Mach mich Glücklich!
Selbstbeherrschung, wenigstens für kurze Zeit. Zurückhaltung wurde manchmal wahrscheinlich einfach überbewertet.
Du lieber Himmel, Taylor. Hast du deine fünf Sinne nicht mehr beisammen? »Oder vielleicht« - er sah wieder hoch und hielt ihren Blick fest - »sollte ich dich diese aufreizenden Schuhe, die du immer trägst, anbehalten lassen und dich nur bis zu den Knöcheln ablecken.«
So. Das sollte reichen. Über Lilys Lippen kam nie ein anzügliches Wort, das war ihm aufgefallen, daher würde sie von seinem Gerede bestimmt abgestoßen sein. Und er musste es ihr überlassen, die nötige Distanz zwischen ihnen schaffen, denn er brachte einfach nicht die Willensstärke auf, sich freiwillig die Gelegenheit entgehen zu lassen, sie ins Bett zu bekommen.
Ihre Augen blitzten auf, und ein leiser Seufzer löste sich aus ihrer Kehle. »Vielleicht ...« Sie fuhr sich mit der Zunge über die Lippen. Räusperte sich. »Vielleicht solltest du diese Idee weiterverfolgen.«
Zachs allseits bekannte Selbstbeherrschung löste sich in Rauch auf, und im nächsten Augenblick hatte sich seine rechte Hand um ihren Nacken gelegt. Er zog sie an sich, beugte den Kopf vor und presste seinen Mund auf ihre Lippen.
Es war, als würde man Spiritus auf die Reste eines Feuers gießen, das man für erloschen gehalten hatte, während es tatsächlich noch am Glimmen war. Als sich Lilys Lippen unter seinem Kuss öffneten, durchfuhr ein heißer Strom der Lust seinen Körper und ließ das letzte bisschen Verstand, das ihm noch geblieben war, in Flammen aufgehen. Er war nichts als brennende Begierde, als er mit seiner Zunge ihren Mund erforschte, nichts als glühende Leidenschaft, als er spürte, wie sich ihre vollen Brüste gegen ihn pressten, wie sie sich auf die Zehenspitzen stellte und ihre Arme um seinen Hals schlang. Ein rauer Laut drang aus seiner Kehle, und er hob sie hoch, machte zwei große Schritte vorwärts und ließ sich mit ihr auf das Bett fallen.
Rasch drehte er sich so, dass er halb auf ihr lag, legte ein Bein über ihre Oberschenkel und stützte sich neben ihren Schultern mit seinen Unterarmen auf. Er grub seine Hände in ihr seidenweiches Haar und hielt ihren Kopf fest, um sie wieder und wieder zu küssen. Zu seiner Freude erwiderte sie seine Küsse mit Leidenschaft - bis sie einen leisen Laut von sich gab, der eher ängstlich als erregt klang. Besorgt hob er den Kopf und blickte sie an.
Lilys Augen waren geschlossen, die zarte Haut ihrer Augenlider sah weich und verletzlich aus. Einzelne Strähnen ihrer blonden Locken hatten sich um seine Finger gewickelt, und ihr Mund war rot und geschwollen. Scheiße. Er war ungefähr so geschickt wie ein pickliger Fünfzehnjähriger, dem es plötzlich gelungen war, beim heißesten Cheerleader der Stadt zu landen.
»Lily?« Er strich ihr mit dem Daumen langsam über die Wange bis zur Unterlippe. »Alles in Ordnung?«
Lily hatte Mühe, aus dem Strudel sexueller Erregung, der sie erfasst hatte, wieder aufzutauchen, aber die Frage überraschte sie so sehr, dass sie die Augen öffnete und ihn ansah. Seine Augen mit dem dunklen Ring um die hellgraue Iris glühten wie Feuer. Er erwiderte ihren Blick, heiß, erregt ... und voller Besorgnis.
O Mann. Wie sollte sie nichts für diesen Kerl empfinden, der über der Sorge um ihr Wohlergehen seine eigene Lust vergaß? Es stand außer Frage, dass Zachariah Taylor stur und unnachgiebig sein konnte und dass es gelegentlich schlichtweg unmöglich war, mit ihm auszukommen. Aber zugleich war dieser Mann bis in die Spitzen seiner Kampfstiefel Größe 45 ein Typ, der sich um andere kümmerte. Und mehr als alles andere - mehr als sein muskulöser Körper und sein erfahrener Mund, mehr als sein Hang zu neunmalklugen Bemerkungen und seine gelegentlichen Wutausbrüche - war es das, was sie so anzog.
Wie, zum Teufel, soll ich es also schaffen, nichts für ihn zu empfinden?
Ein kalter Schauer des Unbehagens lief durch ihren erhitzten Körper, aber sie schob dieses Gefühl beiseite. Es war doch kein Verbrechen, Empfindungen zu haben, verdammt noch mal. Das hieß noch lange nicht, dass sie verliebt war oder dass es sich um mehr als eine vorübergehende Affäre handelte. Was auch immer zwischen ihr und Zach passierte, es würde zweifellos zu Ende sein, sobald Glynnis gesund und wohlbehalten nach Hause zurückgekehrt war.
Also warum sollte sie es bis dahin nicht genießen? Spielte es wirklich eine Rolle, dass Affären eigentlich nicht ihr Stil waren? Sie konnte bei
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