Mach mich gierig!
richtigen Kampf konnte allerdings nicht die Rede sein, denn Tarek hielt den zappelnden Nathan einfach nur an den Oberarmen fest und drückte ihn nach unten. »Auf die Knie mit dir, Nathaniel!«
Kate nutze die Gelegenheit, um sich an dem Vampir vorbeizuschleichen, aber der hatte sie schon bemerkt.
»Du bleibst hier!« Tarek streckte einen Arm aus und schleuderte Kate mit einem gezielten Schlag ins Gesicht gegen die nächste Wand, wo sie für einen kurzen Moment benommen liegen blieb. Nur langsam bahnte sich der pulsierende Schmerz an ihrer Wange einen Weg ins Gehirn.
Tareks teuflisches Lachen hallte durch den Raum. »Wo sind deine ausgezeichneten Instinkte geblieben, Nathaniel? Hast du meine Anwesenheit nicht gespürt? Oder lenkt dich deine Gespielin zu sehr ab.« Tarek warf Kate einen vernichtenden Blick zu. »Vielleicht sollte ich sie töten?«
»Nein!« Mit einem Aufschrei stürzte sich Nathan auf den blonden Mann, aber Tarek schubste Nathan gegen das Bettgestell. Dann fasste er Nathan unter den Achseln und hob ihn auf die Matratze, als ob er nur eine Puppe wäre.
Vom Boden aus betrachtete Kate das Schauspiel mit kaltem Entsetzen. Tarek war tatsächlich stark. Sehr stark sogar. Nathan besaß nicht die geringste Chance gegen ihn. Obwohl er sich verbissen wehrte, schaffte es Tarek mühelos, Nathans Hände an den zwei Handschellen zu befestigen, die am Bettgestell baumelten. »So liebe ich dich, mein Hübscher«, säuselte der Vampir und streichelte über Nathans Armmuskeln, die sich immer wieder anspannten. »Rebellisch wie eh und je, was, Nathaniel? Wie würde dir ein kleiner Ritt gefallen, so wie früher? Ich habe deine Schreie vermisst!«
»Nein!« Kate sprang auf, als sie die Furcht in Nathans Augen sah. Sie wollte nicht, dass er noch einmal durch die Hölle ging. »Nimm mich!«
»Kate!«, schrie Nathan. »Bist du wahnsinnig! Hau endlich ab!«
Aber da hielt Tarek schon das lederne Halsband in der Hand und zog Kate zu sich. Er bewegte sich so schnell, dass Kates Augen nicht hinterherkamen.
Beinahe liebevoll fuhr er mit dem Handrücken über ihre angeschwollene Wange, wo sie sein Schlag getroffen hatte. »Wenn ich vorher schon geahnt hätte, dass sie dein Liebchen ist, hätte ich sie nicht so terrorisiert, aber das Spiel hat mir einfach Spaß gemacht. Was für ein Zufall, wie klein die Welt doch ist, nicht wahr, Nathaniel?«
Er zog Kate noch näher und leckte über ihre Halsbeuge. »Hast du sie sehr gern, Nathaniel?«
»Lass die Finger von ihr!« Nathan tobte auf dem Bett, aber er schaffte es nicht, die Ketten der Handschellen zu zerreißen.
Kates Puls klopfte so laut in ihren Ohren, dass ihr das Denken schwerfiel, aber ihr musste etwas einfallen! Um Zeit zu gewinnen, fragte sie Tarek: »Wer hat dir verraten, dass ich eine Jägerin bin?«
»Verraten?« Tarek grinste sie boshaft an. »Tom hat es mir sehr bereitwillig erzählt. Er war zwar kein so fabelhafter Liebhaber wie Nathaniel, aber er hatte dennoch seine Qualitäten.«
»Tom?« Kate erstarrte. Noch immer sah sie, wenn sie nachts die Augen schloss, Toms Leiche, die mit abgetrenntem Kopf vor dem alten Wasserturm gelegen hatte. Warum hatte sich ihr Kollege gegen sie gestellt?
»Na ja, wer einmal unter meinem Bann steht, der tut alles für mich«, beantwortete Tarek ihre Frage, als hätte er ihre Gedanken erraten. »Nur bei Nathaniel hat das nie richtig funktioniert, aber das erhöhte den Reiz.«
Abermals leckte er über ihren Hals. Kate spürte, wie seine Fangzähne ihre Haut ritzten. Tareks Speichel versiegelten die Kratzer jedoch sofort wieder.
»Tom hat brav mitgespielt, bis zum Schluss, doch er wurde mir zu langweilig. Wie schade, aber dafür habe ich ja mein altes Spielzeug wiedergefunden!« Tarek grinste maliziös in Nathans Richtung, der sein Toben mittlerweile aufgegeben hatte. Dafür schenkte er Tarek einen Blick, der so voller Hass war, dass Kate ihren Freund kaum wiedererkannte.
Provokativ massierte Tarek Kates Brüste durch das Bettlaken, das sie immer noch an ihren Busen presste.
Nathan knurrte, seine Augen schienen sich zu verdunkeln. Mit einem Satz saß Tarek auf Nathans Schoß und leckte über seine Brustwarzen. »Vielleicht sollte ich tatsächlich erst mit dir spielen und dann mit deiner Süßen? Du hast mir gefehlt, Nathaniel.«
Als Tarek seine Lippen auf Nathans Hals presste, bäumte sich dieser auf. »Aber zuerst muss ich von dir kosten, denn ich habe deinen Geschmack so sehr vermisst.«
Die Geschehnisse vor Kates Augen
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