Mach mich geil!
Wahnsinn ist noch nicht vorbei, mein Lieber, denn du bist ohne meine Erlaubnis gekommen.«
Matt öffnet schmunzelnd die Augen. »Ich werde meine Strafe gehorsam abarbeiten, Herrin.« Dann schnappt er sich den Vibrator und steigt aus dem Bett. Ich höre, wie im Badezimmer das Wasser läuft, dann kehrt er mit dem Gerät zurück.
Entspannt lege ich mich auf den Rücken, die Beine gespreizt. Matt wird schon wissen, was er jetzt zu tun hat ...
***
Am Tag der Abreise wird mir bewusst, dass ich mich unsterblich in Matt verliebt habe. Er wäre der Mann, nach dem ich immer gesucht habe. Aber ich weiß, ich war für ihn nur ein Urlaubsflirt, er hat das sicher schon öfter gemacht. Wer weiß, vielleicht warten zu Hause sogar eine Frau und Kinder auf ihn, er kann mir schließlich viel erzählt haben.
Matt kommt mit zum Anlegesteg, wo bereits ein Dhoni auf mich und andere Gäste wartet, um uns zum Wasserflugzeug zu bringen. Da Matt einen Tag später abreist, weil er in England einen anderen Zielflughafen hat, endet unsere Beziehung hier. Ich versuche locker zu bleiben, aber eigentlich ist mir nur nach Heulen zumute.
Auch Matt sieht nicht besonders glücklich aus, doch wahrscheinlich bilde ich mir das nur ein.
»Also dann ...«, sagt er, ohne mir in die Augen zu sehen. »Komm gut nach Hause.« Ich erwarte beinahe, dass er mich nach meiner Telefonnummer fragt, damit ich ihn anrufe, wenn ich wohlbehalten angekommen bin, aber er umarmt mich nur kurz und drückt mir einen flüchtigen Kuss auf den Mund.
Alles in mir schreit: »Lass diesen Mann nicht gehen!«, und ich kann meine Tränen kaum zurückhalten, doch ich muss akzeptieren, dass es jetzt vorbei ist.
Ein letztes Mal sauge ich seinen Geruch tief ein. Ob er morgen beim Packen bemerkt, dass ihm ein T-Shirt fehlt? Irgendein Souvenir von ihm brauchte ich, wenn mir sonst nichts von ihm bleibt.
»Also dann ...«, sage auch ich, bevor ein Hotelangestellter mein Gepäck nimmt und mir auf das Boot hilft. Ich nehme mir vor, nicht zurückzusehen, aber ich schaue ununterbrochen in Matts Richtung. Der Wind spielt mit seinem blonden Haar und presst das weiße Hemd an seinen Körper, wodurch ich jeden Muskel erahnen kann. Die Hände in seinen Shorts vergraben, steht er da und starrt mich an.
Was für ein traumhafter Mann, welch traumhafter Ort.
Ja, wie in einem Traum ... So kommt es mir vor.
Je weiter wir auf den Indischen Ozean hinausfahren, desto kleiner wird Matts Gestalt. Er befindet sich immer noch am Steg und winkt, als wir die schwimmende Plattform erreichen, an der das Wasserflugzeug angelegt hat.
Auch als der Flieger abhebt, steht Matt noch da, und ich presse meine tränennasse Nase gegen das winzige Fenster, bis die Insel eine von vielen grün schillernden Klecksen im türkisfarbenen Wasser ist ...
***
Mir klopft das Herz bis zum Hals, als ich vor der Tür des Reisebüros in Cardiff stehe. Hoffentlich ist Mr Jones ein ebenso angenehmer Mann wie mein alter Chef. Ich sammle all meinen Mut, streiche meinen Rock glatt und stoße die Glastür auf.
Eine Angestellte, die vor einem hohen Regal mit Prospekten steht, blickt zu mir.
»Guten Tag«, begrüße ich sie mit der Hoffnung, dass sie das Zittern in meiner Stimme nicht heraushört. Ich bin unendlich aufgeregt. »Mein Name ist Lilian Keaton. Ich habe einen Termin mit Mr Jones.«
»Einen Moment, bitte.« Die Frau steht auf, klopft an eine Tür weiter hinten im Raum und steckt kurz den Kopf hinein, dann nickt sie mir zu.
Wackeligen Schrittes marschiere ich an ihr vorbei in das Büro meines neuen Arbeitgebers. Ich sehe ihn sofort: Ein blonder Mann mit Anzug sitzt hinter einem wuchtigen Tisch über ein paar Unterlagen gebeugt. »Setzen Sie sich bitte«, sagt er ... und mein Atem stockt. Die Stimme kenne ich, ebenso das helle Haar, die breiten Schultern ... »Matt!«
Er blickt auf, und seine Augen durchbohren mich förmlich. »Lilly?«
Ich nicke, mein Hals ist wie zugeschnürt.
Träume ich?
»Du bist Lilian Keaton?«, fragt er leise, dann steht er auf. Er geht um den Tisch herum und stellt sich vor mich. Seinen Gesichtsausdruck kann ich nicht deuten – er sieht irgendwie schockiert aus und seine Hände zittern ebenfalls. »Das kann unmöglich sein.«
Auch ich kann es kaum glauben. »Solche Zufälle gibt es doch nicht.«
Matt denkt offensichtlich nach, denn seine Stirn legt sich in Falten.
Was für eine besch...eidene Situation. Ich war mit meinem Chef im Bett! Das ist dann wohl das Aus.
Mit meinem Chef ... mit Matt
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