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Mach mich nicht an

Mach mich nicht an

Titel: Mach mich nicht an Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carly Phillips
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letzten Mal?
    Was für ein herzensguter Mensch er doch war. Um ihr Leben zu retten, hatte er Roy sogar seine allergrößte Schwäche eingestanden in der Hoffnung, ihm damit zu erklären, weshalb Todd sich zu ihm stärker hingezogen fühlte als zu seinem Vater. Annabelle hatte ihn schon davor geliebt. Nun tat sie es mehr denn je.
    Doch im Gegensatz zu den anderen Beziehungen, in die sie ebenfalls Emotionen investiert und nichts zurückbekommen hatte, bereute sie keine Sekunde, die sie mit Brandon Vaughn hatte verbringen dürfen.
    Sie hatte in dieser kurzen Zeit aber auch viel über sich selbst gelernt - nicht zuletzt, dass sie niemals Lolas Beispiel folgen würde, so sehr sie einen Mann auch liebte. Sie würde ihr Leben nicht damit zubringen, darauf zu hoffen, dass sich ein Mann, der sich selbst nicht über den Weg traute, auf eine Beziehung mit ihr einließ.
    Sie streckte die Hand aus und liebkoste seine Wange. »Ich liebe dich.«
    Bildete sie es sich nur ein, oder lächelte er im Schlaf? Vielleicht wünschte sie auch nur, dass es wäre. Jedenfalls hatte sie genügend Selbstachtung, um hoch erhobenen Hauptes zu gehen.
    Sie konnte ohne ihn überleben, auch wenn es ihr lieber gewesen wäre, diese Fähigkeit nicht unter Beweis stellen zu müssen.

18
    Als Vaughn erwachte
, musste er feststellen, dass Annabelle verschwunden war. Er lag allein in seinem großen Bett, in seinem noch größeren Haus. Er konnte sich keinen schlimmeren Start in den Tag vorstellen. Die Worte Ich liebe dich geisterten ihm durch den Kopf, aber er konnte nicht sagen, ob er sie tatsächlich gehört hatte oder ob sie seiner Fantasie oder einem törichten Traum entsprungen waren.
    Er stürmte in übelster Laune durch das Haus und warf schließlich einen Blick in das Gästezimmer, nur um festzustellen, dass sie alles, was ihr gehörte, mitgenommen hatte. Natasha die Häsin war weg, genauso wie die Katze, die sich neuerdings auf seinem Kopfkissen zusammengerollt hatte, wann immer er in der Nähe war. Ein Anruf bei Mara ergab, dass Annabelle dort gewesen war, um den Wattebausch abzuholen, ein sicheres Zeichen dafür, dass sie nicht vorhatte, noch einmal zurückzukehren.
    Er sollte erleichtert sein, weil sein Leben wieder in geordneten Bahnen verlief. Er hatte massenhaft Arbeit vor sich, wenn er die Renovierung vorantreiben wollte. Die Zeit, die er durch den Brand verloren hatte, konnte er beim besten Willen nicht mehr wettmachen, aber wenigstens wusste er jetzt, dass er nicht mehr mit weiteren Anschlägen zu rechnen hatte. Zudem bestand auch keine Gefahr mehr, von Annabelle abgelenkt zu werden.
    Vaughn hatte dröhnende Kopfschmerzen. Er schluckte zwei Aspirin, dann griff er zum Telefon und bat Nick, ihn abzuholen, weil sein eigener Geländewagen noch beim Gästehaus parkte. Eine halbe Stunde darauf läutete die Türglocke - Nick war reichlich früh dran. Vaughn begab sich zur Tür, um seinen Kumpel hereinzulassen.
    Er war einigermaßen geschockt, als er vor der Tür nicht Nick, sondern Estelle stehen sah, eine Tüte von Cozy Cups in der Hand.
    Seine Kopfschmerzen wurden gleich noch intensiver. »Hallo, Mutter. Was führt dich denn hierher?« Estelles Besuche in seinem Haus konnte man an einer Hand abzählen. Dass sie auch noch etwas zu essen mitgebracht hatte, machte die Angelegenheit nur noch ungewöhnlicher.
    »Ich habe von dem furchtbaren Vorfall im Gästehaus gehört - dass Annabelle von diesem schrecklichen Kerl bedroht wurde. Die Sache muss sie doch ziemlich mitgenommen haben. Ich wollte nur mal sehen, wie es ihr geht. Und ich habe euch beiden Frühstück mitgebracht.«
    Sie hielt ihm die Tüte hin und trat verlegen von einem Fuß auf den anderen. Der unangemeldete Besuch bereitete ihr sichtlich genauso viel Unbehagen wie ihm.
    »Annabelle ist weg.« Brandon bat seine Mutter gar nicht erst herein. Bestimmt wollte sie nicht bleiben vor allem jetzt, da sie wusste, dass nur er zu Hause war.
    »Du liebe Zeit, ist sie etwa bereits zur Arbeit gefahren? Dann ist sie aber wirklich zäh.«
    »Annabelle ist nach New York zurückgekehrt.« Er fuhr sich erschöpft mit der Hand durchs Haar. Seine Mutter war jetzt wirklich der allerletzte Mensch, mit dem er sich in diesem Zustand auseinandersetzen wollte. »Hör zu, ich weiß zwar nicht, was du von Annabelle wolltest oder was du mit der ganzen Sache zu tun hast, aber sie ist nicht hier, also kannst du getrost umkehren und nach Hause fahren.«
    Estelle holte tief Luft. »Aber du bist doch da. Ich würde gern

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