Mach mich nicht an
kümmern musste.
»Dann erkundige ich mich eben selbst danach. Wie heißt diese neue Hunderasse?«, wollte Yank wissen.
»Labradoodle«, gab Sophie mit einem stolzen Lächeln zurück. Sie vergaß über ihren Ausführungen des Öfteren, worum es eigentlich ging - in diesem Falle die Tatsache, dass sie ihren Onkel in seinen Überzeugungen nicht auch noch bestärken sollte.
Annabelle lehnte sich zurück und stieß mit einem frustrierten Ächzen ein paar Mal den Hinterkopf an die Wand. In dem familiären Chaos, das rundum herrschte, kreisten all ihre Gedanken nämlich nur um eine einzige Frage:
Was würde Vaughn tun, um Yank zur Vernunft zu bringen, wenn er jetzt hier wäre? Ihren Bemühungen zum Trotz schienen alle Wege über kurz oder lang zu Vaughn zurückzuführen. Nur leider waren diese Wege gespickt mit tückischen Schlaglöchern. Er hatte sie zum Beispiel noch immer nicht angerufen. Wer weiß, ob er es jemals tun würde.
Vaughn war indessen nicht minder frustriert. Alles lief wie am Schnürchen. Weder beim Wiederaufbau des Nordflügels noch bei den allgemeinen Renovierungsarbeiten gab es irgendwelche Probleme, sodass die Arbeiter nicht mehr seiner ständigen Aufsicht bedurften. In der kurzen Woche seit Roys Verhaftung hatte sich alles, was vorher schief gegangen war, zum Besten gewendet.
Laura hatte ihn angerufen und sich dafür bedankt, dass er ihr aus dem selbst verursachten Finanzdebakel geholfen hatte. Sie trug es ihm nicht einmal nach, dass die Polizei sie verhört und ihre Geschäfte unter die Lupe genommen hatte, sondern zeigte sich lediglich erleichtert darüber, dass jetzt endlich alles vorüber war. Selbst seine Kritik in Bezug auf ihr mangelndes unternehmerisches Geschick nahm sie klaglos hin, genauso wie seine Tipps, um die Bars wieder auf Vordermann zu bringen. »Du bist schlauer, als ich dachte, Brandon«, hatte sie zum Abschluss sogar eingeräumt. Schier unglaublich.
Und dann war da noch Todd. Der Junge war am Boden zerstört gewesen, als sich herausstellte, dass sein Vater der Urheber aller Probleme im Rahmen von Vaughns Projekt gewesen war. Dass Roy sich nun für einige Zeit in psychiatrische Behandlung begeben oder gar im Gefängnis bleiben musste, machte die Sache natürlich nur noch schlimmer. Vaughn hatte sich geschworen, dafür zu sorgen, dass Todd das letzte Schuljahr beendete und weiterhin hart an seiner Football-Karriere arbeitete. Schließlich war dies das Ziel gewesen, das auch Roy verfolgt hatte - wenngleich ihm dabei im Laufe der Zeit der Sinn für richtig und falsch abhanden gekommen war.
Nun, da alles so reibungslos, ja geradezu perfekt verlief, konnte Vaughn zur Abwechslung endlich wieder einmal an sich denken. Und so tat er das, was er in seiner Freizeit immer getan hatte: Er griff zum Telefon und wählte die Nummer von Nicks Handy.
Es klingelte endlos. Gerade, als er im Begriff war, aufzulegen, ertönte Nicks Stimme. »Was zum Teufel willst du, Vaughn? Ich hoffe, es gibt einen triftigen Grund, warum du mich anrufst.«
»Störe ich dich etwa?«
»Ähm, ja, allerdings.«
Vaughn vernahm Gekicher im Hintergrund und hörte deutlich, wie Mara Nick etwas zuflüsterte.
»Du hast wahrscheinlich keine Lust, mit mir auf ein Bierchen zu gehen, oder?«, fragte Vaughn. Er kam sich vor wie ein Esel und das fünfte Rad am Wagen zugleich.
»Gib mir mal das Telefon«, befahl Mara im Hintergrund.
Er hörte Gerangel - offenbar war ein Kampf um das Telefon entbrannt.
»Hallo, Vaughn.«
»Hey, Mara. Jetzt wissen wir wohl, wer bei euch künftig die Hosen anhat.«
»Sehr witzig. Jetzt halt den Mund und hör mir zu. Wie geht es dir?«
»Bestens«, brummte er zurück.
»Ach ja? Und weshalb rufst du dann nach einem stinknormalen Arbeitstag um sieben Uhr abends bei Nick an?«
»Was ist denn so falsch daran? Wir gehen oft nach Feierabend gemeinsam auf ein Bier.«
»Das war, bevor ich in Nicks Leben getreten bin. Und was, oder besser gesagt, wen gibt es in deinem Leben?«
Was zum Teufel...? »Mara, lass mich jetzt mit Nick reden.«
»Geht nicht, der ist beschäftigt.« Sie kicherte und flüsterte etwas, das verdächtig nach »Hör auf damit!« klang.
»Schon klar, Mara. Nick steht ab jetzt unter deiner Knute. Die Männerabende kann ich mir künftig wohl abschminken.« Vaughn lief in seiner spartanischen Küche auf und ab.
»Das habe ich überhört. Ich meine es ernst, Vaughn. Du hast dein Gästehaus, du hast die Kids, mit denen du freiwillig trainierst, aber woraus besteht eigentlich
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