Mach mich Glücklich!
Klingt großartig.«
»Ich bin sicher, dass es Ihnen gefallen wird. Außerdem ist es nicht sehr weit, nur ungefähr eine Meile von hier auf der anderen Seite des Moran-State-Parks.«
Lily zuckte zusammen. »Da war ich schon.«
Jessica sah ihre Freundin von der Seite an, während sie das Auto aus der Stadt hinauslenkte. »Was ist eigentlich genau passiert, als Sie gestern Nacht mit Zach unterwegs waren?«
Auf dem. Weg nach Olga erzählte Lily, wie sie sich auf dem Rücksitz von Zachs Jeep versteckt hatte. Nicht ohne Selbstironie berichtete sie von ihrem Abenteuer im Wald und stellte sich als unbedarftes Stadtgewächs dar.
Als Jess den Blick für einen Moment von der Straße nahm und auf ihre Freundin richtete, lag darin jedoch Bewunderung. »Sie sind ganz schön mutig.«
Lily blieb der Mund offen stehen. »Wie kommen Sie denn darauf?«, fragte sie. »Ich habe mich zu Tode geängstigt!«
»Klar. Aber Sie haben es durchgestanden.«
»Und dabei hätte beinahe jemand Zach den Schädel eingeschlagen.«
Jessica bog in den Parkplatz von Artworks ein, stellte den Motor ab und wandte sich wieder ihrer Freundin zu. »Wer sagt denn, dass er nicht sowieso einen Schlag auf den Kopf bekommen hätte?«
Lily sah sie nur schweigend an.
»Okay, ich glaube nicht, dass es passiert wäre, wenn Sie Zach nicht abgelenkt hatten, aber trotzdem, Lily! Es war sehr mutig von Ihnen, dass Sie versucht haben, ihm zu helfen.«
Lily lachte und streckte ihre Hand nach dem Türgriff aus. »Ich fürchte, Zach wäre nicht ganz einer Meinung mit Ihnen, aber da ich mich gerne in dem Gefühl sonne, für tapfer gehalten zu werden, will ich nicht weiter widersprechen.«
Auf Jessicas Lippen erschien ein erwartungsfrohes Lächeln, während sie auf das alte, renovierte Gebäude zugingen, in dem früher Erdbeeren abgepackt worden waren und in dem sich jetzt die Artworks befanden. Sie öffnete die Tür und hielt sie auf, um Lily den Vortritt zu lassen. »Das hier ist mein absoluter Lieblingsplatz auf der Insel.«
»Wow«, entfuhr es Lily, als sie den Raum mit seinem offenen Gebälk betrat. »Ich kann verstehen, warum.«
Der Boden der Galerie bestand aus roh geschliffenen, alten Holzdielen, und durch die Fenster fiel Licht in einen Raum, der voll der wunderbarsten Dinge war. Direkt vor Lily waren unterschiedlich große Würfel zu einem Regal aufeinander gestapelt, das Töpferwaren in allen möglichen Größen und Formen enthielt. Die verschiedensten Ausstellungsstücke reihten sich aneinander, Glas fand sich neben Schmuck wieder, Bilder neben Kleidungsstücken. Jessica freute sich mindestens ebenso über Lilys Begeisterung wie darüber, selbst herumstöbern zu können. Die Galerie glich einer reich gefüllten Schatztruhe mit Werken von mehr als fünfundsechzig Künstlern und Kunsthandwerkern, und jedes Mal wieder gab es etwas Neues zu entdecken.
Sie probierte ein paar Filzhüte und bewunderte ihre neue Frisur, als sie im Spiegel sah, dass Lily vor einer Auswahl kleiner Quilts stehen blieb, die an einer der Wände hing.
Nachdem Lily die Stücke eine Zeit lang nachdenklich betrachtet hatte, drehte sie sich zu Jessica um. »Du solltest deine Quilts hier ausstellen.«
Lilys Worte erfüllten Jessica mit Freude, aber da sie es nun einmal gewöhnt war, ihre Arbeit herunterzuspielen und als Hobby abzutun, lag ihr sofort ein Einwand auf der Zunge. Bevor sie ihn jedoch aussprechen konnte, sah die Frau, die hinter der Verkaufstheke stand, interessiert auf. »Sie machen Quilts?«
»Wunderbare Quilts«, antwortete Lily an ihrer Stelle und trat mit einem freundlichen Lächeln zu der Frau. »Sie sind anders als diese hier, aber sie ist mindestens genauso talentiert.«
Mit vor Freude und Verlegenheit gerötetem Gesicht gesellte sich Jessica zu ihnen und begann mit der Künstlerin ein Gespräch über ihre Arbeiten. Nachdem sie sich bereit erklärt hatte, ein paar Stücke zur Begutachtung vorbeizubringen, schlenderte sie ans andere Ende der Galerie, wo sie einen Moment stehen blieb und eine Hand auf ihr heftig pochendes Herz legte, während sie so tat, als betrachte sie das handgeschöpfte Papier und die Karten in der Auslage vor ihr.
Als sich wieder ein bisschen beruhigt hatte, warf sie einen Blick in das Cafe, um zu sehen, ob ein Tisch frei war. Um ihren Mund spielte allerdings weiterhin ein verträumtes Lächeln.
Es gefror, als sie in der hinteren Ecke des Cafés Christopher entdeckte, der an einem kleinen Tisch neben der Tür saß und sich angeregt mit
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