Mach mich gierig!
Mann getraut, aber Cameo hatte seine Rolle perfekt gespielt. »Ob Cameo jetzt im Club mit deinem Aussehen herumläuft?«, wollte Kate wissen. Sie gähnte und kuschelte sich noch näher an Nathan.
»Das kann er nicht. Er kann immer nur die Gestalt einer Person annehmen, die sich in seiner unmittelbaren Nähe befindet.«
»Hmm, dann ist ja gut«, brummte Kate. »Und wie sieht er sonst aus?«
»Na, du hast ihn doch schon gesehen.« Nathan schmunzelte. »Er hat an der Garderobe deinen Mantel in Empfang genommen.«
»Was? ER war das?«
Plötzlich sah Kate, wie sich in einer düsteren Ecke des Raumes etwas bewegte und Cameo war vergessen. Auch Nathan hatte es bemerkt, doch noch bevor er sich aufsetzen konnte, kam der Schatten auf ihn zugeflogen und riss ihn von Kate weg. Nathan wurde durch die Wucht auf den Teppich geschleudert, wo er keuchend auf dem Rücken landete.
Wie erstarrt blickte Kate auf den großen, hageren Mann, der erst sie angrinste und dann Nathan, wobei sein totenkopfähnliches Gesicht nicht das Einzige war, das Kate einen kalten Schauer über den Rücken schickte. Denn als sie Nathan hörte, wie er »Tarek« flüsterte, setzte ihr Herz für einen Schlag aus.
Tarek strich sich die langen blonden Strähnen aus dem Gesicht und baute sich vor dem Bett auf, die Arme in die Hüften gestemmt. Er trug einen wallenden, dunklen Mantel, womit er auf Kate wie ein Zauberer aus einem Fantasyfilm wirkte.
»Sieh mal einer an. Hier liegen die zwei Menschen beisammen, die ich schon so lange suche. Heute muss mein Glückstag sein!« Der Vampir lachte und in Kates Ohren klang es verbittert. »Hier ist die Jägerin, die uns allen das Dasein erschwert und dort ...« Tarek blickte auf Nathan, der wie gelähmt am Boden saß und die schlanke Gestalt anstarrte, »und dort ist meine große Liebe, die mir so böse in den Rücken gefallen ist. Sag, war Duncan der bessere Liebhaber, Nathaniel?«
»Wie ...«, brachte Nathan nur hervor.
»Wie ich euren gemeinen Anschlag überlebt habe, möchtest du wissen?« Sein Lachen glich einem rauen Kratzen. »Ich bin mächtiger, als du denkst, mein Lieber.« Tarek machte einen Schritt auf Nathan zu und sah verächtlich auf ihn herab. Seine dunklen Augen lagen tief in ihren Höhlen, was seinem Gesicht ein unheilvolles Aussehen verlieh. »Es hat viele Jahrzehnte gedauert, um mich von den Wunden zu erholen, aber nun bin ich hier, stärker als jemals zuvor.«
Nathan schien aus seiner Trance zu erwachen. Er schenkte Kate einen Blick, der bedeutete, dass sie schleunigst das Weite suchen sollte, aber Tarek war schon an ihrer Seite.
»Du wirst uns doch nicht verlassen, bevor wir unseren Spaß hatten, Süße!«
Mit rasendem Puls zog sich Kate die Decke bis zu ihrem Hals herauf, aber das Gesicht des Vampirs kam immer näher. Tarek setzte sich zu ihr auf die Matratze, riss ihr die blonde Perücke vom Kopf und schleuderte sie quer durch den Raum. »Süße Kate«, zischte er, wobei er ihr auch noch die Decke wegnahm, »so süß und hinterhältig.«
Kate rutschte so weit zurück, bis ihr Rücken gegen das kühle Bettgestell stieß. Schützend zog sie die Beine an und legte ihre Arme darum. Aber Tarek brauchte nur eine Handbewegung zu machen, schon gehorchte ihr der eigene Körper nicht mehr. Wie von Geisterhand glitt sie auf der Matratze nach unten, ihre Beine streckten sich und ihre Arme wanderten über ihren Kopf. Völlig schutzlos und nackt präsentierte sie sich nun Tareks hungrigem Blick.
Mit dem Daumen strich er ihr über eine Brustwarze, die sich sofort versteifte. Kate erschauderte und konnte nur wie gebannt in Tareks kalte Augen blicken, die sie in ihrem Bann hielten. Kate wusste, dass der Vampir sie mental beeinflusste, aber im Moment wollte sie sich nicht dagegen wehren.
»Lass sie in Ruhe, Tarek!« Nathan war aufgestanden. Jeder Muskel seines Körpers schien angespannt, als er um das Bett herum auf den Vampir zuging. Das nahm Kate nur am Rande wahr, denn ihre ganze Aufmerksamkeit galt Tarek, der ihren Körper nur durch seine Anwesenheit zum Prickeln brachte. Er strahlte eine ungeheure, erotische Energie aus.
Als Nathan ihn jedoch an den Schultern packte und herumdrehte, riss die mentale Verbindung ab. Kate bekam sofort eine Gänsehaut. Was war da eben passiert?
Sie griff nach dem Bettlaken, das sie sich hastig um den Körper wickelte, und lief auf die Tür zu. Sie musste hier raus, Hilfe holen, doch der Weg führte nur an Tarek vorbei, der gerade mit Nathan kämpfte. Von einem
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