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Mach mich Glücklich!

Titel: Mach mich Glücklich! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Andersen
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schimmerten seidige schwarze Haare, und einen Moment lang fesselte ein kleiner farbiger Fleck auf seinem linken Arm Lilys Aufmerksamkeit. »Man könnte sagen, dass ich von überallher komme«, bekannte sie und warf noch einmal einen verstohlenen Blick auf den Fleck - offensichtlich eine Tätowierung -, um herauszubekommen, was sie darstellte. »Aber die letzten sieben Jahre habe ich in ...« Sie brach mitten im Satz ab. Langsam dämmerte es ihr.
    O ja. Er war gut. Sie hätte an den Eindruck, den sie in der Küche von ihm gewonnen hatte, denken sollen, an seine intelligenten, wachsamen Augen. Stattdessen war sie auf sein freundliches, beschwichtigendes Verhalten und sein zurückhaltendes Interesse reingefallen.
    »Ach«, fuhr sie sanft fort und machte eine wegwerfende Handbewegung, »das interessiert Sie bestimmt nicht.«
    »Ganz im Gegenteil. Ich würde gerne mehr über Sie wissen.«
    »Wirklich nett von Ihnen. Es tut mir so gut, mit einem wahren Gentleman zu sprechen, nachdem ich es gerade mit diesem unglaublichen -« Sie verzog das Gesicht zu einer Grimasse. »Entschuldigung, ich vergaß, dass er ja Ihr Freund ist.«
    »Da gibt es nichts zu entschuldigen.« Er lehnte sich wieder gegen den Türpfosten und lächelte sein Novizenlächeln. »Sie waren gerade dabei, mir zu erzählen, wo Sie überall gelebt haben und was Sie in den letzten sieben Jahren ...«
    »Ach, wir wollen nicht über mich sprechen.« Sie bedachte ihn mit einem zuckersüßen Lächeln. »Wo kommen Sie denn her?«
    »Genau wie Sie, von überall und nirgendwo.« Er beugte sich noch ein wenig weiter vor. »Vielleicht haben wir ja mal an demselben Ort gelebt?«
    »Meinen Sie? Das wäre lustig, nicht wahr?« Sie sah ihn unter ihren langen Wimpern hervor an und sagte leise: »John ist ein so schöner, starker Name. Was ist Ihr Sternzeichen?«
    »Widder. Und Ihres?«
    »Oh, wie schade. Keines, das zu Ihrem passen würde. Wäre auch zu schön gewesen.« Mit einem bedauerndem Seufzer machte sie Anstalten, die Tür zu schließen.
    »Einen Moment noch!« Er richtete sich auf und schenkte ihr ein fast unterwürfiges Lächeln. »Das können Sie mir nicht vorhalten. Sie wissen ja noch nicht einmal, in welchem Haus mein Mond steht und so. Das ist doch das Entscheidende.«
    »Stimmt. Wann genau wurden Sie denn geboren?«
    Er sagte es ihr, und sie gab ein nachdenkliches »hm« von sich, dann fasste sie ihn zart am Handgelenk. »Und womit verdienen Sie sich Ihren Lebensunterhalt, John?«
    »Ich bin Wirtschaftsprüfer.«
    Ihre Augenbrauen zogen sich zusammen. »Oh.«
    »Und Finanzberater.«
    »Nein wirklich? Ich liebe Geld!« Sie lehnte sich gegen die offene Tür und ließ ihre Hand über das glatte Holz gleiten, bis sie über ihrem Kopf angelangt war, die Handfläche gegen das Türblatt gedrückt. »Ich hätte da gleich mal eine Frage«, sagte sie und stellte zufrieden fest, dass er verstohlen die durch diese Pose betonte Rundung ihres Busens anstarrte. »Wenn ich Langzeitinvestitionen vornehmen wollte, welche Mischung aus hoch-, mittel- und niedrigverzinslichen Kapitalanlagen würden Sie mir dann für ein Aktien-Portfolio empfehlen? Und wie schätzen Sie Index-Mutual-Fonds ein?«
    Er hob rasch den Kopf und sah sie an. »Äh ...«
    »Sie sollten«, sagte sie mit leisem Tadel in der Stimme, »blonde Haare und große Brüste nicht mit Hirnlosigkeit verwechseln.«
    Er blickte sie verwirrt an. »Wie?«
    »Zach macht aus seiner Feindseligkeit wenigstens kein Geheimnis. Das nächste Mal, wenn Sie so tun, als könnten Sie kein Wässerchen trüben, sollten Sie vielleicht ein Pflaster da draufkleben.« Sie deutete mit dem Kopf auf die Tätowierung auf seinem Arm, die jetzt deutlich zu sehen war. Sie bestand aus den drei Wörtern Schnell, Leise und Tödlich in schwarzer Schrift auf rotem Grund, die auf drei Seiten einen in Weiß, Gelb und Schwarz gezeichneten Totenschädel umgaben; darunter stand der Name der Einheit: 2d Recon Bn. Sie sah ihm in die Augen, die plötzlich einen harten Ausdruck angenommen hatten, und erklärte ihm knapp: »Das passt nicht ganz zu Ihrem Image, wissen Sie.« Dann gab sie der Tür mit der flachen Hand einen Schubs und schlug sie ihm vor der Nase zu.
    Sie hatte das Gefühl, jeden Augenblick explodieren zu müssen. Als ob's bis jetzt nicht schlimm genug wäre, hatten sich diese beiden Scheißkerle auch noch gegen sie verbündet! Sie war zu aufgebracht, um weiter zu packen, und lief stattdessen in ihrem Zimmer auf und ab.
    Dann hielt sie inne. Sie

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