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Mach mich nicht an

Mach mich nicht an

Titel: Mach mich nicht an Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carly Phillips
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steht.«
    »Klingt gut.«
    »Kann ich dich vorher noch etwas fragen?«
    Er nickte misstrauisch.
    »Hast du Laura schon zurückgerufen?«
    Er schnaubte. »Nein, noch nicht.«
    »Nun, vielleicht solltest du das bald erledigen.« Es ging ihr zwar entschieden gegen den Strich, ihn dazu anzuhalten, Kontakt mit seiner Ex aufzunehmen, aber andererseits wusste Annabelle: Dass er sich emotional von ihr abschottete, lag an Laura. Es konnte nicht schaden, wenn sie in dieser Angelegenheit ein wenig resoluter auftrat, wenngleich sie klug genug war, sich keine falschen Hoffnungen zu machen - Brandon Vaughn war nichts weiter als eine kurze Affäre.
    Als sie sich umdrehte, um hinauszugehen, sagte er: »Annabelle?«
    Sie schwenkte herum, das Herz hämmerte wie wild in ihrem Brustkorb. »Ja?«
    Er sah ihr in die Augen, sein Blick weich wie Samt. Dann schüttelte er den Kopf. »Ach, nichts.«
    Also war sie nicht die Einzige, die noch unter dem starken Einfluss der vergangen Nacht stand. Wahrscheinlich fiel es ihm schwer, die richtigen Worte zu finden. Vielleicht scheute er auch davor zurück, seine Gefühle in Worte zu fassen, weil er erst mit seiner Vergangenheit abschließen musste. Und zwar in vielerlei Hinsicht.
    Ehe er die Vergangenheit bewältigt hatte, konnte sie von ihm nicht mehr erwarten als eine schnelle Affäre. Doch das hinderte sie nicht daran, die Zeit, die sie hier verbrachte, bis zur allerletzten Sekunde auszukosten. Die vergangene Nacht war erst der Anfang ihres Abenteuers.
    Annabelle marschierte in Richtung Küche, Hund und Katze im Schlepptau. Vaughn blickte ihr nach. Von dem T-Shirt, das sie sich ausgeliehen hatte, starrte ihm in fetten Lettern sein Name entgegen. Er hatte eine in jeder Hinsicht surreale Nacht erlebt; angefangen von der Tatsache, dass er ihr sein größtes Geheimnis, seine tiefsten Ängste anvertraut hatte, bis hin zum fantastischen Sex und der unbeschreiblichen starken Verbindung, die er während der perfekten Vereinigung ihrer Körper empfunden hatte.
    Dabei war Sex durchaus nichts Neues für ihn, mit der Zeit war er lediglich etwas vorsichtiger geworden, hatte bei der Auswahl etwas mehr Sorgfalt walten lassen. Aber dass Gefühle dabei im Spiel sein konnten, das war ihm neu. Und diese eine Nacht mit Annabelle stürzte ihn in das reinste Gefühlschaos.
    Aber darauf fiel er inzwischen nicht mehr herein. Wann immer er in Versuchung geriet, musste er lediglich an Laura denken. Genau deshalb hatte er sich im letzten Moment anders überlegt, als er gerade eben drauf und dran war, etwas Dummes zu Annabelle zu sagen. Etwas Sentimentales. Etwas, das darauf hindeutete, dass die Ereignisse der letzten Nacht mehr waren als nur ein für beide Seiten sehr befriedigender One-Night-Stand.
    Auf dem Nachttisch lag der Notizzettel, den Mara ihm gestern gegeben hatte. Er langte nach dem Telefon und wählte die Nummer, die darauf stand.
    Es klingelte zwei Mal, ehe Lauras irritierende Stimme erklang. »Hallo?«
    Er biss die Zähne zusammen. »Du hattest angerufen?«
    »Brandon! Wie geht es dir? Lange nichts von dir gehört.«
    Er legte einen Arm hinter den Kopf und starrte an die Decke. »Nicht lange genug. Was willst du?«
    »Darf ich mich nicht einfach mal melden und hallo sagen?«
    Er schnaubte. »Tu mir einen Gefallen und sag mir gleich, was du willst. Sonst lege ich auf.«
    »Geld«, stieß sie hervor. »Ich brauche Geld.«
    Er kniff die Augen zusammen. »Du hast bei der Scheidung eine großzügige Abfindung erhalten und die Bars sollten selbst für deine übersteigerten Bedürfnisse genügend abwerfen.«
    Es folgte eine Stille, dann sagte sie: »Es fällt mir nicht leicht, das zuzugeben, aber bei mir haben sich ein paar ziemlich hohe Kreditkartenrechnungen angehäuft. Ich brauche wirklich Hilfe, sonst würde ich dich nicht darum bitten. Denkst du etwa, es fällt mir leicht, damit zu dir zu kommen?«
    »Nein, wahrscheinlich nicht. Ich überlege es mir, ja?« So sehr er Laura und alles, wofür sie stand, auch verachtete, musste er doch einräumen, dass sie einen zutiefst verzweifelten Eindruck machte.
    »Du bist ein Schatz, Brandon.«
    »Bei unserem letzten Gespräch hast du dich nicht so schmeichelhaft über mich geäußert.«
    Sie lachte. »Tja, in der Hitze des Gefechts... Du weißt, was ich meine. Also, ich für meinen Teil bin froh, dass wir die Vergangenheit hinter uns lassen können.«
    Hatte er irgendetwas von vergeben und vergessen gesagt? Wie üblich interpretierte sie das Gehörte ganz nach ihrem

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