Mach mich geil!
verschwägert, verbot die Kirche ihr Zusammensein. Er war der Mann ihrer verstorbenen Schwester, ihr Schwager. Sie hatte ihn schon immer heimlich begehrt, ja, jetzt erst wurde ihr das klar. Deshalb hatte sie sich die Schuld an Isabells Tod gegeben.
Doch jetzt, wo sie seine Leidenschaft gespürt und ihn geliebt hatte, wusste sie nicht, wie sie je wieder darauf verzichten sollte ...
***
Marcus saß im Arbeitszimmer seines Londoner Stadthauses und ging ein paar Rechnungen durch, doch er konnte sich kaum auf die Zahlen konzentrieren, da seine Gedanken immer zu jener Nacht vor zwei Tagen abschweiften, als er Alexandra geliebt hatte. Zum ersten Mal seit Jahren war er wieder lebendig gewesen, ein Mann. Er bekam nicht aus dem Kopf, wie gut sich Alexandra unter ihm angefühlt hatte. Aber da war nicht nur das rein sexuelle Begehren – nein, in ihren Armen hatte er Geborgenheit gefunden. Doch er musste irgendwie damit zurechtkommen, dass sie ihn nicht wollte, ja sogar verachtete. Von dem Gesetz, das zwischen ihnen stand, ganz zu schweigen.
»Wie konnte ich mich nur überreden lassen, etwas derart Törichtes zu tun?«, murmelte er, faltete ein Blatt und steckte es in ein Kuvert. Sein Penis zuckte jedoch, als er an Alexandras absolute Hingabe dachte. Er wüsste nicht, ob er sich beherrschen könnte, wenn sie sich wieder einmal über den Weg liefen. Er würde wie ein wildes Tier über sie herfallen. Deswegen regelte er seine Geschäfte, damit er bald die Welt bereisen konnte, um vielleicht dadurch Vergessen zu finden. Er würde es nicht verkraften, wenn er ihr begegnete.
Als es an der Tür klopfte, sah er auf. »Ja bitte?«
Sein treuer Butler Gerald steckte den Kopf ins Zimmer. »Besuch für Euch, Mylord. Mrs Alexandra Kenneth.«
Marcus sprang von seinem Tisch auf, wobei er sich das Knie an der Platte stieß. Sein Herz raste. Was wollte sie hier, wo sie ihm klargemacht hatte, wie sie über ihn dachte? Eine weitere Predigt halten?
»Wo ist sie?«
»Die Dame wartet im Salon auf Euch, Mylord.« Gerald verbeugte sich und ließ Marcus allein.
Ihm wurde leicht schwindlig, sodass er sich auf dem Tisch abstützte. Alex ... Sie war hier!
Als ihn die Witwen in ihr Geheimnis eingeweiht hatten, wollte Marcus nicht, dass sich seine Schwägerin einem Wildfremden hingab, der weiß Gott was mit ihr angestellt hätte, nur daher hatte er ihren Brief aus dem antiken Gefäß geholt. Er musste ihr klarmachen, dass er sich nur um ihr Wohl gesorgt hatte. Marcus kannte den Ruf des Maskierten. Niemals hätte er zugelassen, dass sich Alexandra mit ihm vergnügte.
Mit zitternden Knien eilte Marcus die Treppen nach unten. Bevor er in den Salon trat, straffte er sich und atmete tief durch. Er hatte nicht vergessen, wie sie auseinandergegangen waren, daher machte er sich auf das Schlimmste gefasst.
Als er eintrat, sah er Alex mit gefalteten Händen vor dem mannshohen Kamin stehen. Sie trug ein burgunderfarbenes Kleid, das ihre weiblichen Formen optimal betonte und wunderbar zu ihrem blonden Haar passte. Alexandra war viel größer als ihre Schwester Isabell und so ganz anders von ihrer Art, der Ausstrahlung ... aber ebenso hübsch. Dennoch hatte er nur seine Frau begehrt. Alex war immer eine sehr gute Freundin gewesen, doch er hatte sie von Beginn an gemocht. Sie war eine sympathische, gebildete Frau, mit der er sich immer herrlich unterhalten hatte. Daher hatte es ihn schwer getroffen, dass sie sich nach Isabells Tod von ihm abgewandt hatte. Er hatte sich nach ihr gesehnt ... und im Laufe der Zeit in sie verliebt. Wie genau das passiert war, wusste er nicht.
Als er die Tür schloss, drehte sie sich zu ihm, doch sie sah ihn nur flüchtig an, ihre Wangen brannten.
Marcus blieb lieber stehen, wo er war, und begrüßte sie mit einem Nicken. »Alexandra?«
»Marcus ... Es tut mir leid, dass ich dich verdächtigt hatte, mich und meine Freundinnen belauscht zu haben. Ich hätte mir denken müssen, dass sie dahinterstecken, sie wollten mich schon lange mit dir verkuppeln«, sprudelte es aus ihr heraus, während sie auf ihn zueilte, Tränen in den Augen.
Unendliche Erleichterung durchströmte ihn, und er schloss sie vorsichtig in seine Arme. »Du hattest alles Recht der Welt, auf mich wütend zu sein, Alex. Ich habe dich hintergangen, dir etwas vorgespielt.« Seufzend streichelte er über ihren Rücken. »Es war egoistisch von mir, aber ich wollte dich so sehr, obwohl ich wusste ...«
Als Alexandra den Kopf hob, ließ er sie los. »Marcus, ich ...«
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