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Mach doch - Roman

Mach doch - Roman

Titel: Mach doch - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carly Phillips
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nickte und grinste breit. »Ich warte schon die ganze Zeit auf diesen Vorschlag.«

Kapitel 15
    Die Sonne war längst untergegangen. Lauren starrte aus dem Wohnzimmerfenster in den Vorgarten hinaus. Auf der Straße stand ein Streifenwagen.
    Für den Fall, dass Beth auftauchte.
    Auch Jason hatte darauf bestanden, bei ihr zu bleiben, zu ihrem Schutz. Für den Fall, dass Beth auftauchte.
    Als müsste man sie vor ihrer eigenen Schwester beschützen. Gut, sie hatte sich von ihr in die Irre führen lassen, und sie hatte sich getäuscht, was ihren geistigen Zustand anging. Aber sie weigerte sich zu glauben, dass Beth ihr etwas antun würde.
    Doch Lauren wusste, es hatte keinen Sinn, mit den Männern herumzudiskutieren, die darauf bestanden, dass sie ihres Schutzes bedurfte.
    »Die Lady braucht jemanden, der auf sie aufpasst«, hatte der ältere Cop gesagt. Lauren schnaubte aufgebracht, als sie daran dachte.
    Jason trat hinter sie. »Willst du die ganze Nacht hier stehen und den Einsatzwagen beobachten?«
    »Ich werde ohnehin kein Auge zutun.« Lauren starrte weiter in die Dunkelheit hinaus.

    Das Auto war kaum mehr zu erkennen, aber sie wusste, dass es da war.
    »Ich bin sicher, im Fernsehen läuft ein interessanteres Programm.«
    Sie schüttelte den Kopf.
    »Möchtest du reden?« Jason legte ihr eine Hand auf die Schulter, eine Geste, die sie wohl beruhigen sollte. Wie sollte sie sich unter diesen Umständen beruhigen? Sein männlicher Duft erregte sie, doch ihr stand der Sinn weder nach Sex noch nach einer Unterhaltung. Sie musste erst einmal verdauen, dass ihre Schwester ausgebrochen war. Dass sie sie die ganze Zeit an der Nase herumgeführt hatte.
    Als sie ausatmete, lief das Fenster vor ihr an. »Nein. Ich brauche bloß ein bisschen Zeit zum Nachdenken. « Darüber, wie naiv sie gewesen war.
    Sie rief sich in Erinnerung, dass sie nicht die Einzige war, die Beth hinters Licht geführt hatte. Auch die Ärzte waren auf sie hereingefallen.
    Jason ließ die Hand sinken, und obwohl sie in Ruhe gelassen werden wollte, fehlte Lauren die Berührung sogleich schmerzlich.
    »Es tut mir leid, dass ich Recht behalten habe, was deine Schwester angeht. Ich wünschte, es wärenichtso.«
    Lauren ließ den Kopf hängen. »Ich weiß. Du bist ein fairer Gewinner.« Sie brachte es nicht über sich, ihm in die Augen zu blicken und das Mitgefühl darin zu sehen.
    »Es gibt in dieser Sache keine Gewinner.« Ohne Vorwarnung packte er sie am Arm und drehte sie zu
sich herum. »Und ich weide mich nicht an deinem Kummer.«
    Sie glaubte ihm, aber alles, woran sie im Moment denken konnte, war die Tatsache, dass ihre Schwester eine polizeilich gesuchte Verbrecherin war. Und sie hatte sogar ihr Auto verkauft, um Beth zu helfen.
    »Hat man dir gesagt, wann der für Beth zuständige Gefängnisarzt anrufen wird?«, fragte Jason.
    Man hatte sie bislang nur über die Flucht ihrer Schwester informiert, aber noch nicht über die Details. Lauren wusste nicht, wie es Beth gelungen war, auszubrechen. Es war lediglich die Rede von einem Brand gewesen. Feuer. Die Lieblingswaffe ihrer Schwester.
    »Lauren?«
    Jasons Stimme holte sie wieder in die Gegenwart zurück. Lauren schüttelte den Kopf. »Es hieß nur, er müsste zuerst der Polizei Rede und Antwort stehen.«
    Es klopfte an der Tür, die sie abgeschlossen hatte, seit man sie von den neuesten Entwicklungen unterrichtet hatte.
    Lauren hatte keine Lust zu öffnen. »Würdest du bitte nachsehen, wer das ist?« Sie deutete in die entsprechende Richtung.
    »Klar.« Jason ging hinaus.
    Kaum war das Quietschen ertönt, das die Türscharniere beim Öffnen von sich gaben, da vernahm sie auch schon zwei Männerstimmen, die ihr bekannt vorkamen.
    »Wir sind sofort losgefahren, als wir es gehört haben«, sagte Jasons Vater besorgt.

    Bei seinem Bruder klang das schon weniger freundlich. »Ich kann nicht fassen, dass dieser irren Brandstifterin die Flucht gelungen ist.« Hank nahm wie üblich kein Blatt vor den Mund.
    Lauren zuckte zusammen, musste sich allerdings eingestehen, dass er Recht hatte. Letztes Jahr hatte ihre verrückte Schwester im Wave einen Brand gelegt, und heute hatte sie offenbar schon wieder gezündelt, um sich damit ihren Ausbruch zu ermöglichen.
    Übelkeit stieg in ihr hoch.
    »Onkel Hank, entweder du hältst in diesem Haus deine Zunge im Zaum, oder ich muss dich bitten zu gehen«, drohte Jason. Er verteidigte wie üblich Laurens Ehre.
    Dabei war sie nicht sicher, ob sie es überhaupt verdient

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