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Mach mich Glücklich!

Titel: Mach mich Glücklich! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Andersen
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Blickfeld kam und durch den Flur stöckelte. Trotzdem stieg seine Körpertemperatur noch ein bisschen weiter an. Und gerade als er dachte, dass es wirklich an der Zeit war, mal wieder auf die Piste zu gehen, sah Lily von der winzigen Handtasche auf, in die sie eben ihre Schlüssel gesteckt hatte.
    Mit einem leisen Ausruf des Erstaunens blieb sie abrupt stehen und griff sich mit einer Hand an den wohlgeformten Busen. Ein halbes Dutzend feiner goldener Armreife glitt klappernd und klingend ihren Arm entlang. Sie sah Zach an.
    »Haben Sie mich erschreckt!«, sagte sie atemlos, und dann ertönte ein weiteres Klingeln, während sie sich mehrere Male auf die Brust klopfte, als wolle sie ihr rasendes Herz beruhigen. »Ich hatte gar nicht gemerkt, dass jemand hier ist.« Sie wandte den Blick von ihm ab, sah zu Rocket und schenkte ihm ein kleines Lächeln.
    Damit hatte sie Zach auf dem falschen Fuß erwischt, und er lachte heiser auf. »Klar«, zischte er. »Als ob Sie nicht schon von weitem riechen könnten, wenn irgendwo was zu holen ist.« Gott, was für eine Schauspielerin. Er deutete mit einem Kopfnicken auf Rocket. »Darf ich vorstellen, das ist John. Leider kann er sich Sie nicht leisten.«
    Man hätte glauben können, er hätte mitten auf einer Cocktailparty seine Hosen runtergelassen, einen solchen Blick warf sie ihm zu. Wortlos machte sie auf dem Absatz kehrt und ging weg.
    Er kochte innerlich. Wie schaffte sie das bloß? Warum hatte er immer das Gefühl, etwas falsch gemacht zu haben, obwohl er ganz genau wusste, dass sie diejenige war, die hier mit gezinkten Karten spielte?
    »Das also ist Lily.«
    Zach holte tief Luft und sah seinen Freund an. »Ja, das ist Lily«
    »Oha«, Rocket räusperte sich. »Na, die ist ja wirklich eine echte Bombe.« Er boxte Zach in den Arm. »Aber meine Wetten stehen für dich, alter Kumpel. Die hast du doch in null Komma nix entschärft.« Er zog eine seiner dichten schwarzen Augenbrauen hoch. »Zumindest, wenn du irgendwann mal anfängst, mit was anderem als deinem Schwanz zu denken. Was ist bloß mit dir los? So kenne ich dich ja überhaupt nicht, normalerweise bist du doch die Höflichkeit in Person, wenn du es mit einer Frau zu tun hast, egal, was oder wer sie ist. Du solltest dich von ihr nicht so sehr aus der Fassung bringen lassen.«
    Dann grinste er breit. »Ein Glück, dass du mich hast. Du hast ihr zu Genüge bewiesen, dass du ein böser Bube bist. Jetzt ist es an der Zeit, dass der liebe Onkel John guckt, was er aus ihr herausholen kann.«

4
    L ily war außer sich vor Wut, als sie die Tür hinter sich zuschlug. Was für ein Arschloch! Was für ein unglaubliches Arschloch! Was fiel ihm eigentlich ein, sie so zu behandeln?
    Aber bitte, dann hatte er eben gewonnen. Sie würde ihre Sachen packen und sich noch heute Nachmittag nach einer neuen Wohnung umsehen. Es passte ihr zwar nicht, ihn so einfach davonkommen zu lassen, aber diese Situation ertrug sie nicht mehr. Für so etwas war sie einfach nicht geschaffen.
    Anders als am Abend zuvor, als sie alle ihre Besitztümer wahllos in den Koffer geschmissen hatte, sammelte sie jetzt nur die lebensnotwendigen Dinge zusammen, ohne die sie nicht auskommen konnte, damit sie von einer Minute auf die andere ausziehen konnte. Aber als sie ihre Koffer aus dem Schrank holte, stöhnte sie auf. Das erinnerte sie zu sehr an ihr Leben als Heranwachsende, als kaum ein Jahr ins Land ging, in dem ihr ihre ruhelosen Eltern nicht mitteilten, sie solle ihre Sachen packen, weil sie wieder einmal umziehen würden. Sie hatte schon früh gelernt, sich in einer neuen Umgebung gar nicht erst richtig einzuleben, und daher wusste sie ganz genau, was absolut überlebensnotwendig war und auf was sie gut und gerne ein paar Tage verzichten konnte.
    Sie hatte tatsächlich geglaubt, das alles endlich hinter sich zu haben. Bevor ihr Apartment verkauft worden war, hatte sie sieben Jahre dort gewohnt, ein Rekord für jemanden, der elf verschiedene Schulen in sechs verschiedenen Bundesstaaten besucht hatte - ohne die beiden Kochschulen mitzuzählen. Als Glynnis sie eingeladen hatte, zu ihr in dieses reizende Haus am Strand zu ziehen, hatte sie sich mehr darüber gefreut, als sie zu sagen vermochte, und wirklich gehofft, dass der nächste Umzug auch der letzte sein würde. Idealerweise sollte das Restaurant, das sie sich suchen wollte, auch über eine Wohnung verfügen, sodass sie am gleichen Ort wohnen und arbeiten könnte. Sobald sie von ihrem nächsten Job auf der

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