Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mach mich gierig!

Mach mich gierig!

Titel: Mach mich gierig! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L Palmer
Vom Netzwerk:
sinnlos, wenn er es nicht mit Nell teilen konnte. Und auch wenn ein Wunder geschähe und Nell gerettet würde ... so heiratete sie in zwei Tagen dennoch einen anderen.
    Egal wie Logan es drehte und wendete, er kam immer nur zu einem Ergebnis: seinem Tod. Entweder würden die Lichtelfen ihn für sein Verbrechen töten oder die Dunkelelfen, weil er versagt hatte, aber viel wahrscheinlicher war, dass Logans Herz vorher einfach aufhörte zu schlagen.
    Seufzend legte er sich auf der kleinen Lichtung in dem Kristallkreis hin und starrte in den Nachthimmel. Für einen Dunkelelfen war es normalerweise furchtbar, nicht unter der Erde oder in einer Höhle zu leben, aber Logan liebte die Sterne. Leider rüttelten sie nur wieder Erinnerungen wach: Wie oft hatte er so mit Nell im Gras gelegen und gespielt, wer die meisten Sternbilder erraten konnte ...
    Er schloss die Augen, um eins zu werden mit der Dunkelheit, in der Hoffnung, darin ein wenig Vergessen zu finden ...
    Der Morgen kam, der Mittag und ein neuer Abend brach herein, doch Logan lag wie erstarrt in dem Kreis aus Kristallen. Er hatte das Essen, das man ihm irgendwann gebracht hatte, nicht angerührt, und er wusste nicht, wie viel Zeit vergangen war, als plötzlich grelles Licht hinter seinen Lidern aufflackerte. War die Sonne etwa schon wieder aufgegangen, fragte er sich und blinzelte. Oder wollten die Lichtelfen ihn ihren magischen Strahlen aussetzen, die ihm allerdings nach Jahren in ihrer Welt genauso wenig antun konnten wie die Sonne?
    Aber es waren weder Sonnenstrahlen noch elbische Zauber, sondern ... »Inara!« Das winzige Irrlicht schwebte vor seiner Nasenspitze und sah schmunzelnd auf ihn herab. Ihm konnte der Bannkreis wohl nichts anhaben.
    In Logan wuchs der Zorn und er drehte sich auf den Bauch. »Verspotte mich nur«, knurrte er in das Moos. Sollte sich das Wesen doch an seinem Leid ergötzen, bald würde sowieso alles egal sein. Aber dann richtete er sich abrupt auf und starrte Inara an. »Wie geht es Nell!?« Wenn jemand etwas wusste, dann diese Nervensäge.
    Inara schien jedoch ziemlich guter Laune zu sein. Bedeutete Nell ihr etwa nichts?
    »Bitte, wie geht es ihr?«, wiederholte er mit Nachdruck.
    »Vielleicht magst du dich selbst von ihrem Zustand überzeugen? Sie heult sich nämlich die Augen aus und wenn Nell schon mal weint ...«
    Dann ging es ihr verdammt schlecht, wusste Logan. »Aber, die Wachen werden mich nicht zu ihr lassen.«
    Inara landete neben einem blauen Kristall, der so groß wie sie selbst war, und stemmte sich dagegen. »Ich weiß, dass du Nell nichts antust. Du könntest ... ihr kein einziges ... Haar ausreißen, Logan, das hast du noch nie ... gekonnt.« Das kleine Wesen ächzte, schaffte es aber tatsächlich, den Kristall zu bewegen und den unsichtbaren Schutzschild aufzulösen. Logan konnte die Veränderung fühlen.
    »Und nun komm!«, rief Inara. Schon flatterte sie in den dunklen Elbwald, wo sie hinter den Baumstämmen verschwand.
    Logan machte einen vorsichtigen Schritt, und als er bemerkte, dass er tatsächlich frei war, folgte er dem Licht durch den finsteren Wald. Er durfte keine Zeit verlieren, vielleicht war Nell noch am Leben! Er wollte ihr dringend sagen, wie sehr er sie liebte, und sie noch einmal sehen, bevor sie starb ...
    »Taron!« Abrupt blieb Logan stehen, als er seinen ehemaligen Freund in einem ebensolchen Kristallkreis liegen sah, in dem er selbst gerade gefangen gehalten wurde.
    Taron warf ihm nur einen bösen Blick zu und schnaubte verächtlich.
    »Er ist euch gefolgt und wollte in den Tempel eindringen«, erklärte ihm Inara. »Nun komm weiter! Er stellt keine Gefahr mehr dar.«
    ***
    Schwer atmend stützte sich Logan mit einer Hand gegen die weißen Mauern, die den Herrschersitz der Lichtelfen umgaben. Er war den ganzen Weg hinter Inara hergerannt, die wie ein Blitz zwischen den Stämmen hindurchgeschossen war. Hätte sie ihm vorher gesagt, wohin sie wollte, hätte Logan sich hierher transloziert. Aber er vermutete, dass Inara ihn absichtlich zappeln ließ, und Logan verfluchte das kleine Wesen, weil es genau wusste, wie sehr er auf es angewiesen war.
    Nun befanden sie sich hinter dem königlichen Palast an einer unbewachten Stelle.
    »Ist sie dort drinnen?«, fragte er.
    »Ja, in ihrem Gemach. Ich kenne einen Geheimgang. Siehst du diesen Busch?« Inara flatterte hinter einen dichten Strauch. »Hier ist eine Bodenplatte. Darunter liegt der Gang!«
    Logan war schon dabei, den schweren Stein auf die Seite zu

Weitere Kostenlose Bücher