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Mach mich nicht an

Mach mich nicht an

Titel: Mach mich nicht an Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carly Phillips
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sich darüber zu beschweren, dass sie sein Bett belagerte.
    Das zeugte erneut von seinem vielschichtigen Charakter, von seiner Sensibilität. »Danke, Vaughn. Weißt du überhaupt, wie sehr ich Pizza liebe?« Sie rieb sich den Bauch und kniete sich im Bett auf.
    Er grinste. »Die meisten Singles lieben Pizza.«
    Sie verzog das Gesicht. »Ich ziehe mich schnell an, dann können wir in die Küche gehen.«
    Er schüttelte den Kopf. »Ich würde lieber hier essen.«
    »Keine Lust auf Gesellschaft?«
    Er blieb ihr die Antwort schuldig, setzte sich auf das Bett und legte die Schachtel auf der Steppdecke ab.
    »Willst du ernsthaft im Bett essen?«
    »Kar. Ich habe jedenfalls nichts dagegen einzuwenden. Du?«
    »Mir soll‘s recht sein.« Sie klappte den Deckel zurück und reichte ihm ein Stück.
    Während sie die beste Pizza verdrückten, die sie je gegessen hatten, lenkte Annabelle die Unterhaltung auf ihn und das Gästehaus. »Was hat eigentlich die Polizei gesagt? Gibt es irgendwelche Verdächtigen?«
    Er langte nach einer Serviette auf dem Nachttisch und wischte sich den Mund ab. »Keine glaubhaften.«
    Sie nahm einen letzten Biss von ihrem zweiten Stück und legte die Kruste in die Schachtel zurück.
    »Wen haben die Ermittler denn im Visier?«
    »Laura«, erwiderte er ohne erkennbare Gefühlsregung. Er hatte ebenfalls fertig gegessen, schloss die Schachtel und erhob sich, um sie auf einer Kommode abzustellen.
    »Soll das ein Witz sein?«
    Er reagierte mit einer ruckartigen Kopfbewegung. »Sie hat schon mal das eine oder andere krumme Ding gedreht und versteht sich meisterhaft auf Täuschungsmanöver«, räumte er ein. »Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass sie zu Sachbeschädigung fähig ist.«
    »Sie könnte ja jemanden damit beauftragt haben.«
    »Nein. Außerdem hat sie mich um Geld angebettelt. Kann natürlich sein, dass sie versucht, mich dazu zu bringen, meinen eigenen Untergang zu finanzieren, aber irgendwie ergibt das keinen Sinn. Detective Ross sprach von einem ›Angriff von zwei Seiten‹, aber das scheint mir ziemlich an den Haaren herbeigezogen.«
    Annabelle biss sich auf die Unterlippe. Er klang so sicher, dass sie seinem Instinkt gern vertrauen wollte; trotzdem musste wenigstens einer von ihnen objektiv bleiben. »Ich denke, ich verschiebe mein Urteil noch ein wenig. Ich weiß viel zu wenig über diese Frau.«
    »Genau das hat die Polizei auch gesagt. Detective Ross will die Spur weiter verfolgen.«
    »Gut. Ich habe den Eindruck, du hast dich dazu entschlossen, ihr finanziell auszuhelfen.«
    Er zuckte die Achseln. »Nehmen wir mal an, die Bullen behalten Recht: Warum sollte ich ihre Verzweiflung oder Wut oder ihren Neid noch weiter schüren, indem ich mich weigere?«
    Sie sann kurz darüber nach. »Was ist eigentlich zwischen euch passiert?«, fragte sie dann. Sie konnte sich die Frage nicht verkneifen.
    Er legte sich zu ihr und lehnte sich gegen das Kopfteil, die Hände hinter dem Kopf verschränkt. »Ach, das ist eine langweilige Geschichte, und wir wollen doch nicht, dass du wieder einschläfst, oder?«
    Sie rollte sich auf die Seite, ein törichtes Lächeln auf den Lippen. »Deine Vergangenheit langweilt mich ganz bestimmt nicht. Und wenn ich daran denke, wie viel seelischen Müll ich in den letzten Tagen bei dir abgeladen habe, dann fände ich es nur fair, wenn ich dir eine Chance gebe, dasselbe zu tun.«
    »Soll heißen, du fändest es nur fair, dass ich auch endlich mit meiner Vergangenheit herausrücke.«
    Sie grinste. »Genau, Vaughn. Ich möchte, dass du das tust, wovor alle Männer panische Angst haben: Offen und ehrlich über Gefühle reden.«
    Er starrte einen Augenblick die Decke an, dann seufzte er ergeben. »Also gut. Weißt du, ich fühlte mich zu Laura hingezogen, weil sie auf mich anständig und ehrlich wirkte. Rückblickend weiß ich natürlich, dass meine Begründung dafür völlig an den Haaren herbeigezogen war.«
    »Jeder hat doch automatisch erst einmal eine gute Meinung von seinen Mitmenschen. Welche Kriterien waren denn für dich ausschlaggebend?«
    »Ich dachte, sie als Lehrerin würde vielleicht verstehen, was ich durchgemacht hatte, mit meiner Leseschwäche und den schulischen Problemen. Ich dachte, sie würde verstehen, dass ich mich auf den Sport konzentrierte, weil das der einzige Bereich war, in dem ich mich durch meine Leistungen hervortun konnte.«
    »O, nein, das ist beileibe nicht der einzige Bereich«, versicherte sie ihm.
    Er warf ihr einen leidenschaftlichen

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