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Mach mich gierig!

Mach mich gierig!

Titel: Mach mich gierig! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L Palmer
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hätte sie niemals töten können, niemals!, schoss es Logan durch den Kopf. Nell war ein Teil von ihm, schon immer gewesen. Wie hatte er auch jemals nur in Betracht ziehen können, ihr ein Leid anzutun? Seiner kleinen, zierlichen Nell, die so zerbrechlich in seinen Armen wirkte, auch wenn sie das nicht war? Logan erinnerte sich, wie er sie schon immer vor anderen verteidigt hatte, weil er sie als seine kleine Schwester gesehen hatte, und Nell ihn zum Dank jedes Mal deshalb verprügelte. Logan schmunzelte, doch sogleich presste er die Lippen aufeinander. Schon damals war es Liebe gewesen, aber jetzt war dieses Gefühl übermächtig und drohte seine Brust zu sprengen. Logan schwor sich von diesem Moment an, Nell mit seinem Leben zu beschützen, auch wenn er seines gerade verwirkt hatte. Sobald sein Volk erfuhr, dass er seinen Auftrag nicht ausgeführt hatte, würden sie ihre Schlächter auf ihn loslassen. Vielleicht konnte er noch zwei schöne Tage mit Nell verbringen, bevor er sie bei ihrem zukünftigen Ehemann ablieferte und sich seinem Schicksal stellen würde ...
    Logan zog sie noch fester an sich und war ebenfalls im Begriff, einzuschlafen, als er es hörte: ein leises Plopp, das nur ein Geschöpf verursachen konnte, das sich ins Zimmer materialisiert hatte. Wahrscheinlich war es Inara, dieses nervige Irrlicht und Nells Kindermädchen, dachte Logan amüsiert, als er sich das Gesichtchen des kleinen Wesens vorstellte, wenn es sie beide hier liegen sah. Logan blinzelte in der Erwartung, von Inaras grellem Licht geblendet zu werden – aber in dem Raum herrschte weiterhin völlige Finsternis. Dennoch erkannten Logans scharfe Augen den Umriss einer großen, dunklen Gestalt, die auf das Bett zuschlich.
    Sofort war er hellwach, seine Sinne geschärft. Ohne seine Lage zu verändern, streckte er einen Arm aus, um damit unter dem Bett nach seinem Revolver zu tasten.
    Wer war diese Gestalt? Der echte Bodyguard, von dem Nell zuvor gesprochen hatte?
    Nein – Logans Instinkte sagten ihm das Gegenteil! Keine drei Schritte von ihm entfernt stand eine Person, die entweder ihn umbringen wollte oder Nell. Jetzt sah er nämlich auch den erhobenen Arm des Angreifers, der einen langen Gegenstand in der Hand hielt: Es war ein Schwert!
    Blitzschnell translozierte sich Logan aus dem Bett und tauchte hinter dem Unbekannten wieder auf, um ihm mit dem Lauf seiner Waffe eins überzuziehen. Stöhnend ging sein Gegner auf die Knie, worauf Logan ihm die Klinge entriss und unter das Bett schleuderte.
    »Logan?«, drang Nells Stimme müde durch den Raum. Sie drehte sich auf den Bauch und tastete die leere Seite neben sich ab, aber dann ließ sie den Arm wieder sinken.
    »Schlaf weiter, Kleines«, erwiderte er möglichst ruhig und zerrte den benommenen Angreifer in das angrenzende Badezimmer. »Ich bin gleich wieder bei dir.«
    Ohne dort Licht zu machen, drückte er die Person auf den gefliesten Boden und betrachtete sie genau, nachdem er ihr die dicken, schwarzen Haare aus dem Gesicht gestrichen hatte. »Taron!« Logan kannte diesen Dunkelelfen, den er für seinen Verbündeten gehalten hatte.
    »Ganz genau, du Verräter. Hab ich’s mir doch gedacht, dass du die Prinzessin nicht umbringst, stattdessen landest du mit ihr im Bett!«, spie ihm der andere entgegen, wobei er sich an den Kopf fasste. Langsam schien er wieder zu sich zu kommen. »Du hast ja schon immer von ihr geschwärmt.«
    Ein Kloß formte sich in Logans Magen. »Ich dachte, du bist mein Freund, Taron. Stattdessen bist du gekommen, um mich zu töten?«
    »Erst dich, dann die Prinzessin!«, zischte es unter ihm.
    »Das kann ich nicht zulassen!« Logan drückte den Lauf des Revolvers an Tarons Schläfe, aber er konnte sich nicht überwinden, abzudrücken. Noch nie hatte er ein anderes Wesen getötet, wenn man von den paar Sumpfgnomen absah, denen er als Kind mit seiner Steinschleuder den Garaus gemacht hatte. Aber Taron war kein widerlicher, stinkender Gnom, sondern ein Elf seines Volkes.
    Sein Zögern hätte Logan beinahe das Leben gekostet, denn Taron schlug Logan die Waffe aus der Hand, die mit einem lauten Scheppern in der Duschkabine landete.
    »Logan?«, rief Nell aus dem anderen Zimmer.
    »Mach, dass du hier wegkommst, Nell!« Logan drückte den anderen Mann nieder, doch der löste sich plötzlich unter ihm auf. Im selben Moment hörte er Nell kreischen.
    »Verdammt!« Logan dematerialisierte sich ebenfalls und tauchte direkt hinter Taron auf, der mit erhobenem Schwert vor

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