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Mach mich nicht an

Mach mich nicht an

Titel: Mach mich nicht an Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carly Phillips
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Nichten in so einem Aufzug vor die Türe gehen.«
    Annabelle grinste und drehte sich einmal um sich selbst. »Was hast du gegen Oscar de la Renta?« Gemeint war natürlich das trägerlose Designerkleid in Blassrosa, das ihr bis knapp übers Knie reichte. »Sarah Jessica Parker war in diesem Kleid in der Vogue abgebildet.«
    Yank schnaubte verächtlich. »Mir egal, ob Sarah Bernhardt oder sonst wer diesen Fetzen getragen hat. Deinem Begleiter werden die Augen übergehen, wenn er dich so sieht. Das Kleid geht übrigens auch über, gleich purzeln die Zwillinge raus«, brummte er mit einem missbilligenden Blick auf ihren Busen.
    Wenn sie nicht seit frühester Kindheit an seinen offenen Umgangston gewohnt gewesen wäre, würde sie jetzt rot anlaufen. »Keine Sorge, ich trage einen äußerst verlässlichen BH. Können wir jetzt bitte das Thema wechseln? Mich würde zum Beispiel interessieren, ob du mit Lola gesprochen hast.«
    »Hast du denn mit Vaughn geredet?«, kam es prompt zurück.
    »Touché «, entgegnete sie mit zusammengebissenen Zähnen. »Ich bin hier, um die Gästeliste für den Evént heute Abend durchzusehen. Wenn ich auf Kundenfang gehen will, muss ich wissen, wer anwesend sein wird.« Die Party, ein bedeutendes soziales und mediales Ereignis - wurde von der Firma Oakley organisiert und von Entertainment TV übertragen. Annabelle hatte ein Ticket für einen jungen Baseballspieler ergattert, um den sie Sich seit Neuestem kümmerte. Er war kürzlich aus der Jugendmannschaft aufgestiegen und konnte nur davon profitieren, ein paar wichtige Sponsoren kennen zu lernen. Als er sie bat, ihn zu begleiten, hatte sie zunächst abgelehnt - das Kapitel Männer war ein für allemal abgeschlossen. Und auch wenn sie das schon zuvor behauptet hatte, war es ihr diesmal damit ernster denn je. Jetzt kannte sie nämlich den Unterschied zwischen angeschlagenem Ego und verheerendem Liebeskummer.
    Danke, Brandon Vaughn!
    Aber sie war nach wie vor ein geselliger Mensch.
    Außerdem würde es sie auch nicht glücklicher machen, jeden Abend allein zu Hause zu sitzen und zu schmollen. Also hatte sie sich einen Ruck gegeben und beschlossen, zur Ablenkung mit ihrem neuesten Klienten zu dieser Wohltätigkeitsveranstaltung zu gehen. Der Kerl wollte einen optischen Aufputz - nun, das war ihre leichteste Nummer und bot ihr eine ideale Gelegenheit, diverse Kontakte aufzufrischen, was im Endeffekt allen Klienten von Hof Zone zugute kommen würde.
    Eine klassische Win-Win-Situation, wenn sie privat nicht so todunglücklich gewesen wäre.
    »Was treibst du hier eigentlich um diese Zeit noch?«, fragte sie jetzt ihren Onkel.
    Er senkte den Blick. »Ich habe sonst nichts zu tun.«
    Annabelle ging neben seinem Sessel in die Knie. »Ruf sie an. Das Einzige, das Lola will, bist du. Gib es ihr. Das ist doch nicht so schwer, wenn du ihre Gefühle erwiderst.«
    Er tätschelte ihr den Kopf, wie er es früher stets getan hatte, als sie noch ein kleines Mädchen gewesen war. »Seit wann bist du eigentlich so ein Naseweis?«
    »Seit du so ein Dickkopf bist. Überleg es dir, ja? Lola will gar keinen perfekten Mann, sie will dich.« Raum hatte sie diese wenig schmeichelhaften Worte ausgesprochen, da musste Annabelle lachen. Sie wich zurück, ehe ihr Onkel darauf reagieren konnte.
    »Ich liebe dich, Annie«, sagte er rau.
    »Ich dich auch.«
    Sein Lächeln erstarb. »Wenn Vaughn dir wehgetan hat, dann lauere ich ihm mit meinem original Mickey-Mantle-Baseballschläger auf.«
    Annabelle schauderte. Eben hatte Vaughn sich dazu überwunden, Yank um Verzeihung zu bitten - es durfte nicht sein, dass die Freundschaft der beiden nun, da sie sich nach all den Jahren endlich versöhnt hatten, wegen ihr erneut in die Brüche ging!
    Sie schüttelte den Kopf. »Nein, alles bestens mit Vaughn. Ich bin nur zurückgekommen, weil meine Arbeit in Greenlawn beendet war. Das ist alles.«
    »Von wegen. Ich weiß genau, dass zwischen euch etwas vorgefallen ist.«
    Nicht zum ersten Mal heute Abend errötete sie auf die Worte ihres Onkels hin. »Stimmt, aber ich habe Schluss gemacht, nicht er«, log sie. »Wenn hier jemand leidet, dann er.«
    Ihr Onkel nickte bedächtig. Annabelle konnte nur hoffen, dass er ihr diese Version der Geschehnisse abkaufte.
    Sie betrachtete ihre Flunkerei als eine Art Abschiedsgeschenk an Brandon Vaughn - auch wenn dieser vielleicht nie davon erfahren würde.

19
    Vaughn duschte
, zog sich um und machte sich auf nach Manhattan, wo er am späten Abend ankam.

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