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Mach mich Glücklich!

Titel: Mach mich Glücklich! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Andersen
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Person, wer immer es auch war, näher kam, hörte Zach sie sogar laut keuchen.
    Er war hin und her gerissen. Dies war eine der Situationen, in denen eine Ein-Mann-Überwachung Scheiße war. Man ließ nie, niemals , das Objekt der Überwachung aus den Augen. Aber genauso wenig ließ man sich die Chance entgehen, so viel wie möglich über seinen Gegner herauszufinden, denn je mehr man wusste, umso besser konnte man sich das Überraschungsmoment zunutze machen - und manchmal war das der einzige Vorteil, den man hatte. Bedauerlicherweise waren diese beiden Vorgehensweisen unvereinbar, da er die erste Regel brechen musste, um die zweite zu befolgen.
    Mist. Man musste wirklich zu zweit sein, wenn man in einem Fall wie diesem eine lückenlose Überwachung durchführen wollte.
    Dann zuckte Zach im Geiste die Schultern. Eigentlich spielte es keine große Rolle; wer sollte es schon sein außer dem Entführer? Und falls es doch jemand anders war, würde er sich bei dem Versuch, das herauszufinden, nicht so weit vom Lösegeld entfernen, dass er es nicht mitbekommen würde, wenn sich eine zweite Person von der anderen Seite näherte. Tief gebückt bewegte Zach sich langsam und vorsichtig auf die Straße zu.
    Die Böschung drohte unter seinem Gewicht nachzugeben, und er wich ein paar Zentimeter zurück. Er zog seine Neun-Millimeter-Pistole aus dem Hosenbund, hielt sie gegen sein Knie und sah zu der Stelle, an der der Entführer, den Geräuschen nach zu schließen, jetzt jeden Moment in sein Blickfeld kommen musste.
    Als die Person um die Biegung kam, verkrampfte sich allerdings jeder Muskel in Zachs Körper, und er biss die Zähne aufeinander, um die Unflätigkeiten zu unterdrücken, die ihm auf der Zunge lagen. Verdammte Scheiße. Diesen blonden Wuschelkopf würde er überall erkennen. Ganz zu schweigen von dem Gang - dass sie ihre zehn Zentimeter hohen Stöckelschuhe gegen ein paar flache Riemchensandalen getauscht hatte, konnte daran nichts ändern.
    Lily.
    Als er sie kurz zuvor im Jeep gerochen hatte, war das offensichtlich nicht nur der Geruch gewesen, der an seinen Händen haften geblieben war, als er sie in den Armen gehalten hatte. Zach knirschte mit den Zähnen. Was, zum Teufel, dachte sie sich eigentlich dabei, sich in Gefahr zu begeben und ihm seine Aktion zu vermasseln? Er verlagerte sein Gewicht auf den anderen Fuß und starrte zu ihr hinunter.
    Dabei löste sich ein einzelner Stein und rollte über die Böschung. Er wich schnell zurück, bevor er eine ganze Lawine lostrat. Verdammt, er musste sie von hier wegschaffen, aber wie sollte er das bewerkstelligen und gleichzeitig das Lösegeld im Auge behalten?
    Er war so auf Lily konzentriert, dass ihm nicht sofort ins Bewusstsein drang, wie sich die Haare in seinem Nacken aufstellten. Als eine Art atavistisches Warnsystem hatten sie ihm in den letzten achtzehn Jahren gute Dienste geleistet, und er musste nicht erst das leise Knacken eines Astes hinter sich hören, um zu wissen, dass er mit Lily hier nicht allein war. Mit gezückter Pistole drehte er sich zu dem Geräusch um, als plötzlich ein Lichtstrahl aufblitzte und ihn voll ins Gesicht traf. Einen Augenblick lang war er geblendet. Er versuchte, dem Lichtstrahl nach links auszuweichen, aber jetzt rief Lily unten auf der Straße seinen Namen, und in ihrer Stimme lag so viel Angst, dass er wie erstarrt innehielt. Verdammt noch mal. Er konnte überhaupt nichts sehen.
    Allerdings konnte er Schritte hören, die sich ihm rasch näherten, und er legte den Finger fester um den Abzug. Aber bevor er abdrücken konnte, beschrieb der Lichtstrahl einen Bogen, und seine Schläfe schien zu explodieren.
    Dann wurde alles dunkel.

17
    U nentschlossen, ob sie kämpfen oder fliehen sollte, blieb Lily wie erstarrt stehen. Sie sah Zach weiter oben am Hang im Lichtkegel einer Taschenlampe auftauchen, er blickte grimmig drein und hielt eine Pistole in der Hand, die ihrem ungeschulten Auge so groß wie eine Kanone erschien, und das Adrenalin schoss mit solcher Kraft durch ihre Adern, dass sie Angst hatte, ihr Herz würde zerspringen. Als hätte es noch eines weiteren Grundes bedurft, damit sie sich zu Tode ängstigte. Die ganze Situation versetzte sie ohnehin schon in Panik, und als er jetzt plötzlich noch auf dem Hügel auftauchte wie ein einsamer Soldat in einem Kriegsfilm, machte sie sich beinahe in die Hosen.
    Gleich darauf beschrieb der Lichtkegel, der sein Gesicht beschien, auch noch einen Kreis, und er verschwand vor ihren Augen,

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