Mach mich Glücklich!
brauchte es nicht auch noch einen rücksichtslosen, herumbrüllenden Möchtegerngeneral.
Sie warf einen Blick auf ihren offenen Koffer und traf eine Entscheidung. Vielleicht beging sie ja einen Riesenfehler, aber zumindest war es einer, von dem sie wusste, dass sie ihn immer wieder machen würde.
»Oh, Mann!«
5
Z ach trommelte ungeduldig auf das Dach seines Jeeps. Wann kam Lily endlich mit der Adresse?
Er war nervös, und die Warterei trug nicht eben zu seiner Beruhigung bei; er musste etwas unternehmen, bevor seine Schwester einen Fehler beging, unter dem sie vielleicht Jahre zu leiden hatte. Die Tatsache, dass sich Lily in Glynnis' Leben geschlichen hatte, war schlimm genug. Er wusste nicht einmal, wie lange seine Schwester schon unterwegs war, und die Zeit, die ihn dieses geldgierige kleine Luder gekostet hatte, indem sie die Nachricht von Glynnis nicht herausrückte, konnte darüber entscheiden, ob er noch rechtzeitig zum Haus der Beaumonts kam, um dieser Farce ein Ende zu bereiten, oder nicht.
Bedenkt man, was für ein Kontrollfreak Sie sind, bin ich nicht unbedingt überrascht, dass Ihnen Glynnis nichts von ihren Plänen erzählt hat , flüsterte Lilys Stimme in Zachs Kopf und unterbrach das Trommeln seiner Finger auf dem Autodach. Er schlug mit beiden Händen auf das heiße Metall, stieß sich ab und begann, unruhig auf und ab zu laufen.
So ein Quatsch. Das hatte doch nichts mit Kontrolle zu suchen; er wollte nur seine kleine Schwester beschützen. Irgendjemand musste sie davon abhalten, den größten Fehler ihres Lebens zu begehen.
Er kannte seine Schwester schließlich, und dieses Mal war die Sache noch schlimmer als sonst. Glynnis hatte zwar ein übergroßes Herz, aber bislang hatte es noch niemand geschafft, ihr eine Heirat schmackhaft zu machen. Zach fuhr sich mit der Hand durch die Haare, während er auf und ab tigerte. Bis dieser Kerl gekommen war, dieser Beaumont. Irgendwie hatte er sie offensichtlich davon überzeugt, dass er der Mann war, dem sie vertrauen konnte, der ihr das Glück schenken würde, nach dem sie sich immer gesehnt hatte. Zach musste sie retten und verhindern, dass ihr weiches, großes Herz in Stücke gerissen wurde. Wenn er nur daran dachte, wie schlecht es ihr früher immer gegangen war, wenn sie entdeckt hatte, dass sie von Leuten, denen sie vertraut hatte, missbraucht worden war - wie würde sie sich erst fühlen, wenn sie feststellen musste, dass sie von ihrer großen Liebe zum Narren gehalten worden war.
Liebe. Zach schnaubte. Als ob das ein Gefühl war, dem man trauen konnte.
Er hatte gerade wieder kehrtgemacht, als er Lily auf ihn zukommen sah. »Das wird aber auch Zeit, verdammt noch mal«, schnauzte er sie an und war so damit beschäftigt, ihren aufreizenden Hüftschwung und ihre auf und ab wippenden Brüste zu ignorieren, dass es einen Moment dauerte, bis er merkte, dass sie eine Handtasche und eine Reisetasche schleppte und einen Koffer hinter sich herzog. »Was zum Teufel -«
Mit offenem Mund sah er zu, wie sie auf die Beifahrertür seines Jeeps zusteuerte, sie öffnete und ihre Sachen auf dem Rücksitz verstaute. Dann sah sie ihn über das Autodach hinweg an und klopfte auf das Blech. »Worauf warten Sie noch? Fahren wir los.« Und damit stieg sie in den Wagen.
Er riss die Fahrertür auf, beugte sich über den Sitz und funkelte sie wütend an. »Was soll das denn werden?«
»Ich denke, das sollte sogar für Sie erkennbar sein.« Sie schenkte ihm einen kühlen Blick aus ihren stahlblauen Augen. »Ich habe mich entschlossen, mit Ihnen zu kommen.«
»Nur über meine Leiche, Lady.«
»Auch gut, das erspart mir die Fahrt. Aber falls das nur ein leeres Versprechen sein sollte - Ihre Schwester hat mit David einen Glücksgriff getan, und ich habe beschlossen, nicht tatenlos zusehen, wie Sie dieses Glück zerstören.«
»So, das haben Sie also beschlossen «, höhnte er. »Haben Sie vielleicht Angst, freie Kost und Logis zu verlieren, wenn ich sie wieder zur Vernunft gebracht habe?« Irgendetwas an diesem Gedankengang war nicht ganz logisch, aber in seiner Wut kam er nicht darauf, was. Und es machte ihn erst recht wütend, dass es ihr ohne weiteres gelang, ihn so zu reizen, dass er keinen klaren Gedanken mehr fassen konnte. Das hatte noch niemand geschafft. »Bewegen Sie Ihren kleinen Hintern aus meinem Auto raus.«
»Nein.«
»Dann bewege ich ihn eben raus.« Er richtete sich auf, fest entschlossen, seine Drohung wahr zu machen.
»Nicht, wenn Sie Davids
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