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Mach mich nicht an

Mach mich nicht an

Titel: Mach mich nicht an Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carly Phillips
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»Moment mal. Ich habe mich im Internet schlau gemacht. Es gibt einige sehr viel versprechende Behandlungsmethoden im Falle von Makuladegeneration. Es könnte Jahre dauern, bis er wirklich blind ist, habe ich Recht?«
    »Absolut«, pflichtete Sophie ihr bei. »Tatsache ist, sein periphäres Sehfeld wird davon aller Wahrscheinlichkeit nach kaum beeinträchtigt. Was er da macht, tut er aus purer Panik.«
    Micki nickte. »Dass Lola gegangen ist, hat die Sache natürlich nicht besser gemacht. Aber ich kann es ihr nicht verdenken. Dieser Mann ist schier unmöglich. Ich finde ja, wir sollten ihm so lange die Augen verbinden, bis er endlich zugibt, dass er Lola braucht und liebt. Vielleicht kommt er dann wieder zur Vernunft und tut endlich das Richtige für seine Augen und die Zukunft der Agentur.«
    Annabelle verdrehte die Augen. »Tja, so einfach ist das leider alles nicht«, murmelte sie. »Die Liebe einer Frau reicht eben manchmal nicht für zwei. Es gibt Männer, die sind nicht fähig, Gefühle zu erwidern und auszudrücken.«
    Sophie zog eine Braue hoch und marschierte dann zu Annabelles Schreibtisch hinüber. Sie beugte sich hinunter und sah ihrer Schwester aus zehn Zentimetern Entfernung in die Augen. »Meinst du damit jetzt Onkel Yank oder Brandon Vaughn?«, fragte sie unverblümt.
    Annabelle ließ erneut den Kopf auf die Tischplatte sinken. »Argh!«
    »Sie meint Vaughn«, mischte sich Micki ein. Annabelle schielte zu ihren Schwestern hoch. »Diesmal habe ich mich wirklich übernommen. Ich, die große Miss ›Affären ohne Gefühle sind für mich kein Problem‹« Sie schnaubte. »Keine Chance.«
    »O, je, du Ärmste.« Sophie bedachte sie mit einem mitfühlenden Blick. »Aber ich nehme mal an, das bedeutet wenigstens, dass du endgültig über Randy hinweg bist?«, erkundigte sie sich betont beiläufig.
    Annabelle blickte von Micki zu Sophie. »Hab ich‘s mir doch gedacht. Sogar Vaughn hat es auf der Party bemerkt - du hast eine Affäre mit Randy, nicht wahr? Sag mal, bist du total übergeschnappt? Ich meine, Randy ist mir total egal - es geht mir nur um dich.« Sie legte den Kopf schief. »Und ich dachte, du interessierst dich nicht die Bohne für Sportler.«
    »Tu ich auch nicht.« Sophie betrachtete ihre langen Fingernägel. »Deshalb stellt er ja auch keine Gefahr HP dar.«
    »Ach, Sophie«, stöhnte Micki.
    »Was hast du denn? Denkst du etwa, ich werde nicht auch mal schwach, wenn ich die ganze Zeit von diesen Muskelpaketen umzingelt bin?«
    Annabelle betrachtete ihre Schwestern nachdenklich. Wie gut, dass sie einander so nahe waren, selbst wenn ihre Meinungen einmal auseinander gingen! Solange sie nur zusammenhielten, konnten sie allen Widrigkeiten des Lebens trotzen.
    Unter anderem einem Brandon Vaughn.
    Ein ohrenbetäubendes Scheppern aus dem Nebenzimmer riss sie aus ihren Gedanken. Die drei vergaßen auf der Stelle ihre Frauengespräche und stürmten nach nebenan. Annabelle war als Erste dort und riss die Tür auf. Da stand Onkel Yank mit einem Blindenstock in der Hand, die Augen mit einem lächerlichen rosafarbenen Halstuch verbunden. Er hatte offenbar gerade sein schwarzes Privattelefon mit dem Stock auf den Boden gefegt.
    »Ach, verflucht!« Er riss sich das Tuch herunter und pfefferte es auf den Boden. Blinzelnd ob der plötzlichen Helligkeit betrachtete er seine Nichten. »Zum Teufel mit diesem idiotischen Stock. Annie, organisier mir sofort einen Blindenhund!«, schrie er.
    »Mach dich doch nicht lächerlich! Du brauchst weder einen Stock noch einen Blindenhund!«, schrie Micki zurück, als würde er sein Gehör verlieren, nicht sein Augenlicht. »Du brauchst Lola!«
    »Ich brauche niemanden. Annie, besorgst du mir jetzt den dämlichen Hund oder nicht?«
    Sie rieb sich mit den Fingern die pochenden Schläfen. »Du hasst Hunde, die haaren«, erinnerte sie ihn, um ein wenig Zeit zu gewinnen.
    »Ich habe da neulich von einer neuen Rasse gelesen«, erzählte Sophie, obwohl dies ein denkbar schlechter Zeitpunkt für einen ihrer Vorträge aus dem Gedächtnis war. »Speziell gezüchtet für Allergiker, die einen Blindenhund brauchen.«
    »Onkel Yank ist aber nicht blind«, wandte Annabelle ein. »Wir sollten bei einigen Spezialisten Informationen über seinen Zustand einholen, bevor wir irgendwelche drastischen Maßnahmen ergreifen.« Zum Beispiel für einen Mann, der es hasste, Verantwortung für andere zu übernehmen, einen Hund anzuschaffen, um den er sich dann die nächsten zehn bis fünfzehn Jahre

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