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Mach mich nicht an

Mach mich nicht an

Titel: Mach mich nicht an Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carly Phillips
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Beraterin, die sich diesmal für seinen Geschmack allzu leichtfertig zum Schweigen hatte bringen lassen. Annabelle klimperte nur mit den Wimpern und zuckte die Achseln, aber das stolze, zufriedene Lächeln auf ihren Lippen verriet ihm, dass diese Darstellung der Ereignisse ganz allein ihre Idee gewesen war. Sie strahlte förmlich, ihre Wangen glühten rot vor Stolz, und er musste unumwunden zugeben, dass er dieses Gefühl zumindest teilweise teilte.
    Er sah wieder zum Fernseher. Bis jetzt enthielt der Bericht nichts, was den Zorn seiner Mutter über das übliche Maß hinaus geweckt haben konnte. »Jetzt kommt‘s«, sagte Estelle und drehte den Ton ein wenig lauter.
    »Mr. Vaughn war leider nicht persönlich zu sprechen, aber wir konnten seine PR-Beraterin Annabelle Jordan dazu befragen, die uns verriet, ihr Klient - Zitat - »erinnere sich noch sehr lebhaft an seine eigene Kindheit«, Zitat Ende.«
    So weit so gut. Vaughn schluckte sein Unbehagen herunter und verschränkte die Arme vor der Brust, wohl wissend, dass es damit wahrscheinlich noch nicht getan war.
    »Wir haben Ms. Jordans Rat befolgt und Kontakt mit Mrs. Peabody aufgenommen, die Brandon Vaughn lange Jahre an der Greenlawn Highschool unterrichtete.« Vaughn sah zähneknirschend zu, wie die Kamera auf seine Highschool schwenkte, vor der die mittlerweile ergraute Lehrerin auf dem Rasen stand. Die amerikanische Flagge wehte im Hintergrund.
    Sehr zu seiner Überraschung verkündete Mrs. Peabody voller Stolz: »Brandon ist unser Star, unser großer Star... Aber als er hier noch zur Schule ging, kämpfte er mit gewaltigen Problemen. Wer mir nicht glaubt, darf gerne einen Blick in unsere Aufzeichnungen werfen. Ich kann mir gut vorstellen, dass er mit seinem Projekt Kindern mit ähnlichen Problemen qualifizierte Hilfe in einer entspannten Lernatmosphäre bieten möchte. Und ich bewundere ihn dafür sehr.«
    Estelle schaltete den Fernseher aus und starrte Vaughn und Annabelle mit vor Verlegenheit geröteten Wangen an. Er erinnerte sich nur zu gut, wie schrecklich peinlich ihr die unzähligen Elternsprechtage in der Schule gewesen waren.
    Der Magen drehte sich ihm um bei dem Gedanken, dass er sie wieder einmal enttäuscht, wieder einmal die Erwartungen seiner Eltern nicht erfüllt hatte. Doch dann fiel ihm schlagartig ein, dass er kein Kind mehr war - und schon gar kein Versager - sondern ein erfolgreicher erwachsener Mann. Und der Bericht war durchaus positiv ausgefallen.
    Trotzdem wäre es ihm natürlich lieber gewesen, wenn er gar nicht gesendet worden wäre. Er warf einen Blick auf die Initiatorin. Annabelle stand neben ihm, klopfte ungeduldig mit der Fußspitze auf den Boden und schien nur darauf zu warten, dass er explodierte. Doch nachdem er sich am Nachmittag immer wieder mit den Geschehnissen des heutigen Tages auseinander gesetzt und darüber nachgedacht hatte, war ihm klar geworden, dass er sich ihr gegenüber nicht fair verhielt.
    Aber das konnte er auch noch später mit ihr besprechen, genauso wie die Auswirkungen des Berichtes. Im Augenblick galt es, sich dringlicheren Dingen zu widmen. »Was hast du gegen wahrheitsgemäße Berichterstattung einzuwenden?«, fragte er Estelle.
    Noch ehe sie den Mund aufmachen konnte, ging die Tür auf und sein Vater trat ein. »Estelle, kommst du? Die Gäste fragen sich bereits, ob irgendetwas nicht in Ordnung ist.« Annabelle und Brandon übersah er geflissentlich.
    »Hallo, Dad.«
    Theodore Vaughn nickte ihm pikiert zu. »Ich hoffe, du bist bereit, die Wogen zu glätten, für die du heute gesorgt hast«, sagte er, sichtlich nicht gewillt, nach einer solchen Enttäuschung Höflichkeiten auszutauschen.
    Vaughn jedoch war im Gegensatz zu seinen Eltern fest entschlossen, sich an die Regeln der Etikette zu halten. »Theodore, darf ich dir meine PR-Beraterin Annabelle Jordan vorstellen. Annabelle, das ist Theodore Vaughn.«
    »Professor Theodore Vaughn«, korrigierte sein Vater ihn, während er Annabelle widerwillig die Hand hinstreckte.
    Sie ergriff sie lächelnd. »Sehr erfreut, Professor Vaughn. Ich bin jederzeit gerne bereit, Ihnen Rede und Antwort zu stehen, was den Fernsehbericht anbelangt. Ich persönlich finde ja, dass er Vaughn auf geschickte Art und Weise sowohl als Star, aber auch als einen einfühlsamen Menschen porträtiert, der alles in seiner Macht Stehende tut, um anderen zu helfen. Ich bin überzeugt, die übrigen Sender werden diesen Bericht aufgreifen und dazu beitragen, dass die Gäste, die bereits

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