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Mach mich nicht an

Mach mich nicht an

Titel: Mach mich nicht an Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carly Phillips
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gebucht haben, ihren Aufenthalt nicht stornieren.«
    Theodore Vaughn fiel die Kinnlade herunter. Er war sichtlich verstört und mit einem Mal aschfahl, fast wie sein beigefarbenes Hemd. »Die übrigen Sender? Das ... Das ... Sie wollen doch nicht etwa andeuten...«
    Vaughn konnte sich nicht erinnern, seinen Vater in letzter Zeit irgendwann sprachlos erlebt zu haben. Dieses Vergnügen verdankte er nur Annabelle.
    »Nun, jedenfalls weißt du jetzt, was wir davon halten. Auch wenn dich das wie üblich herzlich wenig interessieren dürfte.« Estelle schüttelte den Kopf und stolzierte quer durch den Raum zu ihrem Ehemann, wobei sie einen brunnentiefen Seufzer ausstieß.
    Die beiden schickten sich an, zu ihren Gästen zurückzukehren. Theodore warf seinem Sohn noch einen letzten Blick über die Schulter zu. »Brandon, bitte versuch wenigstens, die Unterhaltung von dem Interview abzulenken. Ich bin sicher, die Mitglieder des Vorstands zeigen sich bereit, über deinen schulischen Hintergrund großzügig hinwegzusehen, wenn du sie an deine anderen Fähigkeiten erinnerst.«
    Das war eindeutig nicht schmeichelhaft gemeint; trotzdem entbehrte die ganze Sache in Vaughns Augen nicht einer gewissen Ironie: Ausgerechnet seine Eltern, denen seine sportliche Betätigung stets ein Dorn im Auge gewesen war, bettelten ihn nun regelrecht an, die Stelle als Coach an der Uni anzunehmen, nur weil das ihrem Ansehen nützen würde.
    Tja, da bissen sie bei ihm aber auf Granit. »Dieser Job kann mir gestohlen bleiben«, sagte er klipp und klar, doch da waren seine Eltern bereits auf dem Korridor und steckten die Köpfe zusammen, um zu beratschlagen, wen sie als Nächstes mit ihrer Aufmerksamkeit beehren sollten.
    Er schüttelte den Kopf und stöhnte vernehmlich. »Die werden sich wohl nie ändern. Zum Teufel mit ihnen.«
    »In was für einer Welt leben die beiden bloß?«, fragte Annabelle.
    »In ihrer eigenen.«
    »Ich kann gar nicht glauben, dass sie dich partout nicht so akzeptieren wollen, wie du bist und weder dein Talent noch deinen Enthusiasmus noch deine Selbstlosigkeit zu schätzen wissen.«
    Er schmolz innerlich dahin, als sie so seine Vorzüge aufzählte.
    »Hör zu, Vaughn, was das Interview betrifft -«
    Er ergriff ihre Hand und unterbrach sie schon wieder mitten im Satz. »Das hast du gut hingekriegt. Super PR für mein Projekt.« Er schluckte hörbar. »Danke.«
    »Kein Gebrüll oder Geschimpfe?« Sie betrachtete ihn misstrauisch und befühlte dann mit der Hand seine Stirn. »Geht‘s dir auch gut?«
    Er lachte. Erstaunlicherweise hatte er sich nie besser gefühlt.
    »Ja, ja, alles okay. Ich bin nicht dumm - mir ist klar, was du mit diesem Bericht bezweckst.«
    Annabelle lächelte. »Ich habe auch nie behauptet, dass du dumm bist. Aber ich würde doch zu gern wissen, warum du in diesem Fall nicht mit deinen Eltern einer Meinung bist. Das Interview ging dir doch sicher genauso gegen den Strich wie ihnen.«
    Sie hatte sich den ganzen Tag geistig auf diese Konfrontation vorbereitet; sie hatte nur nicht erwartet, dass sie bei der Dinnerparty stattfinden würde.
    Er ging zur Couch und zog sie hinter sich her. Als sie neben einander Platz genommen hatten, Oberschenkel an Oberschenkel, sagte er: »Lass uns ein paar Dinge klarstellen.«
    Sie versuchte, sich zu konzentrieren, was ihr nicht gerade leicht fiel - zu stark war die Hitze, die von ihm ausging, zu groß seine Anziehungskraft.
    »Erstens bin ich grundsätzlich nie mit meinen Eltern einer Meinung.«
    »Das wundert mich nicht.« Der Umgangston seiner Eltern war selbst für Außenstehende kaum zu ertragen. »Sie verstehen dich einfach überhaupt nicht, oder?«
    Er schüttelte den Kopf. »Du aber auch nicht. Zumindest, wenn es darum geht, mein Verhalten einzuschätzen.« Wofür sie allerdings keine Schuld traf - schließlich hatte er sich ihr gegenüber nicht gerade hilfreich gezeigt. »Weißt du, was ich heute Nachmittag gemacht habe?«
    »Bist du ein paar Runden um den See beim Gästehaus gejoggt?«
    »Nein, ich habe neues Security-Personal eingestellt. Und noch ein paar Arbeiter, damit wir nicht so viel Zeit verlieren. Und die ganze Zeit über zerbrach ich mir den Kopf, wie ich dieses Projekt retten könnte. Dabei fiel mir wieder ein, dass ich genau dafür ja dich angeheuert hatte, nur um dir dann jede Grundlage für deine Arbeit zu nehmen, indem ich dir Informationen vorenthielt.«
    Sie blinzelte verwundert und würgte schließlich hervor: »Wer hätte gedacht, dass du da

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