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Mach mich nicht an

Mach mich nicht an

Titel: Mach mich nicht an Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carly Phillips
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irgendwann von selbst darauf kommst.«
    Er drapierte den Arm über die Rückenlehne der Couch und warf lachend den Kopf in den Nacken. »Tja, ich habe seinerzeit zwar den einen oder anderen Schlag auf den Schädel abbekommen, aber schließlich gingen mir doch noch die Augen auf. Ich brauche dich für den Erfolg meines Projektes, und du brauchst Informationen, damit du deine Arbeit tun kannst.« Er beugte den Kopf. »Siehst du? Ich hab‘s kapiert.«
    Sie grinste. »Dann kann ich also von nun an mit deiner Kooperation rechnen?«
    Er nickte.
    Entschlossen, die Gunst der Stunde zu nutzen, rutschte sie ein Stück näher. Sein appetitliches Aftershave stieg ihr in die Nase und zauberte ihr Schmetterlinge in den Bauch. Sie schielte zu ihm hoch und klimperte mit den Augendeckeln. »Deine Kooperation in sämtlichen Belangen?«, hakte sie mit gespielter Tugendhaftigkeit nach.
    »In sämtlichen geschäftlichen Belangen«, erwiderte er grinsend und zwinkerte.
    Sie lachte. »Ein Versuch kostet nichts.« Immerhin hatte er versprochen, ihr zu vertrauen, und das war das schönste Geschenk, das er ihr machen konnte. Dann fuhr sie mit einer Handbewegung in Richtung Türe fort: »Sollten wir uns nicht ein wenig unter die Leute mischen?«
    Er stöhnte auf. »Allerdings.«
    Die darauf folgenden qualvollen Stunden unter den Argusaugen seiner Eltern boten Annabelle eine gute Gelegenheit, ein paar weitere Details über Vaughn zu erfahren - zum Beispiel, dass er Greenlawn nicht grundlos als seine Heimatstadt betrachtete.
    Die Vertreter des Vorstandes der Universität reagierten auf das Fernsehinterview mit Anerkennung. Dass Vaughn sich für die Kinder der Stadt einsetzte, untermauerte ihren Wunsch, ihn für die Stelle als Coach zu engagieren, noch zusätzlich. Seine eher mangelhaften schulischen Leistungen machten ihn in den Augen der hohen Herren nur menschlicher, realer.
    Seine Eltern teilten diese Ansicht leider nicht, sondern suhlten sich nach wie vor in Selbstmitleid ob ihrer enttäuschten Erwartungen.
    All das blieb Annabelle nicht verborgen.
    Und sie begriff, dass er sich nicht dank seiner Eltern, sondern trotz ihnen zu dem Mann entwickelt hatte, der er heute war. Was eindeutig von seiner Charakterstärke zeugte. Sie bewunderte ihn.
    Und sie war mehr denn je entschlossen, zu Ende zu bringen, was sie heute Morgen begonnen hatten - und zwar noch in dieser Nacht.
    Auf der Heimfahrt hatte behagliches Schweigen zwischen ihnen geherrscht. An Annabelles Zimmertür hatten sich ihre Wege getrennt. Nun zupfte sie an den Trägern ihres Teddys - das einzige sexy Dessous, das sie mitgebracht hatte - und klopfte dann an seine Tür.
    Ihre Knie waren weich wie Pudding, obwohl sie ihn ständig aufgezogen hatte - jetzt, wo ihr Stolz verletzt werden konnte, drohte sie plötzlich der Mut zu verlassen.
    Da schwang die Tür auf, und sie stand ihm Auge in Auge gegenüber. Sie fühlte sich nicht nur körperlich, sondern auch emotional nackt, aber für einen Rückzieher war es jetzt zu spät.
    Sie erwiderte seinen hungrigen Blick und holte tief Luft. »Hallo, Vaughn.«
    »Annie.« Seine Stimme klang heiser.
    Es verwirrte sie, dass er sie bei ihrem Kosenamen nannte. »Ich...« Was hatte sie eben sagen wollen? Sie senkte den Blick und musste feststellen, dass er außer schwarzen Boxershorts nichts am Leib trug. Ihr stockte der Atem: Sonnengebräunte Haut, appetitliche Muskeln, ein Körper aus Stahl.
    Um die angespannte Stimmung ein wenig aufzulockern, scherzte sie: »Ich dachte, du wärst eher ein Fan von weißem Baumwoll-Feinripp.«
    Zur gleichen Zeit stieß er hervor: »Ich bin Dyslektiker.«
    Binnen Sekunden von Verlangen zu Verständnis. Annabelle blinzelte verblüfft und folgte ihm in sein Zimmer, als er einen Schritt zurücktrat. Obwohl sie sich vom Anblick dieses begehrenswerten Körpers nicht losreißen konnte, wusste sie, wie viel Überwindung ihn sein Bekenntnis gekostet haben musste.
    Sie setzte sich auf die Bettkante. »Wissen deine Eltern davon?«
    Er nickte. »Und wenn du denkst, ein Akademiker müsste eigentlich Verständnis dafür aufbringen, dann irrst du dich«, nahm er gleich vorweg. »Meine Eltern schämten sich in Grund und Boden dafür, dass der Sohn des renommierten Professor Vaughn in der Schule so eine Null war. Ich bin nicht ihr ganzer Stolz, sondern der Schandfleck der Familie.«
    Annabelle zuckte zusammen. Seine Offenheit traf sie unvorbereitet. Wie war er als Kind nur mit so viel elterlichem Unverständnis klar gekommen?
    Sie fand

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