Mach mich Glücklich!
haben sich kennen gelernt, als er geschäftlich hier zu tun hatte, und sie sind rauf nach Washington gefahren, damit er Glynnis seiner Familie vorstellen kann. Und dann wollen sie heiraten.« Einer ihrer Mundwinkel verzog sich zu einem schwachen Lächeln. »Ich bin mir sicher, dass Sie eingeladen werden.«
»Was Sie nicht sagen.« Zach stieß sich vom Tisch ab und starrte von oben auf sie hinunter.
»Vielleicht aber auch nicht, wenn Sie Ihre Einstellung nicht ändern.«
»Den Teufel werde ich tun. Ich. will verdammt sein, wenn ich irgendeinem dahergelaufenen Mitgiftjäger erlaube, meiner kleinen Schwester das Herz zu brechen.«
»Jetzt machen Sie aber mal einen Punkt!« Sie starrte ihn aufgebracht an. »Sie kennen David doch gar nicht. Er liebt sie!«
»Liebt ihr Geld, wollten Sie sagen.«
»Nein, Rambo. Er liebt sie. Ich habe sie zusammen erlebt und -« Jedes weitere Wort konnte sie sich sparen, da Zach bereits auf dem Absatz kehrtgemacht hatte und aus der Küche gestürmt war. Sie folgte ihm ins Wohnzimmer, wo er hastig ein Adressbuch durchblätterte.
Er stieß einen triumphierenden Laut aus und griff nach dem Telefonhörer. Als er Lily im Türrahmen stehen sah, erschien auf seinem Gesicht ein selbstzufriedenes Lächeln. »Ich wusste, ich kann mich darauf verlassen, dass Glynnis seine Handynummer aufgeschrieben hat.« Er tippte die Nummer ein.
Dann verschwand das Lächeln von seinem Gesicht, und er knallte den Hörer hin. »Scheiße. Nicht erreichbar.« Er bedachte sie mit einem seiner Mein-Wunsch-ist-dein-Befehl-Blicke. »Geben Sie mir die Nummer von den Beaumonts.«
»Die kenne ich nicht. Das Einzige, was ich habe, ist seine Adresse.«
Er rief die Auskunft an, und sie beobachtete, wie sein Gesicht einen noch grimmigeren Ausdruck annahm, als er erfolglos versuchte, der Person am anderen Ende die Geheimnummer zu entlocken. Daraufhin schnappte er sich das Branchenverzeichnis und warf Lily einen wütenden Blick zu. »Ich will die Adresse haben«, fuhr er sie an. »Ich buche jetzt einen Flug nach Seattle, und Sie werden mir gefälligst die genaue Adresse mitteilen, bevor ich aufbreche.«
In diesem Augenblick fiel Lily der angekündigte Streik der Fluglotsen wieder ein. Sie hatte bereits den Mund geöffnet, um Zach davon in Kenntnis zu setzen, ließ es dann aber bleiben. Er würde ihr ja sowieso nicht glauben. Aber aus den Flüchen, die er von sich gab, als er den Hörer kurz darauf auf die Gabel warf, konnte sie schließen, dass der Streik inzwischen stattfand.
»Zum Teufel damit«, knurrte er. »Dann fahre ich eben mit dem Auto.« Er sah sie an. »Geben Sie mir die Adresse.«
»Ja, mein Herr und Meister«, sagte sie, als er aus dem Wohnzimmer marschierte - vermutlich, um zu packen.
Auf dem Weg in ihr Zimmer hatte Lily wirklich vor, Zach die Adresse zu geben und ihm dann aus dem Weg zu gehen. Dass er die Hochzeitspläne von Glynnis und David durchkreuzen wollte, ging sie nichts an. Glynnis war eine erwachsene Frau, und wenn sie alt genug war, um zu heiraten, dann musste sie auch alt genug sein, um sich gegen ihren Bruder durchzusetzen, was die Wahl ihres Ehemannes anging.
Mir soll's recht sein , dachte sie, während sie versuchte, sich zu erinnern, in welchen Karton sie ihr Adressbuch gepackt hatte. Hey, immerhin gewinne ich dadurch eine Atempause und habe mehr Zeit, mir eine Wohnung zu suchen, wenn mir dieser Kerl nicht ständig auf den Fersen ist.
Sie verdrängte das Schuldgefühl, das leise an ihr zu nagen begann. Sie und Glynnis hatten sich gut vertragen, und sie war ehrlich überzeugt, dass David genau der Richtige für sie war. Aber Glynnis' Probleme mit ihrem Bruder gingen nur die beiden etwas an.
»Lily!« Der ungeduldige Ruf kam von draußen, und sie lief rasch zum Fenster und riss es auf. Zach stand auf dem Stellplatz vor den Garagen neben einem schwarzen Jeep mit getönten Scheiben und starrte zu ihrem Fenster hinauf. Sobald er sie auftauchen sah, schlug er mit der Hand auf das Autodach und brüllte: »Beeilen Sie sich mit der Adresse!«
Als sie den harten, streitlustigen Ausdruck auf seinem Gesicht sah, stieg Ärger in ihr auf. Er war wirklich eine Dampfwalze. Sie dachte wieder an Glynnis und das zerbrechliche Glück, das sie in den letzten beiden Monaten mit David erlebt hatte. Er war so zärtlich mit ihr umgegangen - die beiden würden wohl kaum gegen Zachariah Taylor ankommen. Was für eine himmelschreiende Ungerechtigkeit. Es war schon schwer genug, die wahre Liebe zu finden - da
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