm ins Gesicht, sobald er die Tür einen Spalt breit geöffnet hatte.
»Morgen, Jason«, begrüßte ihn sein Cousin Mike und trat ein.
Jason knallte die Tür hinter ihm zu.
»Ich habe Amber gerade drüben bei Lauren abgesetzt; sie hat heute ihren freien Tag und will ihr helfen. Lauren meinte, ich würde dich hier antreffen, also bin ich gleich hergekommen.«
»Warum seid ihr so früh dran?« Jason hatte nicht
vor elf mit den beiden gerechnet. Mike und Amber lebten in Boston, eine Autostunde von hier entfernt.
»Es gibt Neuigkeiten«, berichtete Mike. »Ich hätte schon eher Bescheid gegeben, aber ich war vollauf mit einem anderen Fall beschäftigt.«
»Schon gut«, winkte Jason ab. »Schieß los.«
Mike holte einen Zettel aus der hinteren Hosentasche. »Ich habe da ein interessantes Detail über euren Klempner ausgegraben.«
Jason schnappte sich den Zettel und überflog ihn. »Er hat im Gefängnis von Bricksville gearbeitet, ehe er sich bei J. R. beworben hat?« Seine Hand begann zu zittern. »Soll das ein Scherz sein?«
Mike schüttelte den Kopf. »Er war in die Bauarbeiten am neuen Flügel involviert, die inzwischen abgeschlossen sind. Dafür musste er sich damals polizeilich überprüfen lassen. Ich habe ihn trotzdem noch einmal durchleuchtet, und er war sauber. Aber … «
»Ich weiß, was jetzt kommt«, sagte Jason. »Bricksville ist zufällig das Gefängnis, in dem sich Mary Beth Perkins zurzeit aufhält.«
»Bingo. Und die Baustelle befand sich in unmittelbarer Nähe der Abteilung für geistig abnorme Rechtsbrecher«, schloss Mike.
Jason holte tief Luft. »Ich weiß, ich habe es selbst gesehen. Ich war gestern mit Lauren dort, um ihre Schwester zu besuchen.«
Mike stieß einen leisen Pfiff hervor. »Gemeinsame Besuche bei Angehörigen? So etwas tut man nur aus Liebe.«
Jason warf seinem Cousin einen warnenden Blick zu. »Ich will nicht darüber reden, okay?«
Lauren hatte bereits beschlossen, dass Beth praktischerweise ein unüberwindbares Hindernis für eine ernsthafte Beziehung zwischen ihnen darstellte. Und jetzt musste er ihr beibringen, dass Brody Pittman, der stets freundliche Klempner, bis vor kurzem in dem Gefängnis gearbeitet hatte, in dem ihre Schwester untergebracht war. Ihre Schwester, die seiner Meinung nach eindeutige Reaktionen gezeigt hatte, als es um den Corwin-Fluch gegangen war, und das, obwohl sämtliche Ärzte behaupteten, so etwas sei völlig ausgeschlossen.
Zufall?
Seit man ihn des Dopings überführt hatte, weil man ihm ohne sein Wissen unerlaubte Substanzen verabreicht hatte, glaubte Jason nicht mehr an solcher Art Zufälle.
Kapitel 14
Clara registrierte die negativen Kräfte, noch ehe sie beim Anwesen der Perkins angekommen war. Arme Lauren. Kein Wunder, dass sie so gestresst und angespannt wirkte. Zum Glück vollbringt meine spezielle Kräuterteemischung in solchen Fällen wahre Wunder, dachte Clara. Auch eine kurze Reinigungszeremonie konnte nicht schaden, um Lauren und das Haus von den Geistern zu befreien, die sie quälten. Was genau am besten zu tun war, konnte Clara erst sagen, wenn sie sich im Haus befand.
Lauren empfing sie freundlich lächelnd an der Tür. Als Clara eintrat, huschte eine schwarze Katze an ihnen vorbei nach draußen. Sie sah dem Tier nach.
»Das ist mein Kater Trouble«, erklärte Lauren und deutete auf ihren vierbeinigen Mitbewohner.
»Gehe ich recht in der Annahme, dass er den Namen nicht zu Unrecht trägt?«, fragte Clara, die nicht viel auf den Aberglauben gab, der sich um schwarze Katzen rankte.
»Allerdings.« Lauren schenkte ihr ein halbherziges Lächeln, das bei Clara den Verdacht weckte, dass ihr noch mehr zu schaffen machte als nur die Verantwortung
für das Haus. Nun, falls sich Lauren ihr
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