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Mach mich Glücklich!

Titel: Mach mich Glücklich! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Andersen
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stundenlangen Sitzen in der gleichen Haltung, fast unter ihm nachgaben. Aber eigentlich hatte er keinen Grund zum Fluchen, dachte er, als er sich bückte, um die leeren Verpackungen aufzuheben, die aus dem Auto gefallen waren, und sie zu den anderen auf den Sitz zu werfen. Denn jetzt war die Gelegenheit da, auf die er gewartet hatte. Und wenn er nun noch - wie sagten die Gringos doch gleich? - seine Karten geschickt ausspielte, dann hatte das lange Warten ein Ende.
    Als Zach langsam durch den weißen Torbogen am Eingang des Moran-State-Parks fuhr, hatte er alles, was nichts mit der unmittelbar vor ihm liegenden Aufgabe zu tun hatte, aus seinen Gedanken verbannt. Wenige Augenblicke später näherte er sich dem Campingplatz, schaltete noch im Fahren die Scheinwerfer aus und stellte den Jeep im Schatten des Duschhauses neben dem Parkplatz ab. Er machte den Motor aus und blieb bewegungslos sitzen, bis sich seine Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten. Dann vergewisserte er sich noch einmal, dass er an der richtigen Stelle war.
    Zeltplätze 31-36 stand auf dem Schild. Er hatte die Anweisung, den Aktenkoffer auf Platz 32 stehen zu lassen, der oben auf dem Hügel zu sein schien.
    Er schaltete die Innenbeleuchtung aus. Dann nahm er den Geldkoffer vom Beifahrersitz, stieg aus und ließ leise die Tür ins Schloss fallen. Glücklicherweise hatte sich der Wind mittlerweile gelegt. Jenseits der Hauptstraße schlug in sanften Wellen der Cascade Lake ans Ufer, während er sich leise in die entgegengesetzte Richtung aufmachte.
    Die schmale Straße zu den Zeltplätzen führte ein kurzes Stück steil bergauf, bevor sie mit einer Rechtskurve hinter dem Hügel verschwand. Er verließ sie jedoch bereits vorher und ging quer über den Hang. Der Platz, den er suchte, war vermutlich der zweite gleich hinter der Biegung, aber er hielt es nicht für besonders klug, mitten auf der Straße zu marschieren, solange er sich keinen Überblick über das Gelände verschafft hatte. Es war besser, wenn er das tat, worauf er trainiert war. Vorsichtig bahnte er sich einen Weg durchs Unterholz und kletterte über feuchtes Gestrüpp und umgestürzte Bäume bergauf.
    Ein paar Augenblicke später ging er auf der Kuppe des Hügels, im Schutz eines großen Busches, in die Hocke und spähte zu Platz 32 hinunter. Rasch suchte er ihn ab, um zu sehen, ob sich dort irgendetwas regte.
    Es hätte schlimmer sein können. Zumindest war die Feuerstelle, an der er das Geld hinterlegen sollte, nicht von allen Seiten zugänglich. Der Hang dahinter war zu dicht bewachsen, als dass sich jemand unbemerkt heranschleichen konnte, und auf dem Hügel, der auf der einen Seite des Zeltplatzes anstieg, saß er. Auf der dritten Seite trennten ihn Büsche vom nächsten Platz, und Zach hatte freie Sicht auf den vorderen Zugang. Er kroch zu einem Baum und ließ seinen Blick über die nähere Umgebung schweifen.
    Alles sah verlassen aus, aber in Wäldern fand sich nachts immer ein Versteck. Allein in der zerklüfteten Böschung zu seiner Linken gab es zahlreiche dunkle Flecken, die er selbst mit seinen außergewöhnlich guten Augen nicht durchdringen konnte. Die entwurzelten Bäume, die über den Hügel verstreut lagen, warfen einfach zu viele Schatten.
    Falls der Entführer irgendwo dort lauerte, musste er allerdings früher oder später herauskommen, um das Geld zu holen. Zach kroch den gleichen Weg zurück, den er gekommen war, und näherte sich dann Platz 32 geräuschvoll von der Straße aus. Nachdem er den Geldkoffer abgestellt hatte, machte er sich ebenso geräuschvoll auf den Rückweg. Sobald er die Biegung hinter sich hatte, begab er sich rasch und lautlos zu seinem Versteck auf der Hügelkuppe, wo er sich wieder hinkauerte, um den Koffer im Auge zu behalten. Er hatte viel Erfahrung darin, wie man mit seiner Umgebung verschmolz und geduldig wartete, und genau das würde er jetzt tun.
    Wenn es sein musste, die ganze Nacht.
    Wie sich herausstellte, musste er nicht sehr lange warten. Bereits nach wenigen Minuten hörte er jemanden die Straße heraufkommen ... und dieser Jemand gab sich nicht sehr viel Mühe, leise zu sein. Der Entführer marschierte zwar nicht gerade mitten auf der Straße wie der Fahnenträger bei einer Militärparade, aber viel fehlte nicht. Seine Schuhsohlen scharrten von Zeit zu Zeit über den Straßenbelag, und hin und wieder stieß er gegen einen Tannenzapfen, jedenfalls konnte Zach dreimal deutlich hören, dass ein Zapfen über die Straße rollte. Als die

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